Die TSG Niederdorfelden ist mit rund 550 Mitgliedern der größte und mitgliederstärkste Verein in Niederdorfelden. Über die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche, die in den Abteilungen Tischtennis, Kinderturnen, Leichtathletik und Fußball Sport treiben – allesamt angeleitet und unterstützt von ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern. Die Angebote finden in der Schulturnhalle und auf dem Sportplatz statt. Beide Sportstätten platzen dank der steigenden Zahl an Trainingsgruppen mittlerweile aus allen Nähten, beim Kinderturnen gibt es bereits lange Wartelisten.
In den letzten Jahren wurde die Infrastruktur auf dem Sportplatz in einigen Tausenden ehrenamtlichen Arbeitsstunden vom Vorstand und weiteren Aktiven des Vereins saniert und aufgewertet. Für die energetische Sanierung wurden neue Fenster, ein neues Dach, eine neue LED- Flutlichtanlage, eine PV-Anlage und vieles weitere mehr installiert. Wochenlang wurde von den Freiwilligen jeden Samstag auf dem Sportplatz von früh bis spät gewerkelt, eine neue Heizungsanlage ist auch noch in Arbeit – natürlich auch komplett in Eigenleistung.
Derzeit befinden sich auf der Anlage zwei Rasenplätze, einer für den Spiel- und einer für den Trainingsbetrieb. Letzteren kann nicht wirklich als „Rasen“ bezeichnen, er gleicht einem Acker. Sobald sich schlechte Witterungsverhältnisse einstellen, ist er daher aufgrund der hohen Verletzungsgefahr nicht nutzbar. So oder so muss dieser deshalb instandgesetzt werden.
Bei einem Vergleich der Kosten für Natur- und Kunstrasenplatz zeigt sich, dass der Kunstrasen zwar höhere Herstellungs- und Renovierungskosten mit sich bringt, aber deutlich niedrigere Unterhaltungskosten als der Naturrasenplatz. Bei der Betrachtung des durchschnittlichen Nutzungszeitraums gleicht sich das so an, dass unterm Strich die Lebenszykluskosten für beide Arten nahezu gleich sind. Die TSG hat bereits signalisiert, auch beim Bau eines Kunstrasenplatzes alle Möglichkeiten zur Eigenleistung wie Pflaster- und Unterbauarbeiten einzubringen, wodurch sich die Kosten für die Gemeinde um knapp 100.000 € verringern würden.
Wir halten den Bau eines Kunstrasenplatzes für die Erhaltung des Sportangebotes in Niederdorfelden essenziell: Er würde viele neue Möglichkeiten zur Erhaltung und Erweiterung des Angebots für Jung und Alt ermöglichen, beispielsweise den Ausbau der Leichtathletikabteilung, aber auch die Schaffung freier Hallenzeiten in der Schulturnhalle. Dort könnten dann wiederum durch die ganzjährige Nutzbarkeit des Kunstrasenplatzes mit den freiwerdenden Zeiten neue Turngruppen starten, um auch die Kinder auf der Warteliste früh für Sport und Bewegung begeistern zu können.
Die SPD Niederdorfelden ist sich der angespannten Haushaltslage der Gemeinde Niederdorfelden bewusst. Dennoch sehen wir nach sorgfältiger Abwägung und Berücksichtigung der zu erwartenden Fördermittel für solch einen Bau diese Investition für die Gemeinde als finanziell vertretbar an. Außerdem führt dauerhafte Sparsamkeit zu einer maroden Infrastruktur, wie man das schon seit Jahren Landauf – Landab feststellen kann, seien es Brücken, die Bahn, öffentliche Gebäude, Sportstätten oder Kultureinrichtungen.
Neben finanziellen Argumenten sind es in unseren Augen vor allem die nicht in Euro und Cent ausdrückbaren Werte an, die für den Bau eines Kunstrasenplatzes sprechen:
Ein Kunstrasen ermöglicht ein ganzjähriges Training für die Kinder und Jugendlichen des Vereins und entlastet damit die ohnehin sehr ausgelastete Schulturnhalle. Dies würde auch den anderen Vereinen im Ort nutzen, da ihnen mehr freie Zeiten zur Verfügung stünden. Sport und Bewegung sind ohne Zweifel für Kinder und Jugendliche sehr wichtig für die körperliche Entwicklung, und gerade in Mannschaftsportarten wird darüber hinaus auch in starkem Maße die Sozialkompetenz gefördert.
Darüber hinaus stärkt ein Kunstrasenplatz das Vereinsleben und zieht neue Mitglieder an, was langfristig die soziale Infrastruktur der Gemeinde unterstützt. Dieses Projekt ist daher eine Investition in die Zukunft unseres Ortes, für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger.
Es braucht deshalb manchmal auch mutige Entscheidungen: Wir als SPD Niederdorfelden stehen daher fest an der Seite der TSG und unterstützen den Antrag auf den Bau eines Kunstrasenplatzes.
Quelle: Redaktion MKK Echo