Mittwoch, Juni 25, 2025
StartHessenHeiße Themen im Kaminzimmer - FDP Neuberg im Gespräch mit Moritz Promny

Heiße Themen im Kaminzimmer – FDP Neuberg im Gespräch mit Moritz Promny

Am 13.06. fand im Gasthof Zum Adler ein FDP Stammtisch zum Thema : ” Wo drückt der Schuh an unseren Schulen?” statt.Dabei wurde bei leckerem Essen angeregt über Probleme in unserem Bildungssystem und mögliche Lösungsansätze diskutiert.

Moritz Promny , MdL und schulpolitischer Sprecher der FDP Landtagsfraktion sprach unter anderem die Themen Digitalisierung, Lehrermangel und sinkende Bildungsqualität an.

Zwar seien bereits neue Lehrerstellen geschaffen worden, mehr als 1000 davon seien aber unbesetzt.

Nach Angabe zweier anwesenden Schulleiterinnen gebe es hier jedoch große Unterschiede zwischen den Schulformen. Während es an den Grundschulen an Lehrern fehle, fehle es an den Berufsschulen oft an Schülern, da bestimmte Lehrberufe nicht genügend Interessenten fänden. Diese Berufe würden aber auch in Zukunft gebraucht.

Beide Probleme erforderten eine Ursachendiagnostik und kreative Lösungen.

Aktuell treibe Moritz Promny aber auch ein anderes Thema um, nämlich der Angriff der Landesregierung auf das System der selbstverwaltenden Schule. Dieses habe den Schulen in den letzten Jahren ermöglichst, ihr Budget für eigene Projekte anzusparen. Ende letzten Jahres hatte das Land Hessen sich aber einen großen Teil dieser angesparten Budgets einverleibt, ohne, dass die Schulen hier ein Mitspracherecht bekommen hätten Dies stelle nun viele Schulen vor Probleme und angedachte Projekte, für die die Gelder extra angespart worden waren, könnten nicht mehr umgesetzt werden. Ein Schlag ins Gesicht vieler Schulleiter und ein Rückschritt für die Eigenverantwortung der Schulen.

Weitere Probleme liegen aber auch in zunehmenden Sprachdefiziten und Konzentrationsschwierigkeiten der Schüler. Meist gibts es hier große regionale Unterschiede.

Dabei sieht Promny eine Lösung der aktuellen Probleme eher in einer Dezentralisierung. Die Schulen wüssten oft selbst am besten, wo die Probleme vor Ort lägen und welche Unterstützung die jeweiligen Schüler bräuchten.

Aktuell dürften sie aber nicht einmal selbst entscheiden, welche Lehrer sie anstellen. Die aktuelle Budgetkürzungen schränke die eigenen Handlungsfelder der Schulen nun zusätzlich ein.

Ein weiterer Thema des Abends war die Vielfalt unserer Schulformen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern verfügt Hessen zwar bereits über eine relativ große Schulvielfalt, aber auch innerhalb dieser Schulformen müsse man vielleicht noch flexibler werden.

Heiß diskutiert wurde unter den Anwesenden hierbei auch eine Verlängerung der Grundschulzeit, selbstbestimmtes Lernen, das Aufbrechen der bisherigen klassischen Schulstunden, oder gar der starren Klassenstrukturen nach Jahrgängen.

Während jedoch die einen Schüler von flexibleren Modellen profitierten, bräuchten andere eher eine stärkere Struktur.,so die Ansicht vieler Anwesenden.

Nicht jedes Konzept passe auf jeden Schüler.Bei der Lösung der im Bildungssystem bestehenden Probleme sollte man offen sein für neue Konzepte ohne dabei die bewährten über Bord zu werfen. Hauptziel müsse es sein, das Lernen unserer Schüler zu verbessern.

Wenngleich unter den Anwesenden nicht bei allen Konzepten Einigkeit herrschte, läßt sich als Fazit des Abends wohl folgendes formulieren:

Bildung ist der Schlüssel für Freiheit und Aufstiegschancen, ein Schlüssel,der jedem offen stehen sollte. Dabei gibt es noch einiges zu verbessern. Hier sollte es weder Denkverbote geben, noch versucht werden, eine Einheitslösung für alle zu finden. Vielmehr müsse Bildungförderung möglichst individuell gestaltet sein, um jedes Kind seinen Möglichkeiten entsprechend mitzunehmen und das jeweils maximal mögliche Ergebnis zu erzielen.

fb img 1750792711697 d9de7db8ca550e1735b97dff121b1a2a

Quelle: Karoline Munk

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten