Winfried Ottmann spricht mit Schülerinnen und Schülern über Radverkehrskonzept und lobt Engagement für verbessertes Wegenetz im Kreis
Main-Kinzig-Kreis. – Für sichere Rad- und Schulwege sowie klimafreundliche Mobilität interessieren sich nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Das wurde bei einer Fahrrade-Demo deutlich, die kürzlich von drei Kindern organisiert wurde – mit Unterstützung der Umweltschutzinitiative „People for Future“. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer radelten von der alten Schule in Altenhaßlau bis Gelnhausen. Die Route führte durch das Ziegelhaus über Escher und Bleiche zur Kreisrealschule und zum Grimmelshausen-Gymnasium. Die Aktion veranlasste Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann, das junge Orga-Team ins Main-Kinzig-Forum einzuladen, um mit ihnen über ihr Anliegen zu sprechen. Auch Dirk Wehrsig von den „People for Future“, der die jungen Leute bereits bei der Fahrrad-Demo unterstützt hatte, war ins Kreishaus gekommen. An dem Gespräch nahmen auch der Radverkehrsbeauftragte Elmar Sachs und Gelnhausens Bürgermeister Christian Litzinger teil.
Die elfjährigen Kinder Luis, Frida und das Klima-Kid, das wegen seines Alters nicht namentlich genannt werden möchte, schilderten Winfried Ottmann die tägliche Situation auf den Straßen der Region, wie sie es erleben: Mit viel Autoverkehr, Hupen, Drängeln und Radwegen, die sie als unsicher empfinden. Eine Rolle spielen dabei auch sogenannte „Elterntaxis“, die vor der Schule zusätzlich dazu beitragen, dass radelnde Kinder sich als Teil des Verkehrs in diesen Bereichen unsicher fühlen. „Ich finde es toll, wenn junge Menschen in eurem Alter sich intensiv mit einem Sachverhalt beschäftigen, einen Standpunkt entwickeln und dann auch dafür eintreten. Das ist Teil unserer demokratischen Gesellschaft. Wir brauchen Menschen, die sich engagieren und nicht nur einfach über bestehende Zustände schimpfen“, sagte Winfried Ottmann. Das Interesse der Kinder zeige, wie wichtig das Radverkehrskonzept für den Main-Kinzig-Kreis sei. Denn wer klimafreundlich in der Region unterwegs sein wolle, steige dafür nicht nur auf den Bus um, sondern auch auf das Fahrrad. „Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Sie alle haben ein Interesse daran, mobil zu sein und sich auf den Straßen sicher zu fühlen“, verdeutlichte Winfried Ottmann. Er erläuterte seinen Gästen, dass der Main-Kinzig-Kreis derzeit das Radverkehrskonzept umsetze. Damit beauftragt ist Elmar Sachs, der den Radweg der Kinder am Laptop nachvollzog.
Ziel des Radverkehrskonzepts sei es, ein sicheres und attraktives Radverkehrsnetz für alle Radfahrenden im Landkreis zu schaffen. „Dazu gehören auch die Wege, die von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden, um zur Schule zu kommen. Hier stehen wir im Austausch mit den Schulen im Landkreis, jede verfügt über einen eigenen Schulwegeplan“, sagte Winfried Ottmann. Die jungen Leute erklärten auch, dass sie sich mehr Radabstellplätze wünschen. Am Main-Kinzig-Forum wird Anfang 2024 eine überdachte Radabstellanlage installiert werden. Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern machte Winfried Ottmann aber auch deutlich, dass ein tragfähiges Radverkehrskonzept Zeit benötige – von der Planung bis zur Umsetzung, da zahlreiche Beteiligte eingebunden werden müssen. Als kleines Zeichen der Anerkennung für ihr Engagement überreichte Winfried Ottmann den Kindern ein kleines Präsent und bat sie beim Warten auf bessere Radwege noch um ein bisschen Geduld.
Quelle: Frank Walzer