Mittwoch, November 5, 2025
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Ziegler´sche Chronik – Objekt der Woche #292

Die Ziegler´sche Chronik ist eine der wichtigsten schriftlichen Quellen der Hanauer Geschichtsforschung. Die immense Arbeit von neun großformatigen Foliobänden stammt aus der Hand von Johann Daniel Wilhelm Ziegler, der am 7. November 1825 begann – vor 200 Jahren – alle bedeutenden Begebenheiten in Hanau Tag für Tag bis 1878 aufzuzeichnen („7. November 1825, Montag, mit dem heutigen beginnt die Anlegung dieses Tagebuches – und bemerke ich, daß es heute den ganzen Tag sehr stark geregnet hat.“).

Die Ziegler´sche Chronik ist eine der wichtigsten schriftlichen Quellen der Hanauer Geschichtsforschung. Die immense Arbeit von neun großformatigen Foliobänden stammt aus der Hand von Johann Daniel Wilhelm Ziegler, der am 7. November 1825 begann – vor 200 Jahren – alle, wirklich alle bedeutenden Begebenheiten in Hanau Tag für Tag bis 1878 aufzuzeichnen („7. November 1825, Montag, mit dem heutigen beginnt die Anlegung dieses Tagebuches – und bemerke ich, daß es heute den ganzen Tag sehr stark geregnet hat.“). Das Werk befindet sich im Eigentum des Hanauer Geschichtsvereins und wird im Stadtarchiv im Kulturforum am Freiheitsplatz aufbewahrt. Seit Mitte 2024 liegt ein Digitalisat vor, das nach Terminvereinbarung eingesehen werden.

Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, berichtet: Johann Daniel Ziegler wurde am 11. März 1809 in der Hanauer Altstadt geboren. Nach der Armenfreischule erlernte er das Schuhmacherhandwerk, wohnte ab 1822 bei der Familie seines Onkels, Kantor Johann Daniel Hiepe in Gießen, wo er das Pädagogium besuchte. 1825 kehrte Ziegler nach Hanau zurück und musste auf Geheiß seiner Mutter (der Vater war früh verstorben) die Bürger- und Realschule besuchen und als Chronist der Johanneskirche arbeiten. Ab 1827 gab er Privatstunden in Gesangs- und Klavierunterricht, 1830 wurde er hauptberuflich Musiklehrer. 1849 fand die Hochzeit mit Susette Merz, Tochter des Bruchköbeler Pfarrers Johann Isaac Merz, statt. Die beiden bekamen eine Tochter. Ziegler wirkte als Sänger im Chor der Johanneskirche, spielte Orgel, Geige, komponierte und erfand einen einfachen Taktmesser. Ab 1855 engagierte er sich im Gesangverein Frohsinn, der ihn 1868 zum Ehrenmitglied ernannte. Die gleiche Ehrung erhielt er vom Hanauer Geschichtsverein 1864. Ziegler starb am 11. April 1878 in seinem Haus am Altstädter Markt.

Das Tagebuch enthält nicht nur seine persönlichen Notizen in sehr gut lesbarer Handschrift. Ziegler fügte akribisch auch Flugblätter, Grafiken, Plakate, Eintrittskarten, Veranstaltungsprogramme etc. hinzu, notierte Lebensmittelpreise, Hochwässer, Brände, Krankheiten, kleine und große Begebenheiten. Das stattliche Kompendium zeichnet ein sehr eindrückliches Bild der Stadt und wird bei nahezu allen Veröffentlichungen über Hanau im 19. Jahrhundert herangezogen. Überregional bekannt sind unter anderem seine Erinnerungen an die Revolution von 1848.

Jeden Montag gibt es auf der Seite www.museen-hanau.de ein neues „Objekt der Woche“. Vorgestellt werden in Text und Bild Hanauer Besonderheiten.

Pressekontakt: Ute Wolf

https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1201752.html

Ziegler´sche Chronik
© Medienzentrum Hanau / Bildarchiv
Ziegler´sche Chronik
Die Ziegler´sche Chronik ist eine der wichtigsten schriftlichen Quellen der Hanauer Geschichtsforschung. Die immense Arbeit von neun großformatigen Foliobänden stammt aus der Hand von Johann Daniel Wilhelm Ziegler, der am 7. November 1825 begann – vor 200 Jahren – alle, wirklich alle bedeutenden Begebenheiten in Hanau Tag für Tag bis 1878 aufzuzeichnen („7. November 1825, Montag, mit dem heutigen beginnt die Anlegung dieses Tagebuches – und bemerke ich, daß es heute den ganzen Tag sehr stark geregnet hat.“). Das Werk befindet sich im Eigentum des Hanauer Geschichtsvereins und wird im Stadtarchiv im Kulturforum am Freiheitsplatz aufbewahrt. Seit Mitte 2024 liegt ein Digitalisat vor, das nach Terminvereinbarung eingesehen werden. Ein Folioband (auch kurz Folio oder Foliant genannt) ist ein Buch in einem bestimmten, traditionellen Format. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort folium (Blatt) ab. Bei der Buchherstellung wird ein großer Papierbogen nur einmal in der Mitte gefaltet. Durch diese einfache Faltung entstehen pro Bogen vier bedruckbare Seiten (zwei auf jeder Seite des gefalteten Blattes).

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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