Von außen sieht es aus wie ein Café: Hinter einer breiten Glasfront mit der Aufschrift „COMEBACK“ stehen Stühle, Tische und zwei gemütliche Ohrensessel. An der Theke gibt es Getränke und ein kleines Buffet. Doch dieses einladende Lokal unterscheidet sich von den anderen Cafés und Bistros in der Gelnhäuser Altstadt. Es ist das Jobcafé der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung GmbH (AQA), aber vor allem eine Einrichtung, die Menschen eine neue berufliche Perspektive eröffnen möchte.
Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann hat das Jobcafé kürzlich gemeinsam mit Helmtrud Abs, Geschäftsführerin der AQA GmbH, Carmen Jackel, Bereichsleiterin Erwachsenenbildung, und Katja Muth, Teamleiterin Erwachsenenbildung, besucht. Er wollte sich über das Konzept des Cafés informieren und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen. „Angebote wie dieses halte ich für sehr wichtig. Es ist ein Sozialraum fernab von Büroschreibtischen und Seminarräumen. Das macht es dem einen oder der anderen leichter, über die Schwelle zu treten und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen neue Perspektiven zu entwickeln“, sagte der Sozialdezernent. Der Main-Kinzig-Kreis setze im Arbeits- und Sozialbereich seit langem nachhaltig Akzente. „Wir wollen Teilhabe im Allgemeinen und hier im Comeback-Café Wiedereinstieg in einen Beruf im Besonderen fördern.“, so der Erste Kreisbeigeordnete.
Im Jobcafé führt die AQA GmbH in Kooperation mit dem Kommunalen Center für Arbeit zwei Maßnahmen durch. Das Seminar „Comeback – Das Jobcafé“ richtet sich an Menschen im Alter über 50 Jahre und im mittleren Erwachsenenalter, dauert 16 Wochen und findet dienstags und donnerstags verpflichtend statt. Im Seminar „Comeback – Frauen steigen ein“ treffen sich arbeitssuchende Frauen 12 Wochen lang montags, mittwochs und freitags vormittags verpflichtend. Ihre Kinder können sie mitbringen. In einer gemütlichen Spielecke können die Kleinen spielen, während sich die Mütter austauschen, über einen beruflichen Wiedereinstieg sprechen oder weiterführende berufsbezogene Seminare vorbereiten.
Katja Muth erläuterte beim Besuch des Kreisbeigeordneten: „In unser Jobcafé kommen zum Beispiel Menschen, die dem Erwerbsleben lange fern waren. Sie befinden sich oftmals in einer festgefahrenen Situation, aus der sie sich allein schwer lösen können.“ Im Jobcafé herrsche eine herzliche, zugwandte Atmosphäre. Ziel sei, dass sich die Teilnehmenden aufgehoben und verstanden fühlten. Beides mache es ihnen leichter, Mut zu fassen, aktiv zu werden und einen Weg aus ihrer Situation zu finden. Im Idealfall würde sich berufsvorbereitende Maßnahme, eine Ausbildung oder eine Qualifizierung anschließen.
Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern findet zu Beginn, im Seminarverlauf und am Ende des Seminarzeitraums ein Gespräch statt, bei dem Angestrebtes, Erreichtes und nächste Schritte besprochen werden. Außerdem gibt es Thementage zu den Bereichen Finanzen, Rechtsberatung, Gesundheit und Rente. Hier erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Unterstützung, Rat und Beistand. Neben klassischem Unterricht werden Ausflüge angeboten, auch um eine mögliche soziale Isolation zu durchbrechen.
Während der Seminartage setzen sich die Männer und Frauen mit den eigenen Stärken auseinander, erfahren Lehrreiches zu gutem Zeitmanagement, erarbeiten Ziele und erwerben digitale Kompetenzen. Die Fallmanagerinnen und Fallmanager des KCA sind regelmäßig im Jobcafé und stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite.
Das Jobcafé hat zu folgenden Zeiten geöffnet: montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 13 bis 16 Uhr.
Quelle: Redaktion MKK Echo