Am 14. Oktober startet Saskia Hopfer vom Tria-Team Bruchköbel bei der Ironman-WM auf Hawaii. Im Interview kurz vor dem Rennen gibt die Großkrotzenburgerin Einblicke in ihre ersten Tage auf der hawaiianischen Insel Big Island, ihre Erwartungen an das Rennen und verrät, was sie nach dem Zeileinlauf vorhat.
Saskia, Du bist nun seit einer Woche auf Hawaii. Wie waren die ersten Tage auf “Big Island”?
Die ersten Tage waren in vielerlei Hinsicht eindrucksvoll. Beim Aussteigen aus dem Flieger dachte ich auf Grund von Hitze und Luftfeuchtigkeit noch in derselben Sekunde „Ohje, wie soll das was werden?” Die erste Radeinheit war auch noch sehr anstrengend, zumal ich auch direkt vor der Reise noch erkältet war. Auch die ersten Laufkilometer waren spannend, aber mit jedem Kilometer ist es leichter geworden. Das Radfahren ist mittlerweile erträglich, man darf nur nicht stehenbleiben. Und die “Unterwasserwelt” ist unglaublich. Man hat das Gefühl, man schwimmt in einem Meeresaquarium. Anders kann ich es gar nicht sagen. Bei der ersten Schwimmeinheit ist etwa zehn Meter vor mir sogar ein Schwarm Delfine geschwommen.
Du hast letztes Jahr bereits WM-Erfahrung gesammelt, als du auf der halben Distanz in Neuseeland gestartet bist. Denkst du, das wird dir auf Hawaii helfen?
Ja, ich denke schon. Allein dadurch, dass man dann doch auch ein Stückweit lernt sich ein wenig zu entspannen. Vor allem habe ich in Neuseeland gelernt, wie hoch das Niveau bei einer WM dann doch ist und dass man sich vom Gegenwind auf dem Rad nicht zu sehr stressen lassen darf. Man kann es eh nicht ändern.
Nach deiner WM-Qualifikation in Italien vor gut einem Jahr bist du auf Sponsoren-Suche gegangen. Warst du erfolgreich?
Nein, bisher leider nicht. Ich gebe natürlich nicht auf, aber ohne, dass man auf Social Media dauernd Inhalte veröffentlicht, ist das mittlerweile echt schwer. Und die Zeit dafür muss man erstmal haben.
Die Bedingungen auf Hawaii sind berüchtigt, insbesondere die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit. Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Auf die Hitze bezogen habe ich vorher zu Hause öfter zur heißen Mittagszeit trainiert und mir hierfür bewusst wenig schattige Strecken ausgesucht. Ich denke auch, dass der Ironman Frankfurt einen ganz guten Vorgeschmack auf die Bedingungen hier gegeben hat.
Welche Erwartungen hast du an das Rennen – sportlich als auch emotional?
Ich weiß gar nicht, ob man beim ersten Mal sportlich so viel erwarten sollte. Ich hoffe einfach, dass ich gut durchkomme. Ich habe zwar vor mein Bestes zu geben, aber ehrlicherweise habe ich mir keine konkrete Zielzeit oder Platzierung vorgenommen. Aus emotionaler Sicht hoffe ich, dass das Rennen auf Grund der Stimmung, Eindrücke und Erfahrungen etwas ganz besonderes wird und bleibt und einen dann doch ein Stück weit umhaut. Aber auch da weiß ich nicht, ob ich zu viel erwarte, nicht dass man dann doch enttäuscht ist. Ich denke das Beste ist einfach alles mitzunehmen, was kommt.
Was wirst du tun, wenn du die Ziellinie überquerst?
Mich erstmal hinsetzen und die nächsten Tage am Strand liegen. Und mittel- bis längerfristig betrachtet mit hoffentlich demselben Ehrgeiz weitermachen. Im November steht noch die Ironman 70.3 WM in Marbella an und ich hoffe, dass es auch nicht das letzte Mal auf Hawaii gewesen sein wird. Und dafür bin ich bereit weiter hart zu trainieren.
Das Interview führte Markus Respondek
Quelle: Raffael Berger