MKK-Echo

Die Menschen in Südosthessen leben in einer sicheren Region

Polizei

– Anzahl der registrierten Straftaten erstmals unter 40.000
– Aufklärungsquote in Südosthessen deutlich gestiegen
– Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich im Vergleich zu 2019 nahezu
halbiert, Diebstahlsdelikte gehen gegenüber 2020 um über 12
Prozent zurück
– Polizei verstärkt den Kampf gegen Kinderpornografie

Weniger registrierte Fälle – Steigerung der Aufklärungsquote

Wie in den Jahren zuvor, ist die Kriminalitätsbelastung im Polizeipräsidium
Südosthessen auch im Jahr 2021 rückläufig gewesen, bei gleichzeitig steigender
Aufklärungsquote. Mit 39.856 Delikten wurden 150 Straftaten weniger als im
Vorjahr registriert. Das sind noch nicht einmal zwei Drittel der Taten, die bei
Gründung des Poli-zeipräsidiums Südosthessen im Jahr 2001 (60.286 Delikte) zu
verzeichnen waren. Die Aufklärungsquote liegt in 2021 bei 68,2 Prozent und damit
deutlich über dem Vorjahr (64,4%). Sie stellt den historischen Höchststand für
das Polizeipräsidium Südosthessen dar.

Sprengung von Geldausgabeautomaten (GAA)

Die Anzahl von Geldautomaten-Sprengungen hat auch im Bereich des
Polizeipräsidiums Südosthessen gegenüber dem Vorjahr von elf auf 22 Fälle
deutlich zugenommen. Die Täter setzen immer öfter gezielt Sprengstoff ein und
riskieren dadurch Menschleben. Daher lässt die Polizei nichts unversucht, die
hochkriminellen Täter zu bekämpfen und mit gezielter Prävention diese
gefährlichen Sprengungen zu verhindern. Ziel ist es, den gemeinsamen Kampf gegen
diese Form von organisierter Kriminalität mit einer breit aufgestellten
hessischen Sicherheitsallianz zu intensivieren. Im Jahr 2021 wurden im Bereich
des Polizeipräsidiums Südosthessen anlassbezogen Beratungsgespräche bei
Geldinstituten durchgeführt. So prüfen mehrere Geldinstitute die Ausstattung der
Automaten mit einem sogenannten Geldfärbemittel, welches im Falle eine Sprengung
die Scheine unbrauchbar macht.

Kinderpornografie / BAO Fokus

Der Kampf gegen Kinderpornografie und den sexuellen Missbrauch von Kindern hat
für die Polizei höchste Priorität. Es wird alles darangesetzt, sexuellen
Missbrauch und weitere schreckliche Verbrechen gegen Kinder zu verhindern. Denn
hinter jeder kinder- und jugendpornografischen Darstellung steckt mindestens ein
betroffenes Kind. Alleine in 2021 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums
Südosthessen 470 Ermittlungsverfahren wegen Verbreitung, Erwerb, Besitz und
Herstellung von Kinderpornografie eingeleitet, ein Plus von 293 Fällen im
Vergleich zu 2020. Der sexuelle Missbrauch von Kindern hingegen war rückläufig
von 151 auf 107 Fälle (minus 29,1 Prozent). Eine “Besondere Aufbauorganisation”
(BAO) FOKUS (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und
Sexuellen Missbrauch von Kindern) der Hessischen Polizei bündelt alle
strategischen und polizeilichen Maßnahmen, um Kindesmissbrauch und
Kinderpornographie zu bekämpfen. Zur Fallzahlensteigerung haben unter anderem
die gesetzlichen Meldeverpflichtungen der Internet-Provider und die verbesserten
polizeilichen Möglichkeiten der digitalen Spurensuche und -sicherung
beigetragen. Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Polizeipräsidiums
Südosthessen insgesamt 250 Durchsuchungen durchgeführt, zwei Haftbefehle
vollstreckt und annähernd 3.400 Beweisgegenstände (unter anderem PCs und
Notebooks, externe Speichergeräte, Spielekonsolen, CDs/DVDs und mobile
Endgeräte) sichergestellt. Zudem erfolgten bei mehr als 50 Beschuldigten
erkennungsdienstliche Maßnahmen.

