Im November flog Niklas Frach mit der Deutschen Nationalmannschaft in ein Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. Dort hieß es für drei Wochen Training unter erschwerten Bedingungen, denn auf 2300m Höhe ist der Sauerstoffgehalt etwas geringer. Am Morgen wurde eine Einheit auf dem Ergometer absolviert und anschließend zum ersten Mal für zwei Stunden ins Wasser gesprungen. Auf die anschließende Nachbereitung folgte das Mittagessen und etwas Pause, bis es am Nachmittag zum Athletiktraining ging und anschließend noch einmal für zweieinhalb Stunden ins Wasser. Das Trainingspensum und die Dauer war somit deutlich höher, als in den regulären Trainingslagern. Dies machte sich zum Ende auch in der Energiebereitstellung bemerkbar. Als Marathonschwimmer muss der Körper, wie auch der Geist einiges aushalten und so war klar, dass bis zum Ende bestmöglich durchgehalten wird. Nach den drei Wochen war Niklas für drei Tage wieder im Heimtraining bevor es wieder Abflug hieß. Diesmal nach Eilat in Israel. Dort schwamm er bei der dritten Station der FINA Weltcup Marathon Serie im Roten Meer die 10 Kilometer und konnte wieder einmal auf internationaler Ebene eine Medaille ergattern. Mit Platz drei musste er sich nur seinen Konkurrenten Marc-Antoine Oliver aus Frankreich und Kristof Rasovszky aus Ungarn geschlagen geben. Direkt aus dem Höhentrainingslager war der Körper noch nicht erholt, was die Leistung bemerkenswerter macht. Niklas konnte somit schonmal seine Form testen und nocheinmal Renntaktik üben. Denn direkt nach der Siegerehrung ging es zurück zum Flughafen, da er am Folgetag mit seinem Trainer und der Nationalmannschaft nach Abu Dhabi zum Grand Finale der FINA Marathon Serie fliegen sollte. Und das Finale hatte es in sich. Es waren 80 Sportler für die 10km aus der ganzen Welt gemeldet, darunter auch Der Deutsche Schwimmverband schickte all seine Olympia- und Perspektivkader, acht an der Zahl, an den Start. Insgesamt waren eine Runde von einem Kilometer und sechs Runden von 1500m im Persischen Golf zu absolvieren. Florian Wellbrock konnte sich gleich zu Beginn an die Spitze setzen und das Feld anführen. Niklas positionierte sich mit Platz 13 im vorderen Mittelfeld und konnte das Tempo der Spitzengruppe gut halten, musste also nicht abreißen lassen. In der letzten Runde zog er das Tempo nochmal deutlich an und machte fünf Plätze gut, sodass er als zweiter Deutscher auf Platz acht landete. Gerade bei einem so gut besetzten Weltcup ist das ein hervorragendes Ergebnis. Da Niklas sich bereits bei den vorangegangenen Weltcups in Ohrid (Platz 2) und Eilat (Platz 3) gut positioniert hatte, kam er in der Gesamtwertung auf den dritten Platz und beendete damit sein bisher erfolgreichstes Jahr.
Quelle: SV Gelnhausen
Foto: Yaniv Cohen von der Israel Swimming Association