Selbst eine 100 Jahre alte Dame wollte sich die 101 Minuten Film über ein 97 Jahre währendes Leben nicht entgehen lassen: Rund 80 Personen erlebten die Sondervorführung des Dokumentarfilms „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ im Luxor Filmpalast. Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär lud die Gäste ein, das Leben des jüdischen Schriftstellers, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, zugleich als Mahnung für die Zukunft zu verstehen. Kaufmann war Romanautor, Journalist, Seemann und vor allem politischer Aktivist; er war Zeitzeuge, Archivar und vor allem Kämpfer gegen Rassismus und Unrecht.
Im Anschluss an die Vorführung diskutierte Regisseurin Karin Kaper im Beisein von Bär und Erstem Stadtrat Rainer Vogel über die Lebensstationen von Walter Kaufmann, der als Kosmopolit den Nationalsozialismus, die Bürgerrechtsbewegung in den USA, die Revolution in Kuba, den israelisch-palästinensische Konflikt und den Zusammenbruch der DDR hautnah miterlebt hatte.
Regisseurin Kaper zeigte sich beeindruckt von der positiven Aufnahme in Nidderau und der intensiven Diskussion mit Schülerinnen und Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule, für die zwei zusätzliche Vorführungen stattfanden.
Quelle: Redaktion MKK Echo