Was hat Chemie mit der Stromproduktion zu tun? Mit einem Einblick in die Energieerzeugung und die chemischen Prozesse hinter der Stromproduktion konnten die Chemie-Grundkurse der Jahrgangsstufe 13 Kopernikusschule Freigericht im Kohlekraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg dieser Frage auf den Grund gehen.
Nach der Ankunft bekamen die Schülerinnen und Schüler eine kurze Einführung durch Helmut Demel, Betriebsratsvorsitzender des Kraftwerks. Dieser erklärte dabei die Funktion fossiler Brennstoffe und deren Nutzung zur Energiegewinnung. Anschließend begann die Führung durch die verschiedenen Anlagenbereiche, bei der die passende Schutzausrüstung natürlich nicht fehlen durfte. Den Jugendlichen wurde erklärt, dass beim Verbrennen von Kohle oder Erdgas in den Kraftwerksblöcken große Wärmemengen freigesetzt werden, die zur Wasserdampferzeugung verwendet werden. Der Wasserdampf treibt Turbinen an, die mithilfe von Generatoren Strom erzeugen. Bei der Besichtigung der Filteranlage wurde erklärt, auf welche Weise schädliche Abgase wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub durch unterschiedliche chemische Verfahren verringert werden können, wobei sogar noch Gips für die Bauindustrie entsteht. Kurz darauf war es möglich, einen Blick auf die gesamte Anlage mit Kohlelager, Kühltürmen, Umspannwerk, Bahnanschluss und Hafenbecken sowie die nähere Umgebung zu werfen. Weitere Eindrücke über die Arbeit der Beschäftigten im Kohlekraftwerk entstanden im technischen Kontrollzentrum, der sogenannten „Warte“. Dort werden alle Abläufe des Kraftwerks kontinuierlich kontrolliert und überwacht. Der Besuch endete mit einer abschließenden Fragerunde, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Meinung sagen und Fragen stellen konnten. Die zentralen Punkte dessen waren die Herausforderungen der Energiepolitik, die Zukunft fossiler Energieträger und deren Alternativen sowie Umsetzbarkeit in Bezug auf Netzstabilität, Energie-Speicherung und Transport. Die Diskussion über die Energiewende und den Kohleausstieg zeigte die Probleme und Perspektiven bezüglich nachhaltiger Lösungen, politischen Vorgaben und technischen Möglichkeiten.
Quelle: Thorsten Weitzel