Montag, Juli 21, 2025
StartPolitik„Stellungnahme der Vorsitzenden der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik des Wirtschaftsrats Hessen

„Stellungnahme der Vorsitzenden der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik des Wirtschaftsrats Hessen

Abschaffung der Gasspeicherumlage ist wichtiges Signal für Industrie, Standort und Klima – insbesondere in Hessen

Wirtschaftsrat Hessen – Die Abschaffung der Gasspeicherumlage ist ein richtiger und wichtiger Schritt zur Entlastung der energieintensiven Industrie in Deutschland. Sie stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sondern ist zugleich ein Beitrag zum Klimaschutz – denn wer industrielle Produktion in Deutschland hält, verhindert die Verlagerung in Länder mit niedrigeren Umweltstandards.

„Es ist richtig, den Klima- und Transformationsfonds (KTF) so zu nutzen, dass auch Transformationskosten für die Wirtschaft abgefedert werden“, erklärt Björn Vortisch, Gesellschafter der enexion GmbH und Co-Vorsitzender der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik des Wirtschaftsrats Hessen. „Das dient dem Klima, wenn wir industrielle Wertschöpfung in Deutschland halten, statt eine schleichende Deindustrialisierung in Kauf zu nehmen. Verlagerung von Produktion bedeutet praktisch immer, dass an anderer Stelle unter schlechteren Umweltbedingungen weiterproduziert wird – mit höheren globalen Emissionen als Folge.“

Dr. Kai Schaefer, Geschäftsführer von Schaefer Kalk mit Standorten in Hessen und Rheinland-Pfalz, betont: „Als energieintensives Unternehmen begrüßen wir die Abschaffung der Gasspeicherumlage ausdrücklich. Sie hilft uns, unsere Vorprodukte wettbewerbsfähig anbieten zu können und sichert damit unsere Standorte und Arbeitsplätze – auch in Hessen. Gleichzeitig leisten wir so einen Beitrag zur Stabilität der industriellen Wertschöpfungsketten in Deutschland.“

Auch aus Sicht der Energiedienstleister ist die Maßnahme ein wichtiges Signal. Mario Beck, Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & Co. KG und Co-Vorsitzender der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik des Wirtschaftsrats Hessen, erklärt: „Als Energiedienstleister für rund 19.000 mittelständische Unternehmen – viele davon mit Sitz in Hessen – begrüßen wir jede Entlastung – sei es bei der Gasspeicherumlage oder der Stromsteuer. Letztere sollte für alle Verbraucher auf das EU-Mindestmaß reduziert werden. Wir erwarten von der Bundesregierung und den sie tragenden Parteien, dass sie in den weiteren Beratungen zu den Vereinbarungen des Koalitionsvertrags zurückkehren und alle Verbraucher entlasten. Differenzierungen nach Branchen wie im Haushaltsentwurf vorgesehen würden ein neues Bürokratiemonster erschaffen. Stattdessen muss die breite Senkung staatlicher Belastungen bei Strom und Gas der Maßgabe folgen, das energiepolitische Zieldreieck aus Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit wieder stärker ins Gleichgewicht zu bringen. Die Bezahlbarkeit darf dabei nicht aus dem Blick geraten – sie ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Wandel.“

Die Finanzierung der Gasspeicherkosten über den KTF entlastet nicht nur unmittelbar Industrie und Mittelstand, sondern erhöht auch die Planungssicherheit für Investitionen in Transformation und Klimaneutralität – gerade im wirtschaftsstarken Bundesland Hessen, das zahlreiche energieintensive Betriebe und Mittelständler beheimatet. Damit wird deutlich: Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke sind kein Widerspruch – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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