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Weidehaltung: Das Klima und die Artenvielfalt retten!

Im evangelischen Gemeindehaus in Windecken konnte Silke Vogel im Namen der Nidderauer Grünen über 50 Besucherinnen zum Vortrag von Autor und Journalist Florian Schwinn begrüßen.
„Die Klima Kuh”, so lautet der Titel des neuen Buches von Florian Schwinn und es räumt mit manchem Vorurteil auf.
Zuerst ging es um Methan, das Gas, welches für das Klima noch schädlicher ist als CO2. Schwinn stellte fest, dass Rinder zwar Methan ausstoßen, aber für den Anstieg des Gases in der Atmosphäre wohl kaum verantwortlich sind. Eindrücklich zeigte er anhand einer Grafik, dass in den letzten 30 Jahren bei leicht abnehmenden Rinderbestand der Anteil von Methan in der Atmosphäre deutlich angestiegen ist. Schwinn machte deutlich: nicht die Rinder sind für den Anstieg verantwortlich, sondern bei der Förderung von Öl und Erdgas Großteils ungenutzt entweichendes Methan. Vor allem bei der sehr umweltschädlichen Fracking-Methode entweicht viel Methan in die Atmosphäre.

Silke Vogel hatte schon in ihrer Begrüßung die Wichtigkeit von gesunden Böden hervorgehoben, und Florian Schwinn erläuterte die Bedeutung von Weideland für den Klimaschutz und die Biodiversität. Im Boden von einem Hektar Weideland können 135 t CO2 gespeichert werden und damit deutlich mehr als etwa im Waldboden, erklärte Schwinn zur Überraschung der Zuhörer*innen. Dort können nur ca. 90 t CO2 gespeichert werden. Mit dem in den Bäumen gespeichertem CO2 zusammen werden dann zwar die Werte des Weidelandes deutlich überschritten, aber durch Brand und Rodung wird ein Teil dieses CO2 wieder in die Atmosphäre abgegeben. Beim Weideland bleibt es hingegen im Boden gebunden. Die Bedeutung gesunder Böden machte Schwinn noch an zwei weiteren Daten deutlich, dem Humusaufbau und der Biodiversität. Wenn jährlich nur 4 Promille neuer Humus in den genutzten Ackerböden aufgebaut würde, könnte damit das durch die Menschen derzeit im Jahr verursachte Treibhausgas gebunden werden. Leider geschieht durch die konventionelle Landwirtschaft genau das Gegenteil.

Die Wichtigkeit von Weideland für die Biodiversität hob Florian Schwinn in seinem Vortrag besonders hervor. Bei der konventionellen Grünlandwirtschaft mit häufigem Mähen und der Fütterung im Stall bleiben nur wenige Arten von Gräsern übrig, welche auch nicht mehr zur Blüte kommen, und so den Insekten keine Nahrung bieten. Wenn Rinder jedoch auf der Weide gehalten werden, wachsen dort nicht nur zahllose Pflanzen, sondern diese Weide bietet auch für Insekten Nahrung und ermöglicht damit das Überleben vieler Arten. Dazu Schwinn: „Wenn wir das Artensterben nicht aufhalten, wird es die Menschen härter treffen wie die Klimakrise”.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch eine lebhafte Diskussion über das Gehörte. Gerrit Rippen, der Vorsitzende der Nidderauer GRÜNEN freute sich über das große Interesse am Thema und stellte abschließend fest: „Ich bin überrascht, wie man mit der der Weidewirtschaft dem Klimawandel entgegenwirken kann. Als Verbraucher muss ich darauf achten welche Produkte, wie Fleisch, Käse und Milch von Weiderindern kommen und kann so diese nachhaltige Art der Landwirtschaft unterstützen.

Silke Vogel ergänzte: Vor allem im Hinblick auf die Europawahl werden in Brüssel viele Weichen gestellt. Leider hat die Weidewirtschaft bei den konservativen Parteien in Brüssel keine Lobby, daher ist es wichtig für Klima, Artenvielfalt und gesunde Lebensmittel am 9. Juni wählen zu gehen.

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Quelle: Bernhard Hildebrand

 

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