Dienstag, November 26, 2024
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Tag des Notrufs 112: Eine Nummer, die Leben rettet

Über 90.000 Notrufe bei der Leitstelle Main-Kinzig – Tipps für die richtige Hilfe

Main-Kinzig-Kreis. – Am kommenden Samstag, 11. Februar, ist der Europäische Tag des Notrufs 112. Er findet immer symbolträchtig am 11.2. eines Jahres statt, denn die drei Zahlen stehen für eine der wichtigsten Nummern in Deutschland und seit 2009 auch in der gesamten EU. Sie können im Notfall überlebenswichtig sein, um schnell Hilfe zu erhalten. Unter der sogenannten Eurorufnummer 112 sind ohne Vorwahl und europaweit Feuerwehr und Rettungsdienst zu erreichen.

„Notruf – Feuerwehr – Rettungsdienst“, so melden sich die Disponentinnen und Disponenten in der Integrierten Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises, wenn ein Notruf über 112 eingeht. „Als eine von insgesamt 25 Leitstellen in Hessen sind die Beschäftigten rund um die Uhr über die 112 erreichbar und müssen zu jeder Sekunde blitzschnell reagieren, denn oftmals geht es um Leben und Tod“, so Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Ein schwerer Verkehrsunfall ist passiert; eine alte Frau hat einen Herzinfarkt; ein kleines Kind atmet nicht mehr: Die Schlagzahl der Hilferufe ist erheblich. Durchschnittlich gehen 35 Anrufe pro Stunde in der Leitstelle ein. Das bedeutet, dass im Schnitt rund alle 100 Sekunden das Telefon klingelt. Anteilig sind es im Jahr über 90.000 Notrufe über die 112.

Wer im Notfall die 112 ruft, bekommt in kürzester Zeit Hilfe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle, am anderen Ende der Leitung, fragen alle wichtigen Details ab. Das Wichtigste, was man dabei beachten muss: Ruhe bewahren und am Telefon bleiben. „Unsere Mitarbeitenden gehen auf die Person am Telefon ein und leiten sie gegebenenfalls zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen an“, erläutert Reiner Kaul, Sachgebietsleiter der integrierten Leitstelle des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr.  Je nach Wohnort beziehungsweise Unglücksstätte liegt die Hilfsfrist in Hessen im Durchschnitt unter 10 Minuten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Um keine Sekunde zu verschenken, ist das richtige Absetzen eines Notrufs von größter Bedeutung.

Der Main-Kinzig-Kreis weist darauf hin, dass die Notrufnummer 112 nur in Notfällen gewählt werden sollte. Ärztlichen Rat erhalten Bürgerinnen und Bürger in akuten, aber nicht zeitkritischen Fällen – etwa bei einem fieberhaften Infekt oder bei chronischen Rückenschmerzen – über die Nummer 116117 beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Wie man einen Notruf richtig absetzt:

Ø  Die 112: Bei allen medizinischen Notfällen und bei Feuer immer die 112 wählen, ganz gleich wo man sich aufhält. Es wird automatisch ein Kontakt zur nächstgelegenen Leitstelle hergestellt. Meist ist es für den Anrufer eine Stresssituation. Damit die erforderliche Hilfe schnell auf den Weg gebracht wird, stellt der der Disponent gezielte Fragen.

Ø  Wer ruft an? Immer mit dem Namen melden: Wenn die Telefonnummer nicht im System angezeigt wird, wird der Anrufende danach gefragt. Dies ist für einen eventuellen Rückruf unter Umständen lebensrettend.

Ø  Wo ist die Einsatzstelle? Genaue Angaben wie Ort, Ortsteil, Straße und Hausnummer machen: Auf Landstraßen oder Autobahnen sind zudem Fahrtrichtungen, Kilometerangaben, in der Nähe liegende Ortschaften und weitere Hinweise von großer Bedeutung.

Ø  Wer ist betroffen? Fragen zum Bewusstsein der Betroffenen werden gestellt: Das ist wichtig, damit aus der Leitstelle das richtige Rettungsmittel disponiert werden kann. Bei Unfällen spielt die Art der Verletzungen mitunter frühzeitig eine Rolle, um mögliche Kliniken vorab zu informieren.

Ø  Wie viele Verletzte oder Erkrankte? Die Anzahl der Verletzten oder Erkrankten ist wichtig, um ausreichende Hilfe veranlassen zu können.

Grundsätzlich gilt: Je präziser der Anrufende antworten kann, desto passgenauer kann die benötigte Hilfe veranlasst werden. Dazu ist es auch wichtig, nicht vorzeitig aufzulegen. Meist haben die Disponentinnen und Disponenten noch Nachfragen oder geben Hinweise für Verhaltensmaßnahmen und für die Einweisung der Rettungskräfte. Erst dann beenden sie ihrerseits das Gespräch. Im Falle von notwendigen Maßnahmen wie beispielsweise einer Herz-Lungen-Wiederbelebung werden die Personen vor Ort telefonisch durch die Leitstelle angeleitet. Hierzu ist es wichtig, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger in Ruhe mit der Lautsprecherfunktion seines Telefons auseinandersetzt, damit diese Funktion im Notfall auch genutzt werden kann.

Quelle: Frank Walzer

 

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