Gelnhausen ist im Handball-Fieber. Spätestens nach dem erneuten Auswärtscoup bei der HSG Rodgau-Nieder-Roden (30:29), dem elften Auswärtssieg in Folge, träumen die Fans der Rotweißen von der Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Am Samstagabend wollen die Barbarossastädter nun nachlegen und bauen auf die Unterstützung der Fans sowie die einzigartige Atmosphäre in der Hölle Süd. Am 22. Spieltag in der 3. Handball-Liga Süd-West ist die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II zu Gast in der Rudi-Lechleidner-Halle. Anpfiff ist um 19.30 Uhr.
Mit der Bundesligareserve der HSG Wetzlar kommt der Tabellenneunte (20:22 Punkte) nach Gelnhausen. Die Gäste mussten in den letzten Wochen zwar deutliche Niederlagen gegen die HSG Krefeld (18:39) und Rodgau Nieder-Roden (22:34) hinnehmen, haben jedoch mehrfach bewiesen, dass sie auch gegen starke Gegner bestehen können. So gelangen ihnen in dieser Saison bereits überzeugende Siege gegen den Longericher SC Köln (34:28) und den TV Kirchzell (34:25). Auch beim jüngsten 25:15-Erfolg gegen die TSG Haßloch zeigte die Mannschaft von Trainer Axel Spandau ihre Stärken und wird daher keinesfalls unterschätzt.
Beide Mannschaften zählen zu den defensivstärksten der Süd-West-Staffel: Der TVG stellt mit 551 Gegentoren nach Krefeld die zweitbeste Abwehr, die HSG folgt direkt dahinter mit 598 Gegentreffern auf Rang drei. Dass in dieser Partie mit viel körperlicher Intensität zu rechnen ist, zeigt eine weitere Statistik: Beide Teams haben mit jeweils 100 Zeitstrafen die meisten Hinausstellungen der Staffel. Ein kampfbetontes Spiel mit vielen Zweikämpfen dürfte also garantiert sein.
TVG-Cheftrainer Geiger warnt vor dem Gegner: “Dutenhofen ist eine sehr junge Mannschaft, die aber schon lange zusammenspielt und einen guten Handball spielt. Sie verfügen über individuell gut ausgebildete Spieler und sind besonders im Rückraum stark besetzt.” Gleichzeitig betont er die eigenen Stärken: “Wir müssen von Anfang an unsere Leistung abrufen, vor allem in der Abwehr. Das war in Rodgau schon über weite Strecken gut, aber es fehlte die letzte Konsequenz. Das wollen wir diesmal verbessern.” Auch im Angriff müsse sein Team kaltschnäuziger agieren: “Wenn wir uns eine gute Situation freigespielt haben, müssen wir die Chancen konsequenter nutzen.”
Während der TVG nahezu in Bestbesetzung antreten kann – einzig der Langzeitverletzte Lasse Georgi fehlt definitiv, und der Einsatz von Jannik Geisler entscheidet sich krankheitsbedingt erst kurzfristig –, plagen die Gäste aus Mittelhessen derzeit Verletzungssorgen. In den letzten Spielen musste Trainer Axel Spandau auf mehrere wichtige Spieler verzichten, darunter Leon Boczkowski, Noel Hoepfner, Nico Scheibel und Leon Bremond. Während Scheibel und Bremond möglicherweise vor einem Comeback stehen, verletzte sich im jüngsten Spiel gegen Haßloch auch Lukas Gümbel, dessen Einsatz fraglich ist.
Für den TV Gelnhausen wird die kompakte und aggressive Defensive, die in dieser Saison bereits mehrfach der Schlüssel zum Erfolg war, eine zentrale Rolle spielen. Zudem müssen die Rotweißen ihre Chancenverwertung weiter optimieren, um sich frühzeitig einen Vorteil zu verschaffen und den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Im Hinspiel setzte sich der TV Gelnhausen mit 28:22 durch – nun soll vor heimischer Kulisse der nächste Schritt Richtung Aufstiegsrunde gelingen. Die Mannschaft hofft erneut auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans, die zuletzt in Nieder-Roden mit knapp 200 mitgereisten Anhängern die Mannschaft zum Sieg getrieben haben. Tickets für das Heimspiel sind im Online-Ticketshop des TV Gelnhausen erhältlich.
Quelle: Redaktion MKK Echo