Zweite Lehrkräftefortbildung des VCI Hessen gemeinsam mit Provadis gab viele Impulse und Praxiswissen aus erster Hand – auch ein Team des MINT-Zentrums Nidderau nahm teil
KI kann dabei helfen, den Unterricht in der Schule individueller, zukunftsgerichteter und motivierender zu gestalten. Welche KI-Tools dafür besonders gut geeignet sind und wie Lehrkräfte damit gezielt neue Wege beispielsweise in der individuellen Bewertung und Förderung von Schülern gehen können, stand im Fokus einer spannenden Lehrkräftefortbildung des VCI Hessen im MINT-Zentrum Frankfurt-Nord. Auch einige Lehrkräfte des MINT-Zentrums Nidderau nahm daran teil.
Der Workshop für maximal 25 Lehrkräfte aus den Provadis-Partnerschulen mit MINT-Zentren und darüber hinaus war eine Folgeveranstaltung des erfolgreichen Kick-offs bei Provadis mit über 60 Personen. Die Teilnehmenden an der zur Vertiefung dienenden Veranstaltung kamen diesmal von der Josephine-Baker-Schule und der Leibnizschule in Frankfurt, der Bertha-von- Suttner-Schule in Nidderau, der Altkönigschule in Kronberg, der Weingartenschule in Kriftel, der Elisabethenschule in Hofheim und dem Taunusgymnasium in Königstein.
Wie sieht Bildung aus, wenn KI in der Schule immer präsenter wird?
Wie bereits in der Kick-off-Veranstaltung bei Provadis, gab Stephan Mallmann, Gründer des ProTransform-Institut für digitale Transformation, wieder einen Einblick in die wachsenden Möglichkeiten, die die Künstliche Intelligenz bietet. Viele Tools beispielsweise für KI-generierte Podcasts oder Erklärvideos werden kontinuierlich verbessert. „Wie wir die KI in der Schule einsetzen und dass es gut wird, haben wir selbst in der Hand”, betonte er. „Wir Nutzer haben einen größeren Einfluss auf die Entwicklung, als wir denken.” In seinem kurzweiligen Vortrag gab er viele Beispiele dafür, wie Schüler mit KI-Kompetenzen erwerben können – etwa durch eine mehrstufige Prompt-Optimierung, der Verbesserung eines fehlerhaften KI-Textes oder der Reflexion über den Einsatz von KI: Wo war sie hilfreich? Wo stieß sie an ihre Grenzen?
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Austausch untereinander im Workshopcharakter: Welche Erfahrungen haben Lehrkräfte bereits mit KI im Unterricht gemacht? Einige berichteten von KI-Tools als konstruktive Sparringspartner beim Erstellen von Referaten oder Videos, andere von selbst erstellten Songs, Bewerbungen für Stipendien, dem Aufbereiten von verbesserten Mathespielen oder dem Einsatz von digitalen Werkzeugen von KI-Lernplattformen. Dort können fertige Lehrmaterialen genutzt oder eigene Chatbots erstellt werden. Die Möglichkeiten der KI sind vielfältig, je kreativer man sie nutzt, umso spannender können sie für das Lernen sein. Warum lassen wir die Schüler nicht einmal mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder Figuren aus der Geschichte chatten, schlug beispielsweise eine Teilnehmerin vor.
Fähigkeiten der KI-Nutzung vermitteln
In den Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass allen bewusst ist, welche Dynamik KI in die Bildung bringt. Das Lernen und Lehren ändert sich und die Lehrkräfte sind gefordert, mit der Technik umgehen zu können. Es sei sinnvoll, KI-Tools offen im Unterricht einzusetzen und die Neugier, den Spaß und die Offenheit der Schülerinnen und Schüler dafür zu nutzen. Sie sollen dadurch Fähigkeiten zur Lösungsfindung entwickeln. Diese Kompetenzen sind in der Arbeitswelt in Zukunft immer mehr gefragt. Allerdings kam auch als negativer Aspekt der hohe Stromverbrauch durch die KI-Nutzung zur Sprache.
„Künstliche Intelligenz ist eine wesentliche Kompetenz, die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler künftig brauchen werden. Sie bietet viele Chancen, den Unterricht gezielter und individueller zu gestalten”, betont Heike Blaum, Bildungspolitik VCI Hessen. „Lehrkräfte können damit Lernphasen abwechslungsreicher planen und ihre Schülerinnen und Schüler besser entsprechend ihrer Fähigkeiten fördern. Gerade in den Naturwissenschaften hilft KI, komplexe Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und eigenständiges Lernen zu stärken. Das sind wichtige Kompetenzen für den Start ins Berufsleben.”
„Die Veranstaltung hat mich bestärkt, KI als Bereicherung und Sparringspartner im Unterricht einzusetzen”, sagte Matthias Stein, Leiter des MINT-Zentrums an der Bertha-von-Suttner-Schule. „Die Kids haben dadurch die Möglichkeit, individuell in ihrem selbst gewählten Zeittempo zu lernen. Ich freue mich schon auf einen weiteren Vertiefungsbaustein und biete dem VCI Hessen und Provadis unser MINT-Zentrum gerne als Veranstaltungsort an.”
„Wir freuen uns, dass die Idee des Partnerschulkonzeptes und des MINT-Zentren-Netzwerkes bereits so wertvolle Früchte trägt”, betont Dr. Karsten Rudolf, Leiter Bildungs- und Forschungsprojekte und Prokurist bei Provadis. „Diese positive Entwicklung trägt zur Stärkung von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrkräfte in gleichem Maße bei.” Martin Duyster, der mit den Schulen im engen Austausch stehende Projektverantwortliche für Girls4MINT, ergänzt: „Wir werden die vielen hilfreichen Anregungen aus den Fortbildungsveranstaltungen in das MINT-Projekt von Provadis einfließen lassen.”
Wie verändert KI unsere Bildung? Die Lehrkräfte der MINT-Zentren nutzten den praxisorientierten Austausch in der Fortbildung des VCI Hessen.
Quelle: Redaktion MKK Echo