Die geplante Elektrifizierung und der Ausbau der Niddertalbahn zwischen Bad Vilbel und Glauburg-Stockheim ist ein zukunftsweisendes Infrastrukturprojekt. Es trägt einen entscheidenden Schritt zu einer leistungsfähigeren, klimafreundlicheren und bürgernäheren Mobilität im Rhein-Main-Gebiet sowie in den Landkreisen Wetterau und Main-Kinzig bei. Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Niddertal (AGNV) kamen Ende April Vertreterinnen und Vertreter von Bahn, Land, Kommunen und Verkehrsunternehmen zu einem offenen Austausch zusammen.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde begrüßte die große Zahl an Entscheidungsträgern. Unter den Gästen waren u.a. Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Hessen, Anke Münker-Tiedge, Referatsleiterin im Hessischen Wirtschaftsministerium, sowie Jannik Marquart, Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises und Rainer Vogel, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Niddertal – AGNV.
Mobilitätsgewinn für alle
„Für Berufspendler eröffnet der geplante 15-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten eine deutlich höhere Flexibilität und Planbarkeit. Staus auf den Straßen können vermieden und der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestaltet werden – ein echter Gewinn in Zeiten steigender Mobilitätskosten und wachsenden Umweltbewusstseins. Schülerinnen und Schüler profitieren von verlässlicheren und häufigeren Verbindungen, was den Schulweg nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer macht. Für ältere Menschen verbessert sich der Zugang zu medizinischer Versorgung, Kulturangeboten oder Einkaufszentren – insbesondere in ländlich geprägten Gemeinden“, stellt AGNV-Geschäftsführer und Nidderauer Erster Stadtrat Rainer Vogel erfreut fest.
Impulse für Umwelt und Wirtschaft
Durch die geplante Elektrifizierung leistet die Niddertalbahn künftig einen stärkeren Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Umsetzung der Klimaziele des Landes Hessen. Lärm- und Schadstoffbelastungen entlang der Strecke werden reduziert. Gleichzeitig erhöht der Ausbau die Standortattraktivität der Region: Für Unternehmen wird eine besser angebundene Region zum entscheidenden Standortvorteil – sowohl im Hinblick auf den Güterverkehr als auch auf die Erreichbarkeit für Beschäftigte und Kunden. Auch im Tourismus wird die gesteigerte Erreichbarkeit ländlicher Orte neue Impulse setzen.
Fortschritte und Ausblick
Sebastian Brieger, Projektleiter der DB InfraGO AG, präsentierte den aktuellen Planungsstand: Neben einem teilweisen zweigleisigen Ausbau sollen Bahnübergänge modernisiert, Brückenbauwerke saniert, Lärmschutz punktuell neu errichtet und weitere Infrastrukturbauten auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch an der Betriebsqualität der Strecke im Istzustand wurde bereits gearbeitet: Ein Vertreter der DB Regio AG berichtete von Maßnahmen zur Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit und zur Verbesserung der Pünktlichkeit.
Bürgerbeteiligung als Schlüssel zum Erfolg
Wie wichtig die Einbindung der Öffentlichkeit ist, zeigte sich im anschließenden Austausch mit den Kommunen: Viele Vertreterinnen und Vertreter nutzten die Gelegenheit, konkrete Fragen zu Streckenabschnitten, Umweltaspekten und baulichen Maßnahmen zu stellen.
Seit dem 8. Mai finden Bürgerinformationsveranstaltungen entlang der Strecke statt. Dort können Bürgerinnen und Bürger direkt in den Dialog mit Vertretern des Projekts der DB InfraGO AG treten, ihre Anliegen äußern und sich über die nächsten Schritte informieren – ein Zeichen gelebter Transparenz und ein wichtiger Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung dieses zukunftsweisenden Vorhabens.
Quelle: Redaktion MKK Echo