Letzter Landrat des Altkreises Schlüchtern verstarb am 8. August
Main-Kinzig-Kreis. – Landrat Thorsten Stolz hat seine Trauer zum Tod von Dr. Eckhard Momberger zum Ausdruck gebracht. „Der letzte Landrat des Altkreises Schlüchtern, ein engagierter Wegbereiter und kluger Wegbegleiter des Main-Kinzig-Kreises, ist aus dem Leben geschieden. Eckhard Momberger gilt der Dank der Region Schlüchtern, aber natürlich auch der Dank des Landkreises, für den er auch nach der Zusammenlegung der Altkreise politisch aktiv gewesen ist“, sagte Thorsten Stolz, nachdem er am Mittwoch die Nachricht vom Tod von Dr. Eckhard Momberger erhalten hat. Altlandrat Momberger, der zuletzt in Niedernhausen gelebt hatte, war bereits am 8. August gestorben.
Der 1936 in Nieder-Weisel (Kreis Friedberg) geborene Dr. Eckhard Momberger, promovierter Jurist, war 1970 zum Landrat des Kreises Schlüchtern gewählt worden. Zuvor hatte er im Finanzamt Gießen (ab 1965) sowie im Hessischen Ministerium der Finanzen in Wiesbaden (ab 1966) gearbeitet. In der Funktion als Landrat blieb er bis zum 30. Juni 1974, also bis der im Rahmen der Gebietsreform vorbereitete neue Zuschnitt als Main-Kinzig-Kreis ab dem 1. Juli 1974 Fakt wurde.
Momberger hatte während seiner Amtszeit, ebenso wie seinerzeit Martin Woythal (Altlandrat Landkreis Hanau, SPD) und Hanaus Oberbürgermeister Hans Martin (SPD), ganz entschieden für den Großkreis geworben und sich gegen kleinere Zuschnitte ausgesprochen. Dr. Eckhard Momberger argumentierte 1972: „Der Großkreis umfasst einen traditionell zusammengehörenden Raum, in dem sich eine Vielzahl von nur gemeinsam zu lösenden Problemen stellt.“ Vom 1. Juli 1974 bis 30. Januar 1975 wirkte Momberger als Staatsbeauftragter Kreisbeigeordneter, danach bis März 1977 als Kreistagsabgeordneter – die SPD war in der ersten Wahlperiode nach Kreisgründung in der Opposition gelandet.
Mit Betroffenheit hat auch Landrat a.D. Karl Eyerkaufer auf die Nachricht über den Tod Mombergers reagiert. „Eckhard Momberger zeichnete eine ganz besondere Mischung aus Ruhe, Zuverlässigkeit und hohem Sachverstand aus. Seine unermüdliche Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit in den 1970er Jahren, als aus 48 Gemeinden in seinem Kreis vier große Kommunen werden sollten und er sich klar für die Schaffung des großen Main-Kinzig-Kreises stark gemacht hat, sind sein wichtiges politisches Erbe für unseren Landkreis“, erklärte Karl Eyerkaufer.
Eyerkaufer und Momberger kannten sich aus der gemeinsamen Partei- und kreispolitischen Arbeit seit den 1970er Jahren und begegneten sich noch bis in die 1990er Jahre regelmäßig. Denn Dr. Eckhard Momberger wechselte kurz nach der Gebietsreform beruflich ins öffentliche Versicherungswesen zu den Hessen-Nassauischen Versicherungsanstalten, bekleidete dort Vorstandspositionen und hatte ab 1981 den Vorstandsvorsitz inne. Momberger gestaltete die Veränderungen und Fusionen im öffentlichen Versicherungsmarkt mit, insbesondere innerhalb der heutigen SV SparkassenVersicherung, bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998. Gelegenheiten zum Kontakt und Austausch mit Karl Eyerkaufer waren also zahlreich, da Eyerkaufer ab 1989 Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen und Hessen/Thüringen gewesen ist.
Landrat Thorsten Stolz sprach am Mittwoch sein Beileid im Namen des Kreisausschusses und der politischen Gremien aus. „Eckhard Momberger hat sich mit Verve für die Bürgerinnen und Bürger im Schlüchterner Raum und später im Main-Kinzig-Kreis engagiert. Als Schlüchterner Landrat, im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Schlüchtern, im Main-Kinzig-Kreistag, im Haupt- und Finanzausschuss, im Naturpark Hessischer Spessart, beim Wasserverband und noch in einigen Funktionen mehr: Dieses vielfältige Engagement behalten wir ehrend und dankbar in Erinnerung“, so Stolz.
Bildunterschrift: Dr. Eckhard Momberger war von 1970 bis 1974 Landrat des Altkreises Schlüchtern. Am 8. August dieses Jahres ist er in Niedernhausen gestorben.
Quelle: Walzer, Frank