Freitag, Oktober 10, 2025
StartRegion 2HanauHanau schafft Zukunftschancen: Gemeinnützige Arbeit für Geflüchtete

Hanau schafft Zukunftschancen: Gemeinnützige Arbeit für Geflüchtete

Projekt läuft äußerst erfolgreich / Erster Arbeiter mit Festanstellung bei BauPro Hanau
„Die Stadt Hanau geht beim Thema Integration mit gutem Beispiel voran. Das Projekt „Gemeinnützige Arbeit“ eröffnet Geflüchteten weit mehr als ein Beschäftigungsangebot. Es bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, Fähigkeiten einzubringen und erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt zu gehen“, sagt Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Nun wurde ein Meilenstein erreicht, denn erstmals ist eine Arbeitskraft, die das Projekt durchlief, bei der Unternehmung Stadt Hanau angestellt worden.

Ein Beispiel für gelungene Integration ist Ibrahim Ayoub, der mit seiner Ehefrau und fünf Kindern aus Syrien floh und seit November 2021 in Hanau lebt. Im September 2024 begann er seine Tätigkeit im Rahmen der gemeinnützigen Arbeit. Seine Aufgaben umfassten unter anderem die Anleitung und Überwachung der Teammitglieder, die Pflege von Außenanlagen, Reinigungsarbeiten sowie kleinere handwerkliche Tätigkeiten. Sein Engagement zahlte sich aus: Seit dem 1. Juli 2025 ist Herr Ayoub fest bei der BAUprojekt Hanau Baubetreuungs- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH im Bereich Immobilienmanagement beschäftigt – ein Gewinn für das Unternehmen und ein Vorbild für andere Geflüchtete. Aus diesem Grund traf sich Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Maximilian Bieri mit ihm und verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern, unter anderem Michaela Stock, der Abteilungsleitung Soziales und Migration bei der Stadt Hanau.

Durch den Main-Kinzig-Kreis entfielen insgesamt 15 Stellen für gemeinnützige Arbeit für Geflüchtete auf Hanau. Bereits jetzt sind 14 Plätze – zwölf Männer und zwei Frauen – besetzt. „Damit wird nicht nur der Alltag in den Gemeinschaftsunterkünften verbessert und Verantwortung übernommen, sondern zugleich übernehmen die Teilnehmenden Aufgaben, die zuvor oft an externe Dienstleister vergeben wurden – Leistungen, die bislang Kosten für die Stadt bedeuteten. Natürlich ist das erst ein Anfang – ein zartes Pflänzchen, das wir gemeinsam weiter gießen müssen. Denn allen ist klar: Arbeitsangebote, und sei es zunächst gemeinnützige Arbeit, sind für Menschen, die wir bei uns aufgenommen haben, ein entscheidender Faktor dafür, dass Integration gelingen kann,“ sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Bieri. Die Tätigkeiten reichen von der Reinigung von Gemeinschafts- und Außenflächen über Gartenarbeiten und Möbelaufbau bis hin zu kleineren handwerklichen Aufgaben. So tragen die Teilnehmenden aktiv zur Aufrechterhaltung der Unterkünfte bei – und entwickeln zugleich Selbstbewusstsein und berufliche Kompetenzen. Grundlage des Projekts ist § 5 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Demnach können Geflüchtete, die Leistungen nach dem AsylbLG erhalten, zu gemeinnützigen Tätigkeiten herangezogen werden. Diese Arbeiten sind zusätzlich, gemeinnützig und im öffentlichen Interesse. Sie werden mit einer Aufwandsentschädigung vergütet und geben den Geflüchteten eine Tagesstruktur, während sie gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft leisten.

Erfolgreiches Modell in Sportsfield

Besonders erfolgreich verläuft das Projekt in der Gemeinschaftsunterkunft Sportsfield – einer Wohnanlage, in der insgesamt rund 1.700 Menschen mit unterschiedlichen Fluchterfahrungen leben. Dort startete Mitte September 2024 eine erste Gruppe mit fünf Geflüchteten. Seither haben bereits 27 Personen – 24 Männer und drei Frauen – teilgenommen. Vier von ihnen konnten im Anschluss in ein festes, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt werden. „Dieses Projekt zeigt, wie Integration gelingen kann: durch Teilhabe, Verantwortung und konkrete Zukunftsperspektiven“, so Dr. Bieri.

Blick nach vorn: Chancen durch Kreisfreiheit

Mit der zum 1. Januar 2026 anstehenden Kreisfreiheit erhält Hanau die Möglichkeit, integrationspolitische Maßnahmen noch stärker eigenständig zu gestalten. Die Stadt plant, das Modell der gemeinnützigen Arbeit gezielt auszubauen – mit zusätzlichen Arbeitsgelegenheiten, passgenauen Konzepten und einer engeren Verzahnung von Beschäftigung und Integration in die Stadtgesellschaft. Damit setzt Hanau ein klares Zeichen: Integration gelingt durch konkrete Chancen.

„Wir freuen uns über das bislang Erreichte – und wir haben die feste Hoffnung, dass wir mit der Kreisfreiheit noch mehr Möglichkeiten bekommen, unsere Integrationsarbeit aus eigener Kraft weiterzuentwickeln und Hanau damit noch lebenswerter für alle zu machen“, sagt Dr. Bieri.

Pressekontakt: Florian Bauer

https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1199569.html

Projekt Gemeinnützige Arbeit
© Stadt Hanau
Projekt Gemeinnützige Arbeit
Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (Dritter von rechts) traf sich vor Ort mit Ibrahim Ayoub (Zweiter von rechts), Michaela Stock, Abteilungsleitung Soziales und Migration (Zweite von links), Deniz Seyyitoglu (rechts) und Gordon Loos (Dritter von links).

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten