Stadt Gelnhausen und Nexus Exit stellen neuen Escape-Room „Game of Phones“ vor – Im Mittelpunkt steht der zentrale Wegbereiter der Telefonie – Ab sofort buchbar
Das Telefon ist aus dem Leben des modernen Menschen nicht mehr wegzudenken. In aller Welt wird es genutzt, heute vorwiegend als mobile Version. Aber wer hat es eigentlich erfunden? Offenbar nicht derjenige, der es auch zum Patent angemeldet hat, denn die erste Apparatur, die das „Fernsprechen“ über elektrische Leitungen möglich machte, stammte vom gebürtigen Gelnhäuser Erfinder Philipp Reis. Warum ist dann der Name Alexander Graham Bell in Zusammenhang mit der Erfindung des Telefons in aller Munde? Und wer war eigentlich Elisha Grey, der ebenfalls ein Patent für ein funktionierendes Telefon anmelden wollte? Spannend wie ein Krimi ist die Entstehung eines Apparates, der die ganze Welt durch Kommunikation verbindet. Derzeit ergänzt eine Sonderschau im Museum Gelnhausen die dortige Dauerausstellung über den zentralen Wegbereiter der Telefonie. Besucherinnen und Besucher wandeln auf den Spuren der Geschichte des Telefons und entdecken Modelle, die sie noch aus früheren Zeiten kennen oder noch nie zu Gesicht bekommen haben. In dieser detailreichen Kulisse verbirgt sich ein weiterer Schatz: Die Ausstellung ist als Escape-Room buchbar! Gemeinsam mit Nexus Exit, den Spezialisten für Escape-Rooms in Gelnhausen, hat der Fachbereich Kultur, Tourismus und Museum der Stadt ein Abenteuer-Teamspiel mit vielen technischen Raffinessen erschaffen, das neben großer Spielfreude auch jede Menge Wissensvermittlung verspricht. Die Mission steht unter dem Titel „Game of Phones“ und ist ab sofort buchbar.
Wer sich den Herausforderungen von „Game of Phones“ stellt, muss einige harte Rätselnüsse knacken und lässt sich auf eine Rahmengeschichte ein, die natürlich hier und da geringfügig von der verbrieften Historie abweicht: Spielerinnen und Spieler treffen im Escape-Room in der Jetzt-Zeit auf einen entfernten Nachfahren von Philipp Reis. Der ist im Museum der Stadt Gelnhausen angestellt und findet auf dem Dachboden eine Kiste, die er mit herkömmlichen Mitteln nicht öffnen kann. Kein Wunder, handelt es sich bei dem Behältnis doch um den Zeitreisekoffer von Philipp Reis, dessen Schloss nur mit Hilfe von findigen Spielerinnen und Spielern geknackt werden kann. Darin befindet sich eine Zeitreisemaschine, mit der Philipp Reis eigentlich zu dem Moment zurückreisen wollte, als Alexander Graham Bell sein Patent über die Erfindung des ersten funktionsfähigen Telefons gestohlen hat. Doch die Mission misslingt und Philipp Reis landet stattdessen in der Zukunft. Derweil der in Gelnhausen geborene Erfinder nun im 21. Jahrhundert festsitzt, kann Bell die Erfindung des Telefons für sich proklamieren. Weil er als Person nicht zurück in seine Zeit reisen kann, lädt sich Philipp Reis in eine Cloud hoch und schickt den Koffer zurück in die Vergangenheit. Verbunden mit der Hoffnung, dass eines Tages jemand seinen Koffer findet, ihm hilft, sein Patent zurückzuerlangen und so den Verlauf der Geschichte zu korrigieren. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen. Auf ihrer Mission reisen die Spielerinnen und Spieler von „Game of Phones“ durch die Geschichte des Telefons, lösen Rätsel und entschlüsseln codierte Hinweise.
Das Spiel dauert etwa 1,5 Stunden und wird von einem „Gamemaster“ (museumspädagogisches Personal) der Stadt begleitet. Damit soll unter anderem eine unsachgemäße Nutzung der Ausstellungsgegenstände vermieden werden. Es ist geeignet für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse und natürlich Erwachsene jeden Alters.
