Zu den Ausführungen von Alexander Weigand (Student) und Mitglied der „Jungen Union“ nimmt Jürgen Mohn (Direktkandidat der AfD) Stellung: “Wer sich das Wahlprogramm (an dem ich selbst mitgearbeitet habe) der hessischen AfD anschaut, wird feststellen, dass die Bildungspolitik in Hessen eines unserer zentralen Themen ist. Ein Kritiker sollte sich immer erst einmal die Zeit nehmen, sich ausführlich zu informieren. Daher sei ein wenig Nachhilfeunterricht gestattet. Anders als es die JU darstellt, ist die hessische Bildungspolitik der vergangenen Jahre durch gravierende Fehlentwicklungen gekennzeichnet. Diese Entwicklung ist die Folge von zu wenigen Investitionen des Landes Hessen. Sei es der gravierende Lehrermangel, der Zustand vieler Schulen oder die Ausstattung mit Technik. Ein leistungsfähiges Schulsystem braucht gut ausgestattete Grundschulen, Realschulen, praxisorientierter Mittelstufenschulen, Gymnasien, Förderschulen und Berufsschulen. Wir wollen erreichen, dass ein Abitur tatsächlich wieder zum verlässlichen Ausweis der allgemeinen Studierfähigkeit wird. Hauptschulabschluss und Mittlere Reife müssen vollumfänglich zur Berufsausbildung im bewährten dualen System befähigen. Nur die Schulform der Förderschulen garantiert die adäquate Beschulung junger Menschen mit körperlichen, geistigen oder ähnlichen Lernbehinderungen. Dass in Hessen immer mehr Förderschulen geschlossen werden sollen, lehnen wir ab. Aber – wenn der Grad der Beeinträchtigung eines Schülers eine erfolgreiche reguläre Beschulung erwarten lässt, dann spricht nichts gegen eine Inklusion in den Regelunterricht. Wir wollen den Einstieg in den Lehrerberuf vereinfachen. Das wird gelingen, wenn wir den Bewerbungsprozess beschleunigen und entbürokratisieren.
Wir dürfen qualifizierte Kandidaten nicht wegen zu langer Wartezeiten als Lehrkräfte verlieren. Ein ganz wichtiger Punkt – wir wollen Schulen und Lehrer, die politisch neutral sind, denn Propaganda gehört nicht in den Klassenraum. Wir wollen den Schülern den geistigen Freiraum geben, den Ausdruck individueller politischer Positionierungen zu ermöglichen. Wir wollen Schülern die Bedenken nehmen, politischen Ansichten zu den Unterrichtsgegenständen ohne Furcht vor Sanktionen durch Lehrer oder Mitschüler zu besprechen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass frühere Lehrpläne völlig zu Recht auf Toleranz und Respekt gegenüber den verschiedenen sexuellen Lebensformen abzielten. Heutzutage werben Lehrkräfte geradezu dafür, sich für Lebensformen außerhalb der klassischen Familie zu interessieren. Die bloße Meinung eines Lehrers darf Schüler nicht unter Druck setzen, sondern Schüler sollen in der Lage sein, sich mit Hilfe des Unterrichts eine eigene Meinung bilden zu können. Denn – wir wollen Schüler zu mündigen Bürgern machen, die Themen diskutieren können, wenn es in der Wissenschaft oder der Politik kontrovers erscheint.
Beispielsweise bei Maßnahmen als Reaktion auf die Wetterveränderung. Wir wollen es Schülern erleichtern, aus einer politischen Situation eigene Positionen zu analysieren, um sich aktiv am politischen Prozess zu beteiligen. Wir wollen keinen bekenntnisorientierten, aber gleichzeitig integrationshemmenden Islamunterricht. Die AfD möchte in Fragen der Ganztagsbetreuung die Wahlfreiheit der Eltern. Die Entscheidung für oder gegen eine Ganztagsbetreuung darf keine Frage des Einkommens sein! Wer seine Kinder im familiären Umfeld betreuen möchte, dem wollen wir auch einen finanziellen Ausgleich gewähren. Derzeit ist die Qualifizierung zum Handwerks- und Industriemeister kostenpflichtig – ganz im Gegensatz zu einem Hochschulstudium. Die AfD will diese Ungleichbehandlung beenden und setzt sich auch für kostenfreie Meisterlehrgänge ein. Um einer Überakademisierung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, wollen wir Eignungstests an unseren hessischen Hochschulen einführen. Damit senken wir die hohe Quote der Studienabbrecher, die wir ja schon seit Jahren gerade bei so vielen Politikern beobachten. Keine Ausbildung, kein Beruf, aber alles besser wissen. Das korrespondiert auch mit völlig überflüssigen Studiengängen, die keinerlei Beitrag für unsere Volkswirtschaft leisten. Unser Geschlecht ist nicht so komplex, als dass man dazu noch studieren müsste. In der Landespolitik und im hessischen Landtag benötigt es deshalb starke und laute Stimmen, die ein ehrliches Interesse an der Bildungspolitik vorweisen, um der Jugend bestmögliche Bildungs-, Kompetenz- und Zukunftsmöglichkeiten in Aussicht stellen zu können“.
Quelle: Jürgen Mohn