Mehr Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Die Zahl der
erfassten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat im Ver-gleich zum
Vorjahr erneut zugenommen. Wurden in 2020 noch 742 Verfahren bearbeitet, kam es
im Jahr 2021 zu 1.032 Anzeigenerstattungen, ein Plus von 39 Prozentpunkten.
Einen Großteil macht hierbei das Verbreiten pornografischer Schriften mit 577
Fällen und einer signifikanten Steigerung zum Vorjahr (276 Fälle) aus. Mit 96,9
Prozent Aufklärungsquote konnten erneut fast alle Delikte aufgeklärt werden
(Vorjahr 98,2 Prozent). Die Steigerung der Fallzahlen begründet sich vor allem
in der Schwerpunktsetzung der Hessischen Polizei, welche dafür sorgt, dass
Delikte aus dem sogenannten Dunkelfeld polizeilich bekannt werden und damit
Eingang in die Statistik finden.

Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) erneut zurückgegangen – Polizei verfügt über
Smartphones mit WED-Apps

Im vergangenen Jahr erfasste die Polizei im gesamten Dienstbezirk insgesamt 631
Fälle (2020: 1.032). Auch die Zahl der vollendeten Delikte nahm von 542 auf 350
spürbar ab. Mittlerweile scheitert damit nahezu jeder zweite Versuch. Die
Aufklärungsquote ist mit 26,6 Prozent deutlich angestiegen. Deutlich weniger
reisende Täter und die Bürgerinnen und Bürger, die nun häufiger zuhause waren,
reduzierten die Tatgelegenheiten. Um Einbrüche zu verhindern, geht die Polizei
mit intelligenten IT-Lösungen und länderübergreifenden Kooperationen konsequent
voran. Zugleich setzt man weiterhin auf die erfolgreichen Beratungsgespräche in
den Polizeiläden Offenbach und Hanau, beziehungsweise direkt vor Ort.

Neben Subventionsbetrug weitere Corona-Betrugsmaschen festgestellt Die Zahlen
beim Subventionsbetrug waren im direkten Jahresvergleich zwar rückläufig (von 86
auf 66 Fälle), allerdings stellte sich für die Ermittler die Vorwurfslage
nunmehr deutlich breitgefächerter dar. In 2021 wurden auch Betrugsmaschen bei
Überbrückungshilfen I bis III, Neustarthilfe, November- und Dezemberhilfe,
Mikroliquiditätsdarlehen bis hin zu Kurzarbeitergeld und dem Pflegeschutzschirm
der Krankenkassen für Pflegeeinrichtungen zur Anzeige gebracht. Aufgrund der
Komplexität der staatlichen Hilfen und Förderungen und der in Zusammenhang
stehenden Ermittlungen und Auswertungen, stellen die Ermittlungen in diesem
Bereich die Kriminalpolizei seit Beginn der Pandemie vor neue und beträchtliche
Herausforderungen.

Allgemeinkriminalität

Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein dauerhafter Schwerpunkt der
hessischen Polizei. Die Bürgerinnen und Bürger können sich daher weiterhin sehr
sicher fühlen. Vermehrte Kontrollen verunsichern die Täter und bringen zudem
wertvolle Ermittlungshinweise. Mit insgesamt 13 Videoschutzanlagen sollen
potenzielle Täter von der Begehung von Straftaten abgeschreckt werden. Begangene
Straftaten las-sen sich infolge der verbesserten Beweissicherungs- und
Identifizierungsmöglichkeiten besser aufklären.

Straßenkriminalität

Zur sogenannten Straßenkriminalität zählen eine Vielzahl von Delikten, die im
öffentlichen Raum begangen werden und damit zu einer Verunsicherung der
Bevölkerung führen können. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die in der
PKS erfassten Fälle von Straßenkriminalität erneut im Vergleich zum Vorjahr
(7.547 Fälle) nochmal deutlich auf jetzt 6.979 Fälle abgenommen haben, was einem
Minus 7,5 Prozentpunkten entspricht. Lag die Aufklärungsquote 2001 noch bei 9,8
Prozent, so konnte diese im Jahr 2021 mit 22,5 Prozent mehr als verdoppelt
werden (2020: 21,5 %). Ein gravierender Rückgang wurde im Vergleich zum Vorjahr
beim Straßenraub fest-gestellt. Hier gingen die erfassten Fälle um 46,4 Prozent
zurück. Auch beim Straßendiebstahl wurden rund 4,7 Prozent weniger Fälle
(3.914), als noch im Jahr zuvor registriert.