Möglich wurde diese außergewöhnliche Geschichtserfahrung mit finanzieller Unterstützung von Spessart regional.
Die Ausstellung ist zwar als Escape-Room buchbar, die Kulisse gebenden Exponate können aber auch im Rahmen eines Museumsbesuchs angeschaut werden – sofern nicht gerade ein Spieler-Team darin unterwegs ist. Das lässt sich aber vorab mit einem Anruf in der Tourist-Information unter 06051 830-300, -301 klären.
Sehenswert ist die Schau auch für sich allein. So sind die ausgestellten Telefone nicht nur Apparaturen; sie erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten, von Krieg und Frieden, von Fortschritt und Technisierung, von Zweckmäßigkeit und Luxus, von Versuch und Irrtum. Telefone aus der ehemaligen DDR, Tischfernsprecher und Wählscheibentelefone verschiedenste Baujahre, Hängetelefone, Holzmodelle, Grubentelefone, Feldtelefone, Schiffsfernsprecher, erste Bildtelefone und Streckenfernsprecher der Deutschen Bundespost, Prüfapparaturen und erste Mobiltelefone gibt es zu bestaunen. Klaus Volz aus Meerholz ist dafür in seinen privaten Fundus eingetaucht und hat der Stadt Gelnhausen für diese Ausstellung entsprechende Exponate zur Verfügung gestellt.
Infotafeln weisen auf Erstaunliches und Wissenswertes aus der Geschichte der Telefonie hin. So erfahren die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel, dass das erste Telefon in Gelnhausen in der Barbarossastraße stand. Mit Unterstützung der „Vereinigten Berlin-Frankfurter Gummiwarenfabriken“ – später die Veritas – wurde dort das erste Fernamt errichtet. 1910 gab es in Gelnhausen schon 136 Telefonanschlüsse. Eine der gezeigten Sprechanlagen hat eine besondere Bedeutung für die Gelnhäuser: Sie stand im ehemaligen Kaufhaus Joh und von hier wurde der legendäre Satz „Herr Iwanitzky, bitte Zentrale“ auf die Reise durchs Gebäude geschickt.
Die Ausstellung gewährt auch Einblicke in die Familiengeschichte von Philipp Reis, der 1834 als Sohn des Bäckers Karl Sigismund Reis in Gelnhausen geboren wurde. Später lebte und arbeitete er in Friedrichsdorf. Wer mehr über den klein gewachsenen, geselligen Mann von vielseitiger Intelligenz, den beliebten Lehrer, Tüftler, glücklichen Ehemann und Vater erfahren möchte, ist im Museum Gelnhausen genau richtig.
Spielanfragen für „Game of Phones“ können online unter www.gelnhausen.de/escape-room gestartet werden. Interessierte können sich auch gerne an das Team der Tourist-Information unter der Telefonnummer 06051 830-300, -301 oder per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de wenden.
Das Museum der Stadt Gelnhausen ist Dienstag bis Sonntag 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen durch das begehbare Ohr, die nicht nur in einen Teil des menschlichen Körpers, sondern auch in die Geschichte der Telefonerfindung entführen, sind ebenfalls in der Tourist-Information buchbar.
Bilderliste:
Ausstellung Philipp Reis mit Bürgermeister: Geben den Start frei für „Game of Phones“ (von links): Bürgermeister Christian Litzinger, Simone Grünewald (Abteilungsleitung Kultur, Tourismus und Medien sowie Andreas Fuchs und Sonja Funfack vom Fachbereich Kultur, Tourismus und Museum, die die Ausstellung gemeinsam mit Eva Kessler (stellvertretende Abteilungsleitung; fehlt auf dem Foto) federführend organisiert haben.
Christian Lukas Geburtshaus:
Freuen sich auf das Feedback zur neuen Mission: Christian Lay (rechts) und Lukas-Hubert von Zukowski (links) vom Team der Gelnhäuser Escape-Room-Spezialisten Nexus Exit, die für die Ausstellung, die als Escape-Room buchbar ist, das Geburtshaus von Philipp Reis nachgebildet haben.
Quelle: Redaktion MKK Echo