Das Frühjahrskonzert der öffentlichen Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden konnte nach drei langen Jahren endlich wieder stattfinden. Das Bürgerhaus Niederdorfelden bot zahlreichen fortgeschrittenen Kindern und Jugendlichen wieder den passenden Rahmen, um die mit Lehreinnen und Lehrern erarbeiteten Werke vorzutragen. Das eng bedruckte Programm versprach mit zwanzig Programmpunkten ein sehr langes Konzert, das vom Ensemble „La Sinfonietta“ unter Leitung von Inga Stutzke mit John Williams‘ „Imperial March“ und zwei weiteren kurzen Stücken von Williams und Bela Bartok eröffnet wurde. Kontrabass (Jakob Jebinger), Celli (Annika Jost, Luisa Krämer) Viola (Kai Bauer), Klarinette (Jan-Ole Krüger) und Klavier (James Muggleworth) gaben dem kleinen Ensemble einen der Musik angemessenen unheimlichen Klang.
Danach stellte die Moderatorin des Abends, Ann Bernstein zunächst Pianistin Zara Meisenzahl (Klasse Kerstin Helfricht) vor, die ihre neue Eigen-Komposition „New Hope“ vortrug, ihr folgte Antonia Thomalla (Klasse Anna Mixa), ebenfalls am Klavier mit „La Dispute“ von Yann Tiersen. Danach stellte sich die Altsaxophonistin Johanna Pottebohm aus der Klasse von Björn Grün mit „American Beauty“ vor. Ihre, wie auch die Klavierbegleitungen der folgenden Beiträge übernahm Valentin Haller, der an diesem Abend als Begleiter stark beschäftigt war. Katharina Stingl aus der Querflötenklasse von Heike Reinking überzeugte mit drei Stücken aus Matyas Seibers „Dance Suite“, bevor die Geschwister Lana und Grischa Ripkens (Klasse Anna Mixa) vierhändig und äußerst einfühlsam die Klavierfassung der „Morgenstimmung“ aus Edward Griegs Peer-Gynt-Suite interpretierten.
Philipp Sievers (Klasse Ann Bernstein) trug eine „Melodie“ aus Robert Schumanns „Album für die Jugend“ vor und Pianist Jonas Müller (Klasse Kerstin Helfricht) begleitete Geigerin Hannah Lasch (Klasse Heidrun Zilian-Weber) sicher bei „Little Hungarian Rhapsody“ von Carl Bohm. Das Ende dieses Konzertteiles war Dorian Hecktor (Klasse Anne Paul) vorbehalten, der mit Valentin Haller Vittorio Montis berühmten „Czárdás“ spielte, alles gelang, auch die Flageolett-Passage. Nach der Pause folgte ein Block mit barocker Musik und der lange geprobte „Pachelbel-Kanon“ konnte endlich präsentiert werden: Besetzt mit drei Violinen aus der Klasse von Heidrun Zilian-Weber (Alice Strehlke, Lilli Diegelmann, Hannah Lasch), sowie Generalbass (Carla Schröter, Kontrabass und deren Lehrerin Anja Tlili am Klavier) interpretierten die jungen Streicherinnen das berühmte Werk angemessen. Das Präludium d-moll BWV 926 von Johann Sebastian Bach trug Lou Dörner aus der Klasse von Leandro Christian vor. Dann konnte Anneke Krüger (Klasse Heike Reinking) aus Daniel Purcells Querflötensonate F-Dur drei Sätze sehr sicher abliefern. Emily Lau (Klasse Heidrun Zilian-Weber) schloss den Barockteil mit dem ersten Satz aus Vivaldis Violinkonzert G-Dur op.3,3 ab.
Von Carl Stamitz, dem Hauptvertreter der Mannheimer Schule und Wegbereiter der Klassik erklang nun ein Duett für zwei Violen, C-Dur. Isabella Holzke und Lucia von Bernuth spielten ihren Part ausnehmend sicher. Noch einmal konnte Lana Ripkens ihr pianistisches Talent zeigen, diesmal bei Georg Anton Bendas Sonatina Nr. 3, a-moll. Dann erneut ein Werk von Carl Stamitz: Diesmal die „Romanze“ aus dem Klarinettenkonzert Nr. 3 B-Dur, die der junge Klarinettist Nicolas Friedrich gemeinsam mit Valentin Haller in jugendlichem Tempo anging. Der Tenor Andreas Reinking (Gesangsklasse Cornelia Sander) hatte sich Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Verschweigung“ KV 518 nach einem Gedicht von C. F. Weisse mit dem Refrain „Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen.“ ausgesucht.
Danach spielte das Trompetenquartett der Musikschule mit Janis Hamsen, Loris Hinkel, Noah Leipzig und Henning Sebralla unter Leitung von Roman Mixa zwei Quartett-Etüden von Heinz Burum zunächst über Themen aus Bruckners „4. Sinfonie“, danach aus Wagners „Rheingold“. Mit dem Posaunisten Florian Troitsch (Klasse Andreas Weil) schloss der klassische Teil des Konzertes. Das Publikum, das ausgeharrt hatte, bekam die „Romanze für Posaune und Klavier“, Carl Maria von Weber zugeschrieben, meisterlich interpretiert zu hören. Mit der neuen „Toothpick-Five-Jazzband“ unter Leitung von Jan Härterich ging ein hochkarätiges und äußerst vielseitiges Frühjahrskonzert zu Ende. Mit „Freddie Freeloader“ von Miles Davis, „Watermelonman“ von Herbie Hancock und „The Chicken“ von Jaco Pastorius verabschiedeten Noah Leipzig (Trompete), Grischa Ripkens (Klavier), Niklas Mixa (Drums), Ruslan Dvornitsyn (Percussion) und Jan Härterich (Ersatz für Bassist Isaac Jocson) das Publikum in den Abend. www.musikschule.online
Quelle: Inga Stutzke