Mittwoch, November 27, 2024
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Annäherung an die jüdische Kultur, digital und analog

Wie wird man eigentlich Jude? Was zeichnet koscheres Essen aus? Welchen Vorurteilen und Anfeindungen sind Juden in Deutschland ausgesetzt? Diese und andere Fragen beschäftigte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 an der Bertha-von-Suttner, nachdem sie sich im Rahmen eines religionspädagogischen Workshops einen Tag lang mit der jüdischen Religion und Kultur auseinandergesetzt hatten. Oliver Dainow, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde Hanau, war auf Einladung von Elisabeth Kretzschmar-Wegner, Andrea Sinn und Martin Beinhauer vom Fachbereich Religion/Ethik an die Nidderauer Gesamtschule gekommen, um mit den Jugendlichen verschiedene Themenbereiche rund um das Judentum zu erarbeiten und sich ihren Fragen zu stellen. Schulleiter Harald Klose und Horst Körzinger von der Nidderauer Bürgerstiftung, dem die Auseinandersetzung junger Menschen mit der jüdischen Kultur eine besondere Herzensangelegenheit ist, betonten zu Beginn des Workshops die Bedeutung interkultureller Kenntnisse, auch und besonders der des eng mit der deutschen Geschichte verflochtenen Judentums. Bei einem virtuellen Rundgang durch die Synagoge auf der Homepage der jüdischen Gemeinde Hanau informierten sich die Schüler:innen über Traditionen, Riten und Gebräuche rund um die jüdische Religion und präsentierten anschließend ihre Ergebnisse. Die Vielzahl persönlicher Gedanken und Fragen zum jüdischen Alltagsleben, die sich bei der Erarbeitung der Themenbereiche ergeben hatten und den Jugendlichen auf der Seele lagen, wurden beim gemeinsamen Essen ausgetauscht und besprochen. Ein weiterer Bestandteil der Themenwoche zum jüdischen Leben in Nidderau war die Putzaktion bei den Heldenbergener Stolpersteinen, für die die Bertha-von-Suttner-Schule die Patenschaft übernommen hat. Mit Polierpaste und Putzschwämmen verhalfen Schülerinnen und Schüler den an den Wohnhäusern ermordeter jüdischer Mitmenschen in das Pflaster der Raiffeisenstraße, der Burggasse und der Untergasse eingelassenen Namenssteinen zu frischem Glanz – und bei dieser Gelegenheit auch den Stolpersteinen in der Bahnhofstraße, der Straubelgasse und der Mittelgasse, weil die es nötig hatten und ohnehin auf dem Weg lagen. Der regelmäßige Rundgang entlang der Erinnerungsstätten und damit die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte gehört zur Veranstaltungsreihe „1700 Jahre jüdisches Leben in Nidderau“, an dem sich die Bertha-von-Suttner-Schule gen mit musikalischen Lesungen, Workshops und Lesungen in den Religions- und Ethik-Kursen der Abschlussklassen beteiligt.

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Quelle: S. Falk

 

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