Die SPD-Fraktion in der Hammersbacher Gemeindevertretung hat erneut einen Antrag zur unverzüglichen Entwicklung des 2. Bauabschnitts im Baugebiet “Auf der großen Burg” gestellt. Die SPD will für den anhaltenden Wohnraummangel in der Gemeinde so schnell wie möglich Lösungen anbieten und nicht auf die absehbar langwierige Entwicklung im Baugebiet „Köbler Berg“ warten.
Schnelle Umsetzung ohne bürokratische Hürden möglich
“Während die schwarz-grüne Koalition mit dem Baugebiet am Köbler Berg ein Projekt verfolgt, das frühestens in einigen Jahren Ergebnisse liefern wird, haben wir mit dem 2. Bauabschnitt ‘Auf der großen Burg’ eine Lösung, die deutlich schneller realisiert werden kann”, erklärt Susana Cid-Jovic, Vorsitzende der SPD-Fraktion.
Der entscheidende Vorteil: Für den geplanten Bauabschnitt sind weder ein Zielabweichungsverfahren zum Regionalplan noch eine Änderung des regionalen Flächennutzungsplans erforderlich – wenn die Entwicklung auf die bereits ausgewiesene Fläche plus 0,5 Hektar beschränkt wird. “Das bedeutet: Wir können sofort loslegen, statt Jahre auf komplizierte Genehmigungsverfahren zu warten”, so Cid-Jovic weiter.
Vielfältiger Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse
Anders als der bereits umgesetzte erste Bauabschnitt, der sich auf Einfamilienhäuser beschränkt, sieht die Machbarkeitsstudie für den 2. Bauabschnitt „Auf der großen Burg“ auch Reihen- und Mehrfamilienhäuser vor. “Damit können wir dem enormen Bedarf gerade in diesem Bausegment gerecht werden und schaffen Wohnmöglichkeiten für verschiedene Lebenssituationen “, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Miriam Piljic. Die SPD fordert zudem, bereits jetzt Investoren zu suchen, die bereit sind, Geschosswohnungsbau und barrierefreien Wohnraum zu verwirklichen.
Bewährte Infrastruktur und günstige Standortfaktoren
Das Baugebiet “Auf der großen Burg” bietet mehrere Vorteile: Die Verkehrsanbindung wurde bereits untersucht und erwies sich als unkompliziert. Die Entwässerung ist deutlich einfacher zu planen als am Köbler Berg, da keine Landesstraße gequert werden muss. Besonders attraktiv für künftige Bewohner: Freizeitorte wie Wald, Weinberg und Spielplätze sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad leicht erreichbar. Die ruhige, naturnahe Lage ist ein echtes Plus.
Kritik an der Koalitionspolitik
Die einseitige Festlegung der schwarz-grünen Koalition auf das Baugebiet am Köbler Berg hält die SPD für einen Fehler: “Die aufwändige Erschließung über die Landesstraße, notwendige Lärmschutzmaßnahmen und komplizierte Entwässerung werden dort die Grundstückspreise erheblich in die Höhe treiben”, warnt Benjamin Herrmann, Vorsitzender der Jusos Hammersbach. “Was bleibt dann vom Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Wir müssen unbedingt auch Möglichkeiten zu günstigerem Bauen eröffnen.”
Kompromissbereitschaft trotz Ablehnung
Obwohl die SPD bereits 2024 einen Kompromissvorschlag zur parallelen Entwicklung beider Baugebiete vorgelegt hatte, der von der Koalition abgelehnt wurde, blieb die SPD weiter kompromissbereit. “Wir haben allen Beschlüssen zugestimmt, die die Entwicklung des Baugebiets am Köbler Berg möglich machen”, so Cid-Jovic. “Aber wir dürfen die Chance nicht verpassen, parallel den 2. Bauabschnitt ‘Auf der großen Burg’ zu entwickeln. Dass wir da nicht lockerlassen, haben wir mehrfach angekündigt. Mit unserem Antrag unterstreichen wir, dass es uns damit sehr ernst ist.”
Dringlichkeit durch anhaltenden Wohnungsmangel
Der Wohnungsmangel in Hammersbach ist offensichtlich: Die Nachfrage nach Bauplätzen und Wohnungen übersteigt das Angebot deutlich. “Wer bezahlbaren Wohnraum will, muss auch bereit sein, die richtigen Weichen zu stellen – und zwar jetzt”, appelliert Susana Cid Jovic an die Gemeindevertretung. „Wir wollen das behutsame, aber notwendige Wachstum der Gemeinde konsequent weiterverfolgen und dabei auf eine sozial ausgewogene, ökologische und wirtschaftlich sinnvolle Siedlungsentwicklung achten. Und das mit dem nötigen Tempo.“
Quelle: Redaktion MKK Echo