Unter dem Projekttitel „The World’s Largest Lesson“ fand kürzlich eine Erasmus-Projektwoche mit einer Schülergruppe vom Nemenčinės Gedimino Gimnazija aus Litauen und der Kopernikusschule Freigericht statt. Im Herbst 2024 hatten die Kopernikaner diese neue Partnerschule in der Nähe von Vilnius besucht. Unter der Betreuung der beiden Projektleiter Carolin Faßbinder und Daniel Meißner stellte man sich in der Projektwoche die Frage, inwieweit eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung umsetzbar ist. Gemäß der Agenda 2030, die 2015 von der UNO ins Leben gerufen wurde, gibt es 17 globale Nachhaltigkeitsziele, bekannt als Sustainable Development Goals (SDGs). Die Agenda dient als Leitfaden für die Zukunft, um weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig zu schützen.
Die Schülergruppen diskutierten über verantwortungsvollen Konsum und Produktion und formulierten Verhaltensmuster, wie die 17 Nachhaltigkeitsziele in den Alltag integriert werden können. Im Rahmen des interkulturellen Austauschs kochten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Hierbei wurde bewusst auf regionale Produkte gesetzt und es wurden nachhaltig produzierte Lebensmittel mit in das Rezept aufgenommen. Die von den Schülerinnen und Schülern gedrehten Videos zum Thema „Leben in Deutschland und Litauen“ boten interessante kulturelle Einblicke in Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Zusätzlich besuchte die Gruppe einen Business- und Nachhaltigkeits-Workshop bei Engelbert Strauss in der CI-Factory in Schlüchtern. Das Unternehmen stellte hierbei sein weltweites Engagement zum Thema Nachhaltigkeit vor und gewährte beeindruckende Einblicke. Eine historische Stadttour durch Gelnhausen zeigte anschaulich unter anderem auf, wie Menschen im Mittelalter unweigerlich nachhaltig mit Ressourcen umgingen; die heutigen Bestrebungen wurden durch eine Ausstellung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen an der Kopernikusschule ergänzt.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Herausforderung des nachhaltigen Reisens, insbesondere im Flugverkehr. In diesem Rahmen besuchte die Gruppe den Frankfurter Flughafen, den größten Flughafen Deutschlands, und nahm anschließend an der Frankfurt Green City Tour teil. Ziel der Tour war es, nachhaltige Praktiken in der gesamten Stadt und auch – was besonders eindrucksvoll war- bei diversen Wolkenkratzerprojekten vorzustellen.
Abschließend veranstalteten die Schülerinnen und Schüler in internationalen Gruppen einen Debattierwettbewerb zu den 17 Nachhaltigkeitszielen. Die Woche hob nicht nur hierbei den Stellenwert von Englisch als Verkehrssprache hervor, denn so gelang es den Teilnehmenden aus zwei unterschiedlichen Ländern, miteinander zu kommunizieren, zu arbeiten und Spaß zu haben. Alle Gastschülerinnen und Gastschüler betonten, wie herzlich sie von den deutschen Familien empfangen wurden.
Quelle: Thorsten Weitzel