Landrat Thorsten Stolz besucht Makerspace makeIT
Main-Kinzig-Kreis. –In diesem Sommer hat der Makerspace makeIT der romeisIE GmbH den Demografiepreis der Hessischen Landesregierung erhalten. Der Makerspace im Gelnhäuser Triangulum bietet jungen Menschen einen kostenfreien Zugang zur digitalen Welt. Robotik, 3D-Drucker, KI und vernetzte Technik stehen zur Verfügung und kompetente IT-Expertinnen und IT-Experten stehen den Jugendlichen zur Seite. Für Landrat Thorsten Stolz war die neuerliche Auszeichnung ein guter Grund, das Unternehmen vor kurzem zu besuchen und sich mit Firmeninhaber Christian Romeis auszutauschen.
Seit 2010 ehrt die Hessische Landesregierung mit dem Preis Projekte, die mit Fantasie und frischen Ideen den demografischen Wandel begleiten. 2025 wurden außer makeIT fünf weitere Projekte ausgezeichnet; das Preisgeld ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert.
„Nach dem verdienten Erfolg beim bundesweiten Wettbewerb „SchuleWirtschaft Deutschland“ im zurückliegenden Jahr hat die romeisIE für ihren Makerspace eine weitere Anerkennung erhalten. Hier können junge Menschen sich ausprobieren und ihre Stärken entdecken. Sie können experimentieren und ihre Projekte realisieren. Das Unternehmen leistet an dieser Stelle wertvolle Zukunftsarbeit für junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben“, würdigte Landrat Thorsten Stolz Christian Romeis und seine Mitarbeitenden.
Anschließend sprach der Firmeninhaber von den wirtschaftlichen Herausforderungen, die viele Betriebe der Region umtreiben: „Aktuell zögern etwa große Unternehmen aus fast allen Branchen, Investitionen zu tätigen. Mittelständische Unternehmen sind zwar etwas investitionsfreudiger. Die Krisen in der Welt und die damit verbundenen Verwerfungen und Unsicherheiten verstärken diese Zurückhaltung aber zusätzlich.“
Künstliche Intelligenz biete Unternehmen die Möglichkeit, gerade in dieser herausfordernden Zeit, Prozesse zu optimieren. Dann würden die Mitarbeitenden entlastet und könnten all jene Aufgaben erledigen, für die KI nicht geeignet sei. Christian Romeis hält KI in Deutschland nach wie vor für unterbewertet. Beispielhaft stellte er dem Landrat einige Anwendungen vor, die romeisIE für Kunden entwickelt und in deren Unternehmen umsetzt. „Wir können Prozesse so optimieren, dass kein manuelles Eingreifen notwendig ist.“, berichtete er.
Für einen Kunden, der Maschinen vertreibt und den dazugehörigen Service anbietet, hat romeisIE telefonische Anfragen neu organisiert. Mithilfe einer speziell trainierten KI werden Anliegen, die direkt gelöst werden können, bereits im Gespräch beantwortet, komplexere Fälle automatisch an Mitarbeitende weitergeleitet. „Bis zu 80 Prozent der Anfragen lassen sich auf diese Weise sofort klären“, erklärte der Geschäftsführer. Ziel sei es, Anrufende zufriedenzustellen und gleichzeitig die Service-Teams zu entlasten. Statt Warteschleifen und Tastenauswahl tritt nun eine dialogfähiger KI-Assistenz in Aktion. Sie stellt Rückfragen, greift auf umfangreiche Informationen zu Maschinen und Serviceleistungen zu und führt ein natürliches Gespräch nah am menschlichen Austausch. So werde nicht nur Zeit gespart, sondern auch die Qualität der Kundenkommunikation deutlich verbessert, so Christian Romeis.
Auch im Recruiting setzt das Unternehmen auf KI: Für ein regionales Logistikunternehmen werden Bewerbungen aus dem osteuropäischen Ausland automatisiert vorgeprüft. Über Social-Media-Anzeigen eingehende Kontakte werden automatisiert angerufen, passende Kandidatinnen und Kandidaten gezielt ausgewählt und an den Auftraggeber übermittelt.
Gleichzeitig blickt Christian Romeis mit Weitblick auf die Entwicklung der IT-Branche: KI verändere Berufsbilder grundlegend. Klassische Tätigkeiten in der Softwareentwicklung könnten in Zukunft weitgehend verschwinden.
Am Ende des Treffens vereinbarten Landrat Thorsten Stolz und Christian Romeis weiterhin im Gespräch zu bleiben und verstärkte Einsatzmöglichkeiten von KI – auch in der Verwaltung – zu erörtern.
Bildunterschrift: Landrat Thorsten Stolz (links) und Christian Romeis, Inhaber der romeisIE GmbH, tauschten sich über Anwendungsmöglichkeiten von KI aus.
Quelle: Redaktion MKK Echo

