Barbarossastädter wollen beim Ligafavoriten mutig dagegenhalten
Am 13. Spieltag der 3. Handball-Liga Süd-West wartet auf den TV Gelnhausen die wohl bislang größte Herausforderung der Saison. Am Samstag gastieren die Rot-Weißen um 20 Uhr beim Tabellenführer in der Stadtgartenhalle in Saarlouis. Die HG Saarlouis hat sich im Sommer neu aufgestellt und verfolgt seither mit Nachdruck das Ziel, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Doch auch der TV Gelnhausen spielt eine herausragende Saison und will jede Gelegenheit nutzen, um seine beeindruckende Serie auch im elften Spiel fortzusetzen und ungeschlagen zu bleiben.
Nach zehn Partien ist der TVG von Cheftrainer Matthias Geiger weiterhin als einziges Team der Staffel Süd-West ungeschlagen und rangiert mit 18:2 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Lediglich gegen den Longericher SC Köln (29:29) und das HLZ Friesenheim-Hochdorf II (31:31) gaben die Gelnhäuser jeweils einen Punkt ab. Zuletzt sicherten sich die Barbarossastädter mit einem 30:23 (13:14)-Arbeitssieg gegen den TV Homburg zwei weitere Zähler und unterstrichen damit einmal mehr ihre starke mannschaftliche Geschlossenheit trotz der personellen Ausfälle.
Mit der HG Saarlouis wartet nun aber ein Gegner von ganz anderem Kaliber. Der Vorjahresvierte hat sich über den Sommer mit viel Erfahrung und namhaften Neuzugängen massiv verstärkt. Mit Jörg Lützelberger übernahm ein ausgewiesener Fachmann das Traineramt, der zuvor unter anderem die HSG Konstanz zweimal in die 2. Bundesliga führte. Zudem ist mit Markus Baur ein echter Welt- und Europameister als Sportdirektor aktiv. Beide bringen nicht nur sportliche Expertise, sondern auch klare Ambitionen für den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit.
Dass dies keine leere Floskel ist, zeigt ein Blick auf den bisherigen Saisonverlauf. Mit 20:4 Punkten steht die HGS an der Tabellenspitze. Nur gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (30:32) und die HSG Rodgau Nieder-Roden (32:34) setzte es jeweils knappe Auswärtsniederlagen. Ansonsten beeindruckte Saarlouis zumeist mit deutlichen Siegen und wenig Gegentoren wie beispielsweise gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf II (34:19) oder die MT Melsungen II (27:18). Die individuelle Klasse und Tiefe des Kaders machen Saarlouis zum wohl komplettesten Team der Liga und damit zum Favoriten im anstehenden Duell.
TVG-Cheftrainer Matthias Geiger weiß um die Schwere der Aufgabe: „Saarlouis ist eine absolute Topmannschaft. Sie haben ganz viel Erst- und Zweitligaerfahrung im Kader und dazu ist es noch ein Auswärtsspiel. Saarlouis hat eine bewegliche Abwehr, gefährliche Rückraumschützen und ein starkes Tempospiel. Im Grunde haben sie alles. Uns ist bewusst, dass wir eine absolute Topleistung brauchen, um da zu bestehen.“
Doch Geiger will sich mit seinem Team nicht verstecken: „Wir wollen ein richtig gutes Spiel abliefern. Dafür müssen wir die Fehlerquote deutlich minimieren, unsere Abwehr sehr stabil stellen, wenig Chancen zulassen und über 60 Minuten am Limit spielen. Wenn wir das schaffen, haben wir auch gegen so einen Gegner eine Chance.“
Personell bleibt die Lage in Gelnhausen angespannt. Die Langzeitverletzten Leon David (Schulter), Akos Csaba (Kreuzbandriss) und Fynn Broßmann (Mittelhandbruch) stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Jonas Dambach ist nach seiner Fußverletzung wieder im Kader, wird aber noch dosiert eingesetzt. Zudem plagt eine Krankheitswelle das Team: Jannik Geisler, Henrik Müller und Alexander Bechert konnten zuletzt krankheitsbedingt nicht trainieren. Ob sie bis Samstag einsatzfähig sind, bleibt offen. „Wir hoffen natürlich, dass nicht noch weitere Ausfälle hinzukommen und sich die Kadersituation in den nächsten Tagen zumindest ein bisschen entspannt“, so Geiger.
In der letzten Spielzeit gewann der TV Gelnhausen beide Partien gegen Saarlouis, auswärts mit 36:34 (14:15) und zuhause in der Hölle Süd mit 40:28 (21:13). Doch die Voraussetzungen sind diesmal völlig andere, denn die neue Mannschaft aus Saarlouis ist kaum mit der vom letzten Jahr zu vergleichen. „Die individuelle Qualität ist extrem hoch“, betont Geiger. „Aber wir wollen uns mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit dagegenstellen. Wir müssen hundert Prozent von unserer Leistung und unserem Können abrufen und darauf bereiten wir uns in der Trainingswoche vor.“
Für alle Fans, die das Team nicht ins Saarland begleiten können, wird das Spiel wie gewohnt live auf Sporteurope.tv übertragen.
Quelle: Redaktion MKK Echo

