Freitag, Mai 23, 2025
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„Zuhause ist, wo viele Sprachen sprechen“ – Kopernikusschülerinnen glänzen beim Bundesfinale in Berlin

Sprachliche Vielfalt, kulturelle Tiefe und beeindruckende Bühnenpräsenz: Zwei Schülerinnen der Kopernikusschule Freigericht haben beim Bundesfinale des zweisprachigen Redewettbewerbs „Mehr Sprachen – mehr WIR“ in Berlin gezeigt, wie kraftvoll Mehrsprachigkeit sein kann. Unter rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland setzten sich die beiden Achtklässlerinnen Ecrin Agca und Mohadessa Hasani über drei Wettbewerbsrunden durch – mit Erfolg: Ecrin Agca wurde für ihre zweisprachige Rede sogar mit dem ersten Preis auf Bundesebene in ihrer Altersgruppe ausgezeichnet.
Der bundesweite Wettbewerb, initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, verfolgt ein klares Ziel: Mehrsprachigkeit sichtbar machen, stärken – und feiern. Denn Sprachen sind nicht nur Mittel zur Kommunikation, sondern Ausdruck von Identität, kultureller Zugehörigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Dass die Kopernikusschule Freigericht als zertifizierte Europaschule dies unterstützt und fördert, ist daher konsequent – Mehrsprachigkeit wird hier als Schlüsselkompetenz für eine demokratische, diverse und weltoffene Gesellschaft verstanden.
Mit Unterstützung ihrer Lehrerin Anke Eitz reisten die beiden Achtklässlerinnen Mitte Mai nach Berlin, wo sie zwei inspirierende Tage erwarteten. Der Freitag stand im Zeichen der Vorbereitung: Ein professionelles Rhetoriktraining unter dem Motto „Mit Freude auf die Bühne“ sowie eine exklusive Führung durch das Bundeskanzleramt boten den Jugendlichen nicht nur fachliche Impulse, sondern auch ganz besondere Einblicke in politische Prozesse. Am Samstag hieß es dann: Bühne frei für 15 herausragende Finalbeiträge in neun Sprachen – von Englisch über Arabisch und Ungarisch bis hin zu Pamirisch – präsentiert von jungen Redetalenten aus ganz Deutschland im beeindruckenden Ambiente der Robert Bosch Stiftung in Berlin.
Mit viel Herz, Ausdruckskraft und einer frei gehaltenen Rede zum Thema „Safe Place – Wer oder was ist dein Zuhause?“ berührte Ecrin Agca die Jury besonders. Fließend zweisprachig Deutsch und Englisch sprach sie über ihr persönliches Verständnis von Zuhause, von Familie und von kulturellen Wurzeln. Die Jury, die bei der Entscheidung für die besten Rede nicht zu beneiden war, da alle Beiträge auf einem extrem hohen sprachlichen und rhetorischen Niveau vorgetragen wurden, zeichnete Ecrin Agca schließlich mit dem ersten Preis in der Altersgruppe der 7. und 8. Klassen aus. Auch Mohadessa Hasani überzeugte mit einer eindrucksvollen Rede zum Thema „In Frieden leben“, in der sie den Blick über die Geschichte ihrer eigenen Familie auf die Benachteiligung von Mädchen in vielen Teilen der Welt lenkte, um auf die Bedeutung für Frieden für jeden Einzelnen aufmerksam zu machen.
Die authentische Art und präzise Wortwahl in allen Reden unterstrichen eindrucksvoll, wie junge Stimmen zum gesellschaftlichen Dialog beitragen können – besonders, wenn sie mehrsprachig sind. Für die beiden Schülerinnen der Kopernikusschule Freigericht war daher die Berlin-Reise mehr als ein Wettbewerb: Es war eine inspirierende Erfahrung, geprägt von Begegnungen, Austausch und dem stolzen Gefühl, Teil einer mehrsprachigen Gemeinschaft zu sein. „Wir machen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit“, waren sich beide einig – ein starkes Signal für gelebte Mehrsprachigkeit an Schulen.
Die Kopernikusschule Freigericht, die sich seit Jahren als Europaschule des Landes Hessen für internationale Verständigung, interkulturelles Lernen und Demokratiebildung engagiert, sieht in solchen Erfolgen nicht nur eine Bestätigung ihres Bildungsauftrags, sondern auch einen Auftrag für die Zukunft: Sprachliche Vielfalt nicht nur anzuerkennen, sondern aktiv zu fördern. Denn wie dieser Wettbewerb eindrucksvoll gezeigt hat: Mehr Sprachen bedeuten auch mehr WIR.

 

Quelle: Thorsten Weitzel

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