Lions Club Hanau spendet 6.000 Euro für das Haus des Jugendrechts – Gelder fließen in einen Opferfonds des Täter-Opfer-Ausgleichs der Vereins Sprungbretts Familienhilfe Hanau e.V.
Was lange währt wird endlich gut: Der Lions Club Hanau hat 6.000 Euro an Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V. gespendet. Die Gelder fließen bei dem im Haus des Jugendrechts ansässigen Verein in einen Fonds, der für den sogenannten Täter-Opfer-Ausgleich genutzt wird, bei dem Jugendliche oder Heranwachsende einer Straftat beschuldigt werden. Der Lions Club hatte die Spendensumme bereits im April 2018 gesammelt. Nachdem sich die Eröffnung des Hauses des Jugendrechts wiederholt verzögert hatte, konnte eine Übergabe erst jetzt stattfinden.
„Im Namen der Stadt Hanau sowie des Vereins Sprungbrett bedanke ich mich sehr für Ihre großzügige Spende. Es ist dabei gut investiertes Geld: Sie unterstützen einen wichtigen Mediationsprozess, der sich für eine konstruktive Konfliktbewältigung einsetzt, der am Ende auch Gerechtigkeit für Betroffene bedeutet“, betonte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.
Beim Täter-Opfer-Ausgleich handelt es sich um ein Verfahren, bei dem nach einer Straftat die Tat als solche und auch zwischenmenschliche Konflikte zwischen Täter und Opfer gelöst werden sollen. Ziel ist es, eine einvernehmliche außergerichtliche Regelung zwischen den Beteiligten herbeizuführen und das Ermittlungsverfahren ohne Anklageerhebung zu beenden. Dazu beauftragt die Staatsanwaltschaft die Jugendhilfe im Strafverfahren und diese den Verein Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V. mit der Durchführung eines Täter-Opfer-Ausgleichs. In gemeinsamen Gesprächen unter Federführung einer Mediatorin oder eines Mediators im Strafverfahren werden dabei die Tat und ihre Folgen aufgearbeitet. Auch sind Wiedergutmachungsleistungen und Schadensregulierungen ein essenzieller Teil dieses Prozesses.
Ist eine solche konstruktive, gemeinsame Lösung möglich, wird das Strafverfahren gegen die Täterin oder den Täter eingestellt. „Die Auswahl der Personen für diesen Prozess erfolgt stets in Abhängigkeit der individuellen Fälle. Unser Fonds wird dazu genutzt, entstehende Kosten, darunter auch eine mögliche Zahlung von Schmerzensgeld an die Geschädigte Person, zu zahlen. Die Täterinnen und Täter müssen die entstandenen Kosten im Nachgang entweder zurückzahlen oder aber im Rahmen von Arbeitsstunden abarbeiten. Nur wenn sie dies tun, kann das Verfahren ohne Anklageerhebung abgeschlossen werden“, erklärt Sprungbrett-Geschäftsführerin Claudia Zinn.
„Wir sind sehr froh, dass wir Ihnen heute endlich diesen Scheck zukommen lassen können. Dieser Scheck ist für uns eine Möglichkeit, einen kleinen Beitrag für Ihre tägliche, wertvolle Arbeit zu leisten“, betonte Andreas Ruckelshausen, Präsident des Lions Clubs Hanau.
Quelle: Stadt Hanau