Am 01. Juni findet der Weltbauerntag statt, der von der Unesco als internationaler Aktionstag ausgerufen wurde.
Früher traten die Bauern selbstbewusst auf, schließlich ernähren sie uns. Heute herrscht Verunsicherung. Die Gesellschaft fordert mehr Tier-, Arten- und Klimaschutz, die Bauern mehr Wertschätzung und mehr Geld.
Aber es ist die intensive industrielle Landwirtschaft, die einen großen Teil des globalen Ackerlandes zur Fleischproduktion auf Kosten von Klima, Artenvielfalt und Umwelt nutzt. Es wäre effizienter, diese Flächen direkt für die menschliche Ernährung zu verwenden. Was wir brauchen ist „Teller zuerst“, um das Recht auf Nahrung zu verwirklichen, also Ernährungssicherung statt Futtermittelsicherung. Was wir erreichen müssen, ist mehr Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit unserer Lebensmittelproduktion – durch eine Verringerung der Abhängigkeit von teuren, klima- und naturschädlichen Inputs, energieintensiv produzierte synthetische Düngemittel und Pestizide.
Auch aus dem Ukrainekrieg müssen wir die Lehre ziehen, Abhängigkeiten zu reduzieren. Denn Ernährung und Landwirtschaft sind systemrelevant. Wir müssen langfristig sinnvoll handeln. Eine regionale und saisonale Ernährung trägt dazu bei, die Landwirte vor Ort zu stärken.
Die Nidderauer Grünen freuen sich, dass Nidderau hier auf einem guten Weg ist:
In Nidderau fördern Landwirte Biodiversität durch einen Anteil von Blühflächen u.a. auf städtischen Ackerflächen, Bürgerschaftliches Engagement wird durch z.B. Blühpatenschaften deutlich und wertgeschätzt. Es gibt verschiedene Gartenprojekte wie z.B. Saisongärten, in den Kitas wird aus regionalen Produkten frisch gekocht, der Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat zugenommen.
Landwirtschafts- und Ernährungspolitik wird nur gemeinsam mit Klima- und Biodiversitätsschutz nachhaltig und erfolgreich sein. Dies gilt im Großen wie im Kleinen – für den ganzen Globus und für Nidderau!
Quelle: Barbara Heilmann