Im September 2021 hatte die Stadtverordnetenversammlung einem wichtigen Schulbauprojekt in Hanau zugestimmt. Mit der Grundschule “Schule im Pioneer Park” wurde im entstehenden größten Hanauer Wohngebiet eine neue Bildungseinrichtung geschaffen – die erste neue Schule in Hanau seit 50 Jahren.
Aufgrund von Bauverzögerungen ist der Außenbereich sowie die Fassadengestaltung noch nicht abgeschlossen, im Inneren ist die Schule jedoch bereit für den Einzug der Schülerinnen und Schüler zum neuen Schuljahr 2024/25. Insgesamt werden neun Klassen unterrichtet. Bei einem Rundgang inspizierten Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, IBM-Leiterin Sibylle Jesgarz sowie Schulamtsleiter Frank Bornmann die Räumlichkeiten.
Bei einem ersten Blick auf das Schulgebäude fällt auf, dass noch nicht alle Bauarbeiten abgeschlossen wurden. Unvorhergesehene Probleme und Nachbesserungsarbeiten verzögerten immer wieder den Baufortschritt. „Der Fokus lag gerade in den letzten Monaten darauf, den Innenausbau der Schule fertigzustellen. Das Fehlen der Außenanlage wird bis zur Fertigstellung durch die Nutzung der Schulturnhalle kompensiert werden. So können wir bis dahin eine genügend große Bewegungsfläche zur Verfügung stellen“, erklärt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Insbesondere die Herbstferien werden intensiv genutzt werden, um den Außenbereich der Schule aufzuwerten.
Sobald die Eingangstür passiert wird, eröffnet sich ein deutlich anderes Bild: Das großzügige Entree mit seinen hellen Farbtönen steht repräsentativ für die Innenarchitektur. Die dreizügige Lehreinrichtung ist vollständig digital ausgestattet. Insgesamt wurden unzählige Kabel für die digitale Infrastruktur verlegt und 16 interaktive Displays installiert, die als Tafeln nutzbar sind. Genauso wie die Tümpelgartenschule arbeitet auch die Grundschule Pioneer mit einheitlichem, höhenverstellbaren Mobiliar. Mit dem neuen Schuljahr startet auch die Betreuung im Rahmen des Pakts für den Ganztag in Trägerschaft der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Diese Betreuung wird sowohl an der Pioneer-Grundschule als auch an der Robinsonschule angeboten und umfasst insgesamt 103 Plätze.
Die Schule liegt direkt neben der bereits fertiggestellten Kindertagesstätte Pioneer und bildet mit ihr eine Lerncampus-Architektur. Von außen wird die Schule optisch an die Gestaltung der Kita angeglichen und entsprechend ebenfalls mit Holzlamellen verkleidet. „Im Inneren haben wir uns hinsichtlich der Optik dazu entschieden, mit eher neutralen Wand- und Bodenfarben zu arbeiten. Akzente setzen dafür vor allem die warmen Holztöne der Türen und Fensterrahmen sowie der gewählten Deckenplatten“, erläuterte Jesgarz.
Das gesamte Gebäude ist vollständig barrierefrei konzipiert. Im Erdgeschoss erschließen sich über ein offen gestaltetes Foyer der Verwaltungstrakt und die Mensa mit Nachmittagsbetreuung mit Bezug zum Schulhof. Über eine großzügige Treppe mit Blick über den Schulhof oder alternativ einen Aufzug erreicht man das erste und zweite Obergeschoss mit den Klassenräumen und der Bibliothek. Je drei Klassenräume, die sich um eine differenzierte Lernfläche anordnen, sowie ein Differenzierungsraum bilden jeweils ein Cluster für jede Jahrgangsstufe. „Die moderne Ausstattung dieser neuen Grundschule ermöglicht dem Lehrpersonal sehr viele Möglichkeiten für die Unterrichtgestaltung. Die interaktive Nutzung von elektronischen Lernmitteln ist ebenso möglich wie dynamische Bewegungslernspiele oder aber eine strukturierte Gruppenarbeit“, betont Bornmann.
Die Flachdächer über dem zweiten Obergeschoss und über der Turnhalle erhalten eine extensive Dachbegrünung. Auf dem Dach des Schultrakts entsteht eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 73 KWp, wobei rund 30 Prozent des von ihr erzeugten Stroms für den Eigenverbrauch der Schule bestimmt sind. Die Einfeld-Schulturnhalle hingegen, die nachmittags und abends auch von den Hanauer Vereinen genutzt werden kann, wird ausschließlich mit einer Dachbegrünung versehen. Die neue Grundschule wird von der Energiezentrale mit Nahwärme versorgt, welche die Pionierwerk Hanau GmbH eigens errichtet hat, um das gesamte Quartier klimaneutral zu versorgen. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für ausreichend Frischluft und im Sommer für eine Abkühlung in allen Räumen.
„Heute ist ein guter Tag für die Hanauer Schulentwicklung. Wichtig war zum jetzigen Zeitpunkt, dass das Gebäude so weit hergerichtet sein wird, dass der Unterricht ungehindert stattfinden kann. Das ist uns gelungen. Auch wenn zu Beginn des kommenden Schuljahres noch nicht alles hier am Standort so aussieht, wie wir es uns gewünscht haben, tun wir Seites der Stadt jedoch alles dafür, um diesen Zustand so schnell wie möglich zu beheben. Und ich bin davon überzeugt, dass in einigen Monaten, wenn auch die restlichen Baumaßnahmen abgeschlossen sind und die Grundschule Pioneer in vollem Glanz erstrahlt, die Erinnerungen an den jetzigen, unfertigen Zustand schnell verfliegen werden“, so Dr. Bieri abschließend.
Quelle: Redaktion MKK Echo