Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler besucht Hofmetzgerei Wackermühle
Main-Kinzig-Kreis. Die Sanders sind zufrieden. Der neue Verkaufsautomat gleich neben ihrer Hofmetzgerei in Linsengericht-Altenhasslau wird von der Kundschaft gut angenommen und muss – zumal am Wochenende – häufig aufgefüllt werden. Thorsten Sander, Metzgermeister und Betriebsleiter, hat den Automaten mit einer Förderung des Europäischen Landwirtschaftsfonds, mitfinanziert durch das Land Hessen und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gekauft. Zu der Fördermaßnahme in der Höhe von knapp 14.500 Euro gehören zudem ein Räucherautomat sowie der Einbau von Kühltechnik. Beraten und fachlich unterstützt wurde Thorsten Sander vom Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum. Gemeinsam mit dessen Amtsleiterin Katrin Hess und der zuständigen Sachbearbeiterin Anna Lisa Franke überreichte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler nun die Tafel, die auf Fördergeber und Fördermaßnahme hinweist.
„Hof Wackermühle verlassen unsere Kühe nur, um im Sommer auf der Weide zu sein. Geburt, Aufzucht, Schlachten: Bei uns passiert alles auf dem Hof und tierwohlgerecht“, unterstrich Thorsten Sander im Gespräch und fuhr fort: „Bei uns muss kein Tier einen Transport zu einem weit entfernten Schlachthof auf sich nehmen. Dieser Stress bleibt ihm erspart.“ Das hier geschilderte Konzept der Sanders überzeugt die Kundinnen und Kunden, denn die Tierhaltung ist artgerecht und schonend, Fleisch- und Wurstproduktion lokal und transparent.
Susanne Simmler dankte Thorsten Sander und seiner Familie für die Investitionen in Metzgerei und Schlachthaus: „Das birgt immer ein unternehmerisches Risiko.“ Erläuternd fuhr sie fort: „Kleine Schlachthäuser in Hessen schließen, weil sie die hohen gesetzlichen Auflagen nur mit hohen Investitionen stemmen können. Die Auflagen sind für kleine Betriebe schließlich genauso streng wie für Massenbetriebe. Das Ergebnis: Tiere werden zum Schlachten weit übers Land gefahren.“ Das sei keine gute Nachricht. Der von Thorsten Sander gewählte Weg der Direktvermarktung dagegen komme sowohl den Tieren, als auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute. Die Erste Kreisbeigeordnete freut sich außerdem, dass Familie Sander zusammenhält und alle gemeinsam tatkräftig anpacken, um den Erfolg der Hofmetzgerei Wackermühle nachhaltig zu verstetigen.
Vor gut zwei Jahren hat Thorsten Sander Hof Wackermühle von seinem Vater Wilhelm Sander übernommen und führt den Bauernhof im Nebenerwerb. Zuvor absolvierte er im bayerischen Landshut eine Ausbildung zum Metzgermeister. Im vergangenen Jahr wurde die Hofmetzgerei nach zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt und in Betrieb genommen. „Wir haben fast alles in Eigenleistung gemacht, selbst die Pläne“, erläuterte Wilhelm Sander. Anders als sein Vater hält Thorsten Sander keine Milchkühe mehr. Der Schwerpunkt liegt auf Mutterkuhhaltung und Rindermast. Bewirtschaftet wird eine Fläche von etwa 71 Hektar. Hier finden die Tiere naturbelassenes Grünfutter und reichlich Platz. Thorsten Sander legt im Übrigen Wert darauf, kein Futter oder gar Kraftfutter zuzukaufen. Ihm ist es wichtig, die Qualität seiner Fleischerzeugnisse zu erhalten.
Quelle: frank Walzer