Am 23. Februar 2023 besuchten 41 Mitglieder des Hanauer Geschichtsvereins das streng bewachte und gesicherte Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.
Der Neubau der EZB wurde im November 2014 fertiggestellt, mit seinen drei Ensembles, der ehemaligen Großmarkthalle (Baujahr 1928), dem 185 m hohen Nord- und dem 165 m hohen Südturm, und im März 2015 eröffnet. Damit hat Frankfurt ein unverwechselbares städtebauliches Wahrzeichen, für die weitere Stadtentwicklung von großer Bedeutung.
Nachdem das Einlassprocedere geschafft war, wurde die Gruppe im großen Foyer von einem kompetenten Mitarbeiter der EZB herzlich willkommen geheißen. Zum Beginn des Vortrages wurden die Hauptaufgaben der EZB sowie die Grundzüge der Geldpolitik erläutert. Vorrangiges Ziel der EZB ist die Gewährleistung der Preisstabilität in der Eurozone, und somit den Wert des Euro zu wahren. Weitere Aufgabenbereiche umfassen die Festlegung und Ausführung der Geldpolitik, die Durchführung von Devisengeschäften und
das Halten und Verwalten der Währungsreserven aller 20 Mitgliedstaaten, also von ca. 346 Mio. Menschen europaweit. Die Diskrepanzen in wirtschaftlicher, finanzieller und kultureller Hinsicht dieser 20 Staaten erleichtert sicher nicht die zu treffenden Entscheidungen.
Die Inflationsrate im Januar 2023 betrug 8,7% alleine in Deutschland. Dies zeigt, dass das Inflationsziel der EZB von 2% deutlich überschritten wird.
2022 erfolgten vier Leitzinserhöhungen, im Februar 2023 erfolgte eine nochmalige Erhöhung auf 3 %, weitere Zinsschritte sind angekündigt.
Dann führte der Weg die Besucher aus Hanau zu einem Nachbau des Konferenzraumes des EZB-Rates, wo kurze Filmsequenzen über die EZB gezeigt wurden. Oberstes Beschlussorgan ist der EZB-Rat, er umfasst die sechs Mitglieder des Direktoriums und die Präsidenten der 20 nationalen Zentralbanken. Präsidentin der EZB ist aktuell Christine Lagarde, deren Amtszeit 8 Jahre umfasst, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.
In ihrer Arbeit und ihren Aufgaben ist die EZB unabhängig von politischer
Einflussnahme und damit autark.
Zurück im großen Foyer wurden anhand eines 100 €-Scheines (eine Teilnehmerin konnte mit einem „druckfrischem“ Schein aushelfen) die diversen Sicherheitsmerkmale genau erläutert, da die Genehmigung der Ausgabe von Banknoten ebenfalls zum Aufgabenbereich der EZB gehört.
Die Teilnehmenden zogen ein durchweg positives Resümee der Vereinsfahrt. Es war gesamtheitlich ein interessanter, aufschlussreicher und wissenserweiternder
Besuch der EZB. Der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. bedankt sich an dieser Stelle bei den zuständigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der EZB nochmals für die Möglichkeit der Besichtigung und freut sich auf seine zukünftigen Fahrten. Diese können sehr gerne bei der verantwortlichen AG-Leitung Studienfahrten Frau Well nachgefragt werden, Tel.: 06181 258462.
Foto: Die Besucher aus Hanau im Konferenzraum der EZB, Aufnahme: Uwe Hansen.
