Landrat Thorsten Stolz und Schuldezernent Jannik Marquart sehen Baukosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro als gute Investition in die Zukunft
Main-Kinzig-Kreis. – Großbaustelle an der Brüder-Grimm-Schule in Steinau: Wo derzeit große Baufahrzeuge und Bagger rollen, entsteht in den kommenden Monaten eine Mensa mit zusätzlichen Klassenräumen. Schon jetzt sind die Fundamente zu sehen. Der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger investiert rund 6,5 Millionen Euro in den Neubau, der für die Schule ein wichtiger Baustein auf ihrem Weg zur Ganztagsschule ist.
Zum offiziellen Baubeginn betonten Schuldezernent Jannik Marquart und Landrat Thorsten Stolz die Bedeutung des Bauvorhabens für die Weiterentwicklung der Schule und die Zukunft der Kinder, die dort lernen. „Hier entsteht sehr schnell etwas sehr Gutes. Wir erreichen im Main-Kinzig-Kreis schon jetzt hohe Betreuungsquoten – noch bevor der Rechtsanspruch auf Ganztagsangebote im kommenden Jahr kommt. Der Main-Kinzig-Kreis hat sich sehr früh auf den Weg gemacht und in den vergangenen Jahren an zahlreichen Schulen die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass eine Nachmittagsbetreuung überhaupt möglich wird“, sagte Schuldezernent Jannik Marquart. Das neue Schulgebäude werde sich gut ins Gesamtensemble mit Schloss und Stadtmauer einfügen. Er bedankte sich bei der Schulgemeinde, der er gute Nerven wünschte, um die anstrengende Bauphase gut zu bewältigen.
Landrat Thorsten Stolz sprach von einem guten Tag für Steinau, für die Schule, aber auch für die Kinder und ihre Eltern. „Der Neubau wird diesen Schulstandort stärken und dazu beitragen, dass Eltern Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren können.“ Der Main-Kinzig-Kreis arbeite mit „hoher Schlagzahl“ daran, seine Schulstandorte für Ganztagsangebote fit zu machen. „Das bedeutet Erweiterungen, Neubauten, Umbauten. Das wäre nicht möglich, ohne die Zustimmung des Kreistags, denn wir nehmen dafür viel Geld in die Hand“, betonte der Landrat. Die Investitionen in die Schulstandorte bezifferte er für die nächsten fünf Jahre mit 240 Millionen Euro – das sei mit Abstand der größte Investitionsposten im Kreishaushalt. Für die Bauarbeiten wurden Handwerksbetriebe und Bauunternehmungen aus der Region beauftragt – damit bleibe die Wertschöpfung vor Ort erhalten.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir den Neubau bekommen und die Planungen nach dem Abbruch des Erholungsheims für das neue Gebäude so zügig umgesetzt worden sind“, sagte Schulleiter Guido Seib. In dem früheren Erholungsheim standen der Schule einige Räumlichkeiten zur Verfügung. Seit dem Abbruch nutzt die Schule vier voll ausgestattete Klassencontainer für den Unterricht. In dem Neubau sind neben der Mensa und einer Ausgabeküche auch sechs weitere Klassenräume vorgesehen, um den wachsenden Platzbedarf abzudecken. Im Küchenbereich sind außer der Küche selbst ein Lager, ein Büro und die Personalräume untergebracht. Der Küchenbereich wird über einen Windfang versorgt, der über eine Rampe an der Ostseite des Gebäudes erreichbar ist. Alle sechs Klassenräume erhalten einen ebenerdigen Ausgang ins Freie. Beheizt wird das neue Gebäude über eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung. Das Gebäude ist als eingeschossiger Mauerwerks-Massivbau mit Stahlbetondecke geplant. Die Fassade soll in der Farbgebung an das Erscheinungsbild des nahegelegenen Schlosses und der Stadtmauer angepasst werden. Die Farbgebung wird mit der Schlösserverwaltung des Landes Hessen abgestimmt.
Bürgermeister Christian Zimmermann bedankte sich beim Main-Kinzig-Kreis. Durch den Abbruch des Erholungsheims sei es möglich geworden, die Kindertagesstätte neu zu bauen. Das neue Schulgebäude sei eine Stärkung für den Schulstandort Steinau. „Es ist für uns alle ein wunderbarer Tag“, sagte er.
Die einzelnen Gebäudeteile erhalten bis auf das Dach der Mensa ein begrüntes Flachdach beziehungsweise ein bekiestes Bitumendach. Die Mensa erhält aufgrund ihrer Abmessungen ein Pultdach auf Holzbindern, welches mit einer Blecheindeckung versehen wird. Auf diesem nach Süden geneigten Dach sollen Photovoltaikelemente installiert werden. Die Bauarbeiten sollen bis zum Herbst 2026 abgeschlossen werden, wenn alles planmäßig läuft. Weil durch den Neubau das bisherige Sportfeld wegfällt, soll an anderer Stelle auf dem Schulareal eine Fläche entstehen, die für Ballspiele genutzt werden kann. Denn zum Ganztagsangebot gehört auch ausreichend Bewegung für die Kinder. Die Brüder-Grimm-Schule ist eine Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe.
Bildunterschrift: In unmittelbarer Nähe zum Schloss entsteht ein Schulneubau für eine Mensa mit Klassenräumen. Zum symbolischen Baustart trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Schulgemeinde, des Kreistags und Kreisausschusses auf der Baustelle. Mit Schaufel (von links) Landrat Thorsten Stolz, Schuldezernent Jannik Marquart und Schulleiter Guido Seib.
Quelle: Redaktion MKK Echo