Im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Museum Gelnhausen, die noch bis zum 2. Februar 2025 zu sehen ist, steht der zentrale Wegbereiter der Telefonie: der in Gelnhausen geborene Erfinder Philipp Reis. Die Ausstellung ist auch als Escape-Room unter dem Titel „Game of Phones“ buchbar.
„So eins hatten wir auch“, war der wohl meistgehörte Satz bei der offiziellen Ausstellungseröffnung im Museum. Damit waren Telefonapparate vergangener Jahrzehnte und verschiedenster technischer Entwicklungsstufen gemeint. Bürgermeister Christian Litzinger und Simone Grünewald, Abteilungsleitung Kultur, Tourismus und Medien, freuten sich, eine interessierte Gästeschar begrüßen zu dürfen. Darunter auch Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus Gelnhausen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Kreises und von Spessart regional, die die Ausstellung finanziell unterstützten.
„Wir wollen Philipp Reis stärker in den Fokus rücken und ihm mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Neben den beiden anderen großen Männern Gelnhausens – Kaiser Barbarossa und Barockdichter Grimmelshausen – repräsentiert er die Neuzeit. Und seine Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt“, stimmte Bürgermeister Litzinger auf weitere Projekte rund um den wahren Erfinder des Telefons und Wegbereiter der modernen Kommunikationswelt ein. Sein besonderer Dank galt Klaus Volz aus Meerholz, der den überwiegenden Teil der Exponate aus seinem Fundus zur Verfügung gestellt hat. Er war ebenfalls anwesend und freute sich, dass seine Apparaturen in beleuchteten Vitrinen und mit Infotafeln versehen bestens zur Geltung kommen. Die ausgestellten Telefone erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten, von Krieg und Frieden, von Fortschritt und Technisierung, von Zweckmäßigkeit und Luxus, von Versuch und Irrtum. Telefone aus der ehemaligen DDR, Tischfernsprecher und Wählscheibentelefone verschiedenste Baujahre, Hängetelefone, Holzmodelle, Grubentelefone, Feldtelefone, Schiffsfernsprecher, erste Bildtelefone und Streckenfernsprecher der Deutschen Bundespost, Prüfapparaturen und erste Mobiltelefone gibt es zu bestaunen. Infotafeln weisen auf Erstaunliches und Wissenswertes aus der Geschichte der Telefonie hin. Die Ausstellung gewährt auch Einblicke in die Familiengeschichte von Philipp Reis, der 1834 als Sohn des Bäckers Karl Sigismund Reis in Gelnhausen geboren wurde. Später lebte und arbeitete er in Friedrichsdorf.
Simone Grünewald bedankte sich bei Eva Kessler, Sonja Funfack und Andreas Fuchs aus ihrem Team für die Organisation der Ausstellung. Andreas Fuchs hatte zudem noch einige Exponate beigesteuert. Gleichzeitig machte Simone Grünewald auf einen weiteren Schatz inmitten der detailreichen Kulisse aufmerksam: Die Ausstellung ist als Escape-Room buchbar! Gemeinsam mit Nexus Exit haben Simone Grünewald und Eva Kessler aus dem Fachbereich Kultur, Tourismus und Museum der Stadt ein Abenteuer-Teamspiel mit vielen technischen Raffinessen erschaffen, das neben großer Spielfreude auch jede Menge Wissensvermittlung verspricht.
„Wer sich den Herausforderungen von ‚Game of Phones‘ stellt, muss einige harte Rätselnüsse knacken und lässt sich auf eine spannende Rahmengeschichte ein, in deren Mittelpunkt natürlich Philipp Reis steht“, machte sie neugierig auf das Spiel. Ihr Dank galt auch für dieses Projekt ihrem Team sowie Spessart regional und dem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum des Main-Kinzig-Kreises für die finanzielle Unterstützung. Besonders dankte sie Nexus Exit für die fruchtbare Zusammenarbeit und die hervorragende Umsetzung der Thematik in ein Abenteuer-Spiel.
Im Zentrum des Escape-Rooms steht eine große Holzkiste, die die Neugier der anwesenden Gäste von Beginn an weckte. Sie entpuppt sich im Spielverlauf als Zeitreisemaschine. Denn eigentlich wollte Philipp Reis damit zu dem Moment zurückreisen, als Alexander Graham Bell seinen Patentantrag über die Erfindung des ersten funktionsfähigen Telefons gestohlen hat. Doch die Mission misslingt und Philipp Reis landet stattdessen in der Zukunft. Weil er als Person nicht zurück in seine Zeit reisen kann, lädt sich Philipp Reis in eine Cloud hoch und wartet dort auf Hilfe. Simone Grünewald lüftete den Deckel der Holzkiste und gab damit den Blick auf die Schaltzentrale des Escape-Rooms frei. Sie ermunterte die Anwesenden, das Spiel einmal selbst auszuprobieren und zu erleben, wie viel Spaß es mache, gemeinsam den Ruf von Philipp Reis als wahren Erfinder des Telefons wiederherzustellen. „Dann werden Sie auch merken, dass die Ausstellungsstücke mehr als nur Kulisse sind…“ Das Spiel dauert etwa 1,5 Stunden und wird von einem „Gamemaster“ (museumspädagogisches Personal und Gästeführer) der Stadt begleitet. Es ist geeignet für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse und natürlich Erwachsene jeden Alters.
Die Ausstellung ist zwar als Escape-Room buchbar, die Kulisse gebenden Exponate können aber auch im Rahmen eines Museumsbesuchs angeschaut werden – sofern nicht gerade ein Spieler-Team darin unterwegs ist. Das lässt sich aber vorab mit einem Anruf in der Tourist-Information unter 06051 830-300, -301 klären.
Spielanfragen für „Game of Phones“ können online unter www.gelnhausen.de/escape-room gestartet werden. Interessierte können sich auch gerne an das Team der Tourist-Information unter der Telefonnummer 06051 830-300, -301 oder per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de wenden.
Das Museum der Stadt Gelnhausen ist Dienstag bis Sonntag 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen durch das begehbare Ohr, die nicht nur in einen Teil des menschlichen Körpers, sondern auch in die Geschichte der Telefonerfindung entführen, sind ebenfalls in der Tourist-Information buchbar.
Bildunterschrift: Bürgermeister Christian Litzinger und Simone Grünewald begrüßen die Gäste und eröffnen die Sonderausstellung Philipp Reis, die auch als Escape-Room buchbar ist.
Quelle: Redaktion MKK Echo