Mit großem Unverständnis nimmt die SPD-Fraktion die ablehnende Haltung der CDU-Fraktion und Teile der BG-Fraktion zur Kenntnis: Eine Resolution, mit der sich die Sozialdemokraten für den Erhalt des Hauptschulzweigs an der Philipp‑Reis‑Schule einsetzen, wurde abgelehnt. Gelnhausens Stärke als Schulstandort basiert aber auf allen Schulformen und dem besonderen Engagement der Lehrerteams.
„Eine solche Verlagerung würde unseren Schulstandort nachhaltig schwächen”, hatte Rudi Michl, Fraktionsvorsitzender der SPD Gelnhausen, schon bei der Einbringung der Resolution betont.
Die enge Verzahnung von Grund‑ und Hauptschule erleichtert den Schülerinnen und Schülern den Übergang. Das freiwillige 10. Hauptschuljahr an der Philipp‑Reis‑Schule ermöglicht mit dem Mittleren Bildungsabschluss (Realschulabschluss) oder dem Qualifizierenden Mittleren Bildungsabschluss (QMB) vielfältige Perspektiven und Chancen. Besonders hervorzuheben sind die PUSCH‑Klassen, die praxisnahes Lernen in Schule und Betrieb verbinden.
„Mit großem Unverständnis habe ich das Votum der CDU und Teile der BG-Fraktion gegen die Aufnahme der Resolution auf die Tagesordnung zur Kenntnis genommen”, erklärte Birgit Jakob‑Wegener, SPD-Stadtverordnete und Vorsitzende des Sozialausschusses. Die Ablehnung zeuge von mangelnder Wertschätzung für unsere Schülerinnen und Schüler sowie das engagierte Lehrerkollegium.
Die Leistungen des Lehrerteams und der schuleigenen Sozialarbeiter:innen haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Philipp‑Reis‑Schule in das Startchancen‑Projekt aufgenommen wurde. Für die Gelnhäuser Sozialdemokrat:innen hat diese Arbeit die Schule zu einem verlässlichen Anker für die Hauptschülerinnen und Hauptschüler gemacht. Diese Qualität darf nicht auf dem Altar vermeintlicher Kosteneinsparungen geopfert werden.
Für die von außen kaum zu beurteilenden Raumprobleme fordert die SPD Gelnhausen den Main‑Kinzig‑Kreis, vertreten durch Kreisbeigeordneten Jannik Marquart (CDU), eindringlich auf, einen Masterplan für den Standort der Philipp‑Reis‑Schule zu entwickeln. Dieser muss
1. eine unvoreingenommene Bedarfsanalyse der langfristigen Schülerzahlen umfassen,
2. pädagogisch sinnvolle Erweiterungsoptionen prüfen,
3. fachlich durch ein auf Schulbau spezialisiertes Architekturbüro begleitet werden und
4. in enger Abstimmung zwischen Stadt Gelnhausen, Schulleitung, Lehrerkollegium und Elternschaft erstellt werden.
Vor der Erstellung des Masterplans ist es zwingend notwendig, die langfristige Entwicklung der Schülerzahlen zu analysieren, um fundierte und tragfähige Entscheidungen für den Schulstandort zu treffen. Von Wertschätzung würde es zeugen, die Philipp‑Reis‑Schule von Beginn an in den Planungs‑ und Entscheidungsprozess einzubinden.
Die langfristige Sicherung des Schulstandorts darf nicht dem Zufall überlassen werden – es bedarf einer strategischen Planung, die den Bildungsstandort Gelnhausen stärkt und Schülerinnen wie Schülern klare Perspektiven eröffnet.
„Daher fordern wir Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) auf, sich mit Nachdruck bei seinem Parteifreund Marquart für alle Schulen in Gelnhausen einzusetzen, insbesondere für den Verbleib des Hauptschulzweigs der Philipp‑Reis‑Schule. Die Stadt sollte konstruktiv mit dem Kreis zusammenarbeiten, um Lösungen für die drängenden Raumprobleme zu erarbeiten”, so Rudi Michl abschließend.
Quelle: Redaktion MKK Echo