Donnerstag, November 21, 2024
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Verantwortungsvoller Waldschutz statt dauerhafter Stilllegung

Die Gemeindevertretung Hammersbach hat mit der denkbar knappsten Mehrheit von einer Stimme (11 schwarz-grüne Koalition + 1 koalitionsfreie Grüne gegen 11 SPD) beschlossen, 10 % des Gemeindewaldes aus der Bewirtschaftung zu nehmen und sich selbst zu überlassen. Jetzt wurden dafür die Flächen ausgewählt und festgelegt.

Bedenken und Einwände der Fachleute von Hessen Forst, die den Hammersbacher Wald kennen und pflegen, wurden dabei übergangen, so die SPD, die zur getroffenen Entscheidung noch einmal kritisch Stellung nimmt.

„Die SPD-Fraktion setzt sich für einen zukunftsfähigen, klimaresilienten Wald ein. Wir teilen das Ziel, unseren wertvollen Wald zu schützen und zu stärken. Allerdings halten wir die dauerhafte Stilllegung von 10 % des Waldes für einen fatalen Fehler.
Wir wollen einen lebendigen, gesunden Wald bewahren, der auch künftigen Generationen als Erholungsraum, Klimaschützer und Rohstoffquelle dienen kann. Dafür braucht es einen verantwortungsvollen, wissenschaftlich fundierten Ansatz statt ideologischer Festlegungen.

Wir haben deshalb eine Alternative vorgeschlagen: das Programm ‚Klimaangepasstes Waldmanagement‘ des Bundesumweltministeriums.

Warum wir diese Alternative vorschlagen:
1. Klimawandel erfordert aktives Handeln: Der Wald braucht unsere Hilfe, um sich an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Eine Stilllegung verhindert notwendige Pflege- und Anpassungsmaßnahmen.
2. Kleine Flächen, große Risiken: Die geplanten kleinen, verstreuten Naturwaldflächen haben laut Experten kaum ökologischen Nutzen. Sie könnten sogar die Ausbreitung von Schädlingen begünstigen.
3. CO2-Speicherung optimieren: Nachhaltig bewirtschaftete Wälder können langfristig mehr CO2 speichern als sich selbst überlassene Wälder.
4. Aus Erfahrungen lernen: Nachbarkommunen wie Langenselbold erleben mit der Waldstilllegung bereits Probleme, von denen wir lernen sollten.
5. Flexibilität bewahren: Eine Festlegung ‘auf alle Zeiten’ nimmt uns die Möglichkeit, auf zukünftige Entwicklungen zu reagieren.

Unser Alternativvorschlag: Klimaangepasstes Waldmanagement
• Zeitlich begrenzte Stilllegung von 5% der Waldfläche für 20 Jahre
• Erlaubnis für notwendige Pflege- und Schutzmaßnahmen
• Zusätzliche Maßnahmen für einen verbesserten Artenschutz
• Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Strategie
• Aktiver Waldumbau für mehr Klimaresilienz
• Erhalt der wertvollen Eichenbestände

Die schwarz-grüne Koalition wollte sich darauf nicht einlassen und ist leider mit ihrem Stilllegungsantrag vorgeprescht. Das von uns vorgeschlagene Programm wollte sich die Koalition allenfalls on top vorstellen. Als Alternative kam es für sie nicht in Betracht.“

Armin Deckenbach begründete in der Gemeindevertretung die Haltung der SPD-Fraktion durch eine eingehende Analyse des Stilllegungsvorhabens. Seinen vertiefende Stellungnahme kann auf der Homepage www.spd-hammersbach.de nachgelesen werden.

 

Quelle: SPD Hammersbach (Wilhelm Dietzel)

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