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Zwischen Himmel und Gassen

Zum Weltgästeführertag Geschichte in Gelnhausen auf besondere Weise erleben – Spannende Führungen am 25. Februar 2024

Geschichte auf ganz besondere Weise erleben – das ist in Gelnhausen auch 2024 wieder möglich. Die Saison der Gästeführungen startet mit der Würdigung eines überregionalen Ereignisses, dem Weltgästeführertag am 21. Februar 2024. Das gemeinsame Motto des Bundesverbands der Gästeführer in Deutschland (BVGD) lautet in diesem Jahr „Straßen, Gassen, Brücken, Plätze“. In Gelnhausen finden am Sonntag, 25. Februar 2024, mehrere kostenlose Führungen unter diesem Motto statt.

Straßen, Gassen, Brücken und Plätze sind Verbindungen zwischen Orten und Menschen, zwischen Natur und Kultur, zwischen Geschichte und unzähligen Geschichten. Das Thema werden auch die Gelnhäuser Gästeführerinnen und Gästeführer aus spannenden Blickwinkeln beleuchten und maßgeschneiderte öffentliche Führungen am Sonntag, 25. Februar 2024, anbieten. Sie sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Über Spenden für den guten Zweck – diesmal die Arbeit des Stadtladens Gelnhausen – würden sich die Gästeführerinnen und Gästeführer freuen. Startpunkt ist jeweils das Rathaus am Obermarkt.

Folgende Führungen sind am Sonntag, 25. Februar 2024, im Angebot:

 „Highway To Heaven…Nicht alle Wege führen zur Erlösung“ mit Gästeführer Christian Frick, 11 Uhr bis 12.30 Uhr: Der „Highway To Hell“ wurde schon oft besungen … der „Highway To Heaven” kann während dieser Führung begangen werden – in der altehrwürdigen Gelnhäuser Marienkirche. Gerade für diejenigen, die in alter Zeit unterwegs waren, war die Kirche ein besonderer Ort. Vor der Abreise betete man für eine gute Heimkehr. Und bei der Heimkehr dankte man für diese. Unterwegs in fremden Ländern war die vertraute Liturgie eine Stütze … und diejenigen, die Zuhause waren, beteten für ihre Lieben, die sich unterwegs auf der Straße auf Reisen befanden. Doch auch für diejenigen, die Gelnhausen nie verlassen haben, war die Marienkirche ein wichtiger Ort. Fromme Werke, Stiftungen und Gebete waren der Weg ins Himmelreich. So wurde im Laufe der Jahrhunderte aus einer Kirche am Rande der Straße die heutige Marienkirche, die einem Kronjuwel Gottes gleich den Mittelpunkt der Stadt Gelnhausen bildet.

„Die Via Regia Gelnhausens als Heeres- und Kriegsstraße“ mit Gästeführerin Sigrid Haas von 11 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr bis 15.30 Uhr: Die Stadt Gelnhausen wurde am 25. Juli 1170 durch den Stauferkaiser Friedrich I. – Barbarossa – an der bestehenden Reichsstraße, der Via Regia, gegründet und ihren Bürgern diverse Rechte und Privilegien verliehen. Die Straße brachte Fernhändler, neue Bürger und Reichtum in die Stadt und für den Kaiser, der zeitweise in der Pfalz in Genhausen residierte, hohe Steuereinnahmen. Bereits im Mittelalter kamen aber auch durch die Straße und die auf ihr Ziehenden Krankheiten wie die Pest und damit der Tod in die Stadt. Im „Großen Krieg“, dem Dreißigjährigen Krieg, besetzten ab dem Jahr 1621 wechselnde Truppen und Heere Gelnhausen. Der hier in dieser Zeit geborene Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen beschreibt in seinem Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ die nahezu völlige Zerstörung der Stadt Gelnhausen im Jahr 1635. Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde Gelnhausen bis in die jüngere Vergangenheit wegen seiner Lage an der großen Ost-/Westverbindung Ziel von durchziehenden Truppen und deren Besatzung.

„In Gelnhausen Türmen gehen“ mit Gästeführer Heinz Frischkorn von 14 Uhr bis 15.30 Uhr: Was bedeutet dieses Sprichwort? Wer „türmt“ da wohin und warum? Warum kommt immer wieder, auch in neuzeitlichen Geschehnissen, „Torschlusspanik“ auf? Ein Gang durch die historische Altstadt erklärt so vieles. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben die Türme der Stadt nicht nur von außen, sondern gelangen auch hinein. Nur mit festem Schuhwerk lässt es sich „gut türmen“. Für Gäste mit eingeschränkter Mobilität ist diese Führung leider nicht geeignet.

„Gelnhausens Gassennamen“ mit Gästeführerin Helga Schneevogl und Gästeführer Daniel Christian Glöckner von 11 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr bis 15.30 Uhr: Gelnhausens Gassen haben ein besonderes Fluidum: bucklig, steil und eng. Immer wieder faszinieren sie mit besonderen Ein- und Ausblicken. Gassennamen dienen der Orientierung in einer Stadt. Sie werden unterteilt in längliche Gebilde und Plätze. In der Gelnhäuser Altstadt erzählen Gassen authentische Geschichten direkt an Ort und Stelle und vermitteln Leben auf Schritt und Tritt. Die Gäste entdecken Gassen und Straßen, die unüblich sind und nicht überall vorkommen und hören von Reusen und Herlen, von Fürsten, Fratzen und Petersilie.

Weitere Auskünfte erteilt das Team der Tourist-Info, Telefon 06051 830-300 oder -301.

Quelle: Elke Weigelt

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