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Telenotarzt geht nun in den Vollbetrieb für den gesamten Landkreis über

Telenotarzt

Telenotarzt geht nun in den Vollbetrieb für den gesamten Landkreis über

Ausschreibung erfolgreich beendet, Verträge unterzeichnet: Sukzessive werden alle 24-Stunden-Rettungswagen im Main-Kinzig-Kreis dauerhaft digital aufgerüstet

Main-Kinzig-Kreis. – Der Telenotarzt ist ein Erfolgsprojekt im Main-Kinzig-Kreis. Schon die ersten Erfahrungswerte aus dem Pilotbezirk im Spessart stimmten die Kreisspitze um Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler früh optimistisch, dass dieses Element zur Entlastung und Ergänzung der notfallmedizinischen Entlastung für einen Einsatz im gesamten Kreisgebiet genutzt werden kann. Genau diesen logischen Schritt vereinbarten der Main-Kinzig-Kreis nun mit der Firma Umlaut Telehealthcare aus Aachen, die eine entsprechende Ausschreibung für sich entschieden hat. Am Mittwoch (2.11.) unterzeichneten Thorsten  Stolz und Susanne Simmler für den Main-Kinzig-Kreis und Bernd Valentin, Ärztlicher Geschäftsführer von Umlaut Telehealthcare, das Vertragswerk.

Als bevölkerungsreichster Landkreis in Hessen verfolgt der Main-Kinzig-Kreis mit dem Telenotarzt einen innovativen und integrativen Ansatz. Eine Notärztin beziehungsweise ein Notarzt können von einem volldigitalisierten Arbeitsplatz in der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises von der Besatzung der Rettungswagen im Einsatz bei Bedarf hinzugeschaltet werden. Damit kann wertvolle Zeit bei der Behandlung gewonnen werden, es werden aber ebenso wichtige personelle Ressourcen des Rettungsdienstes geschont. Dank Live-Übertragung von Audiokommunikation, Vitalparametern, Fotos und Videos von der Einsatzstelle kann sich der Telenotarzt ein exaktes Bild der Patientinnen oder Patienten machen und gegebenenfalls eine notärztliche Entscheidung treffen.

„Der Telenotarzt kann und soll den sogenannten bodengebundenen Notarzt nicht ersetzen. Das ist angesichts der seit Jahren steil ansteigenden Einsatzzahlen auch überhaupt kein denkbarer Ansatz“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Aber er erspart den Notärzten und vor allem der Patientenschaft eine Reihe von Fahrtwegen und somit Zeit bei Fällen, in denen es nur um das Einholen einer notärztlichen Einschätzung geht. Das geht nun wesentlich schneller, was gut für die Patienten ist, und es geht effizienter, was den Rettungsdienst insgesamt entlastet. Der Telenotarzt ist ein ergänzendes System, das den Rettungsdienst stärkt und somit den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.“

Nach der Auswertung eines erfolgreichen Pilotprojekts, das im Dezember 2018 im Spessart begann und 2020 auf die westlichen Teile des Kreises ausgeweitet wurde, hat der Main-Kinzig-Kreis ein Vergabeverfahren für die Erbringung eines etablierten telenotärztlichen Gesamtsystems beauftragt. Der Auftrag umfasst die Bereitstellung der entsprechenden Technik für die telenotärztlichen Leistungen und den Betrieb des telemedizinischen Notarztsystems. Zugleich werden nach und nach alle 28 im Kreisgebiet betriebenen 24-Stunden-Rettungswagen ausgerüstet, um die rechtskonforme und zuverlässige Echtzeit-Übertragung der Daten sicherzustellen. Zum Betrieb des Systems gehört ebenfalls eine unter Patientensicherheits-, Datenschutz-, Persönlichkeitsschutz- sowie Qualitätsmanagement-Aspekten sichere und zuverlässige Dokumentation des Einsatz- und Beratungsgeschehens sowie ein Ausbau der in Gelnhausen vorgehaltenen Telenotarzt-Zentrale. Des Weiteren wurde dem Landkreis Waldeck-Frankenberg im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Kooperation die Option eingeräumt, ebenfalls bis zu zwölf Rettungswagen auf telenotärztliche Leistungen im Verbund mit Aachen und dem Main-Kinzig-Kreis zurückzugreifen.

„Das Interesse an unseren Erfahrungen aus diesem Projekt ist inner- und außerhalb Hessens riesig. Wir teilen diese Erkenntnisse natürlich gerne und helfen aktiv, wenn andere Landkreise genau wie wir verstärkt auf Telemedizin und digitale Lösungen im Rettungsdienst setzen wollen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Die Vergabe des Auftrags des Kreises an die Firma Umlaut Telehealthcare erfolgt als Einpartner-Rahmenvereinbarung und läuft über drei Jahre mit der Option für den Main-Kinzig-Kreis, diesen um ein weiteres Jahr zu verlängern. Der Zuschlag für den Auftrag wurde am 10. August erteilt. Insgesamt hatten fünf Unternehmen ihr Interesse an dem Auftrag bekundet. Das Vergabeverfahren zeichnete sich auch über die Durchführung einer verifizierenden und wertenden Teststellung aus, bei der das angebotene System im Rahmen eines fiktiven Einsatzes umfassend geprüft worden ist. Ein Team der Wirtschaftskanzlei Görg unter Federführung des Frankfurter Partners Dr. Heiko Hofmann stand dem Main-Kinzig-Kreis im gesamten Prozess vergabe- und vertragsrechtlich zur Seite.

Quelle: Main-Kinzig Kreis

 

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