Enthauptung, Erhängen, Giftinjektion oder Erschießen: Nach Angaben von Amnesty International wurden im vergangenen Jahr mindestens 579 Menschen hingerichtet – im Iran, Saudi-Arabien, den USA und immer noch vielen anderen Ländern der Welt. Die Stadt Nidderau unterstützt nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung seit 2021 die weltweite Kampagne „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Allein in Deutschland werden am 30. November rund 300 Städte ein Zeichen der Solidarität setzen.
Im vergangenen Jahr erstrahlten am Abend des Aktionstages alle Fenster der Stadtbücherei auf dem Marktplatz Windecken. Aufgrund der Umbauarbeiten am Marktplatz und der Energiekrise setzt die Stadt in diesem Jahr statt glänzender Lichter auf ein stilles Gedenken: So sollen am 30. November einige Kerzen vor dem Rathaus und eine Pressemitteilung auf die Aktion aufmerksam machen. Denn aus Sicht der Stadt Nidderau ist die Todesstrafe Unrecht und kein zulässiges Mittel staatlicher Justiz.
Seit 2002 organisiert die christliche Laienbewegung Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen den internationalen Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens zu lenken. Mit Erfolg: Zuletzt haben die Zentralafrikanische Republik, Sierra Leone, Malawi, Kasachstan und der US-Bundesstaat Virginia die Todesstrafe abgeschafft oder als unvereinbar mit der Verfassung erklärt.
Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag anno 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und engagieren sich für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen. Mehr Infos unter www.santegidio.org oder www.nodeathpenalty.santegidio.org/en.
Quelle: Stadt Nidderau