Donnerstag, Mai 22, 2025
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Wachsende Stadt, wachsendes Bildungsangebot

Hanau stellt neuen Schulentwicklungsplan 2025-2029 auf
Mit dem anhaltenden Bevölkerungswachstum in Hanau ist auch eine umfassende Weiterentwicklung der städtischen Schullandschaft nötig. Die Stadt Hanau reagiert darauf mit dem neuen Schulentwicklungsplan „Schulperspektive Hanau 2025 bis 2029“. Dieser nimmt die Entwicklung der Grundschulen, weiterführenden Schulen sowie Förderschulen in städtischer Trägerschaft in den Blick. Ziel ist es, bestehende Angebote bedarfsgerecht zu erweitern und zukunftssicher aufzustellen.

„Mit diesem Plan tragen wir dem Wachstum unserer Stadt Rechnung und schaffen die Grundlage für ein leistungsfähiges, vielfältiges und gerechtes Bildungsangebot“, erklärt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, zuständiger Dezernent für Schulen, Soziales und Sport. „Wir wollen aber nicht nur auf aktuelle Entwicklungen reagieren, sondern unsere Schulen aktiv und vorausschauend gestalten.“

„Ob für Neubau, Anbau oder Sanierung – in den nächsten Jahren nehmen wir im Grunde alle 25 städtischen Schulen in die Hand. Der Eigenbetrieb Immobilien- und Baumanagement plant bis 2029 Ausgaben im investiven Bereich für Neubauten und Erweiterungen der Schulen von mehr als 150 Millionen Euro ein. Darüber hinaus werden jährlich weitere 3 bis 4 Millionen Euro in Sanierungsmaßnahmen an den Schulen verausgabt“, so der Bürgermeister weiter.

Ein zentrales Anliegen des neuen Plans ist es, die Übergänge zwischen Grundschule und Sekundarstufe I transparenter zu machen und vorausschauend Raumressourcen für die kommenden Jahre zu schaffen. Insbesondere im Grundschulbereich zeigen die Prognosen einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen.

Um diesen Entwicklungen zu begegnen, ist geplant, die Theodor-Heuss-Schule in Steinheim zu erweitern. „Insgesamt wird es 14 Klassenräume plus die notwendigen Fach- und Differenzierungsräume geben“, erklärt der Bürgermeister. Die Robinsonschule soll als vierzügige Grundschule einen Ersatzneubau erhalten – am alten Standort gegenüber dem Bürgerhaus Wolfgang. Damit wird nicht nur zusätzlicher Schulraum geschaffen, sondern auch ausreichend Fläche für eine umfassende Ganztagesbetreuung berücksichtigt.

Die Innenstadt-Grundschulen sollen, wie bereits die Tümpelgarten-Grundschule, ebenfalls auf jeweils vier Züge pro Jahrgang erweitert werden. Um Platz für die zukünftige Erweiterung der Pestalozzischule (Grundschule) zu schaffen, soll die Oberstufe der Karl-Rehbein-Schule in ein neues Gebäude am Schlossplatz ziehen.

Im Förderschulbereich reagiert der Plan auf die wachsende Nachfrage im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Kurzfristig soll für die Friedrich-Fröbel-Schule eine Containeranlage mit sieben Klassenraumcontainern und zwei Differenzierungsräumen, also Räumen für die Förderung kleinerer Gruppen, auf dem Gelände der Elisabeth-Schmitz-Schule aufgestellt werden. Mit dem Ersatzneubau der Robinsonschule wird mittelfristig Raumressource an der Elisabeth-Schmitz-Schule frei. Es werde angestrebt, in diese freiwerdenden Räume Bereiche der Friedrich-Fröbel-Schule auszulagern, so Dr. Bieri.

Auch im Bereich der weiterführenden Schulen wird im Plan auf aktuelle Entwicklungen reagiert. Die Eppsteinschule könnte ab dem Schuljahr 2028/2029 als reine Realschule geführt werden. Damit trägt die Stadt Hanau dem Rückgang von Hauptschülerzahlen Rechnung und schließt zugleich eine Lücke im öffentlichen Schulangebot – bislang gibt es in Hanau nur eine private Realschule in Form der St. Josef Mädchenrealschule.

Gleichzeitig werde die integrierte Gesamtschule (IGS) Lindenau von sechs auf acht Klassen pro Jahrgang in der Sekundarstufe I erweitert.

Am Schulzentrum Hessen-Homburg ist die Umwandlung der bisherigen Haupt- und Realschule in eine neunzügige kooperative Gesamtschule (KGS) vorgesehen. „Aktuell finden bis zu 747 Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 5 an den Gymnasien und Gymnasialzweigen in Hanau einen Platz“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. „Folgen wir den Vorhaben im Schulentwicklungsplan, stünden ab dem Schuljahr 2028/29 834 Plätze zur Verfügung.“

Ein weiteres zentrales Thema des Schulentwicklungsplans ist die schrittweise Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/27. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sieht die Stadt umfangreiche bauliche Maßnahmen an mehreren Standorten vor. „Wir gestalten Ganztagsschulen nicht als Reaktion auf einen gesetzlichen Auftrag, sondern als pädagogische Chance“, so Bürgermeister Dr. Bieri. „Unsere Schulen sollen Orte sein, an denen Lernen, Leben und Betreuung Hand in Hand gehen.“

Der neue Plan „Schulperspektive Hanau 2025 bis 2029“ ist eine Fortsetzung des bisherigen Plans aus dem Jahr 2022. Grundlage bildet eine umfassende Analyse durch das Fachbüro „biregio – Projektgruppe Bildung und Region“. Das Gutachten bestätigt die bisherigen Planungen der Stadt, wie etwa den Ausbau der Innenstadt-Grundschulen, und untermauert die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen. Der neue Plan erweitere dementsprechend die bisherige Schulentwicklungsarbeit der Stadt und verknüpfe pädagogische und infrastrukturelle Entwicklungen in einem Gesamtüberblick, so der Bürgermeister.

Der Magistrat der Stadt Hanau hat dem Plan am vergangenen Montag einstimmig zugestimmt. Die abschließende Beratung in der Stadtverordnetenversammlung ist für den 2. Juni vorgesehen.

Pressekontakt: Julia Oppenländer

Bild: Das Schulzentrum Hessen-Homburg
© Stadt Hanau
Das Schulzentrum Hessen-Homburg
Am Schulzentrum Hessen-Homburg ist die Umwandlung der bisherigen Haupt- und Realschule in eine neunzügige kooperative Gesamtschule (KGS) vorgesehen

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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