Diebstahl

Bei den Diebstahlsdelikten lässt sich feststellen, dass die Fallzahlen weiterhin
rück-läufig sind, wohingegen die Aufklärungsquote steigt. So wurden in 2021
10.394 Fälle registriert (2020: 11.890); die AQ verbesserte sich von 31,7 auf
34,3 Prozentpunkte. Den nach wie vor den größten Anteil beim einfachen Diebstahl
bilden die Ladendiebstähle mit 2.030 Fällen (Vorjahr: 2.223 Fälle). Bei
“besonders schweren Fällen des Diebstahls ” waren auch im aktuellen Jahr
vermehrt Kraftfahrzeuge das Ziel von Autoknackern (821 Fälle – Vorjahr: 794
Fälle).

Raub und räuberische Erpressung erneut deutlich zurückgegangen Auch im Bereich
Raub und räuberische Erpressung ist ein Rückgang zu beobachten. Im Vergleich zu
2020 (312 Fälle) wurden nunmehr 249 Straftaten erfasst, ein Mi-nus von 20,2
Prozent. Im gleichen Zeitraum konnte auch die Aufklärungsquote verbessert werden
und stieg auf jetzt 70,3 Prozentpunkte, ein Plus von weiteren 3,3 Prozent im
Vergleich zu 2020. Bei einer Langzeitbetrachtung gingen die Fallzahlen von 696
auf 249 zurück, die Aufklärungsquote stieg hingegen von 44,3 auf jetzt 70,3
Prozentpunkte an.

Zahl der Körperverletzungsdelikte rückläufig Die Anzahl der Körperverletzungen
nahm ein weiteres Mal ab: Sie sank um 154 Fälle (minus 4,3 Prozent) auf 3.403
Straftaten. Während im Jahr 2020 noch 92,3 Prozent aller Straftaten in diesem
Bereich aufgeklärt wurden, liegt die Aufklärungsquote bei jetzt 94,2 Prozent.
Bei rund zwei Drittel der Delikte handelt es sich um Fälle einfacher
Körperverletzung (2.339; Vorjahr: 2.296); die bereits im Vorjahr hohe
Aufklärungsquote (94,6%) konnte auf in 2021 auf 95,7 Prozentpunkte verbessert
werden. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und
Plätzen sank erneut auf jetzt 429 Fälle (Vorjahr: 484 Delikte); die Aufklärung
liegt bei 83,2 Prozent (Vorjahr: 80,2).

Weitere Schlagzeilen: -Rauschgiftkriminalität rückläufig

– Jugendkriminalität steigt moderat an
– Kompass-Sicherheitssiegel verliehen / Gemeinsam für mehr
Sicherheit
– Videoüberwachung als Teil der strategischen Prävention

Fazit

“Die schon seit Jahren positive Entwicklung der Kriminalstatistik fand im Jahr
2021 ihre Fortsetzung. Wir registrierten im Polizeipräsidium Südosthessen so
wenige Straf-taten, wie nie zuvor. Die Gefahr für die Menschen, hier Opfer einer
Straftat zu werden, war so niedrig wie nie zuvor. Die Aufklärungsquote konnte
erneut gesteigert werden – sie stellt mit 68,2 Prozent den höchsten Wert seit
Bestehen des Polizeipräsidiums Südosthessen dar. Das bedeutet für Straftäter ein
hohes Risiko, entdeckt und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Dieses gute
Ergebnis ist auch ein Ausdruck des Vertrauens der hiesigen Bevölkerung in ihre
Polizei, was sich durch die vielen Hinweise dokumentiert, die zur Tataufklärung
unverzichtbar sind. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Das Ergebnis
der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik bestärkt uns in unserem Auftrag,
auch zukünftig für die Bürgerinnen und Bürger unserer Region alles zu tun, um
das Straftatenaufkommen so gering und die Aufklärungsquote so hoch wie möglich
zu halten”, versicherte Polizeipräsident Eberhard Möller.

Quelle: Polizei Hessen

 

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