In einem feierlichen Rahmen hat die Stadt Hanau die Ehrenplaketten in Gold an die Angehörigen der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 übergeben. Oberbürgermeister Claus Kaminsky betonte in seiner Ansprache die besondere Bedeutung dieser Ehrung. „Es war uns von Anfang an ein Anliegen, ein deutliches, nachhaltiges und dauerhaftes Zeichen der Verbundenheit mit den Getöteten und ihren Familien zu setzen.“
Im Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus übergab Oberbürgermeister Kaminsky an Angehörige von Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu und Ferhat Unvar Ehrenplaketten in Gold der Stadt Hanau, die Ehrungen für Sedat Gürbüz und Hamza Kenan Kurtović, deren Angehörige nicht teilnahmen, wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, die Ehrenplakette für Kaloyan Velkov wurde seiner Witwe und seinem Sohn nach Bulgarien gesandt. „Die Ehrung ist ein Ausdruck unseres tiefen Mitgefühls und unserer Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten“, so Kaminsky. Die Veranstaltung fand im Beisein von Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri sowie weiteren Vertretern aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung statt.
„Ursprünglich hatten wir vorgesehen, die Übergabe im Rahmen des fünften Jahrestages vorzunehmen. Wir haben uns für ein gesondertes Treffen mit den Angehörigen entschieden, um der besonderen Auszeichnung den eigenen und damit angemessen Raum zu geben“, so Kaminsky. Die Stadt Hanau hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der Opfer zu gedenken und die Erinnerung an die tragischen Ereignisse lebendig zu halten. Dazu gehören unter anderem die Schaffung von Ehrengräbern, die Gedenktafeln an den Anschlagsorten, die Errichtung eines Gedenksteins in Kesselstadt sowie die Entwicklung des digitalen Denkmals, das es künftigen Generationen ermöglicht, sich mit den Ereignissen vom 19. Februar 2020 auseinanderzusetzen.
„Die Opfer waren keine Fremden. Die Opfer waren in Hanau geboren, lebten in Hanau oder arbeiteten hier. Sie waren Teil unserer Stadtgesellschaft. Sie waren und bleiben Kinder dieser Stadt. Ihre Schicksale sind untrennbar mit der Stadt Hanau verbunden. Ihr Tod hat eine Wunde hinterlassen, die niemals ganz heilen wird. Doch unser gemeinsames Gedenken und unser Einsatz für eine offene und demokratische Gesellschaft sind die besten Mittel gegen Hass und Gewalt”, so Kaminsky.
„Unser Engagement für das Gedenken wird fortbestehen. Die jährlichen Veranstaltungen zum 19. Februar werden in angemessener Form fortgeführt, wobei wir bewusst unterschiedliche Schwerpunkte setzen, um der Bedeutung dieses Tages gerecht zu werden. In fünfjährigen Abständen werden wir in besonderer Weise an die Opfer erinnern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken”, erklärte Kaminsky.
„Die Verleihung der Ehrenplakette in Gold ist ein klares Zeichen: Die Stadt Hanau steht an der Seite der Angehörigen und wird sich auch in Zukunft für ein friedliches und respektvolles Miteinander einsetzen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky abschließend.
Hinweis: Eine Liste der Trägerinnen und Träger der Ehrenplakette in Gold seit 1958 ist auf der Seite Ehrenplakette der Stadt Hanau zu finden.
Pressekontakt: Dominik Kuhn
Bild: Hanau, 19. Februar, Ehrenplakette
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Hanau, 19. Februar, Ehrenplakette
Im Neustädter Rathaus wurden an die Angehörigen der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar die Ehrenplaketten der Stadt Hanau in Gold übergeben.
Quelle: Redaktion MKK Echo