Dienstag, April 15, 2025
StartRegion 2Hanau„Sichtbarkeit schafft Sicherheit“: Historisch wenige Straftaten in Hanau

„Sichtbarkeit schafft Sicherheit“: Historisch wenige Straftaten in Hanau

Hessischer Innenminister zu Besuch in Hanau / Stadt plant Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen: Videoschutzanlage im Schlossgarten, Bodycams für Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten
Seit einem Jahr ist die Stadt Hanau Teil des Landesprogramms „Innenstadtoffensive gegen Kriminalität“. Im Rahmen eines Besuchs hat sich der Hessische Innenminister Roman Poseck gemeinsam mit Stadträtin und Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley, der Vizepräsidentin des Polizeipräsidiums Südosthessen Anja Wetz sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizeistation I ein Bild von der Umsetzung gemacht.

Im Mittelpunkt des Treffens standen die positive Kriminalitätsentwicklung sowie künftige Maßnahmen zur weiteren Stärkung der öffentlichen Sicherheit. „Die Hanauerinnen und Hanauer kennen es bereits: Bei uns gilt der Leitsatz „Sicherheit durch Sichtbarkeit“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. „Wir setzen schon seit vielen Jahren mit dem Hanauer Modell auf eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Landespolizei. Und diese Zusammenarbeit zahlt sich aus – durch gemeinsame Streifengänge unserer Stadtpolizei und der Landespolizei, gezielte Sonderkontrollen und eine klar sichtbare Präsenz im öffentlichen Raum.“ Die Innenstadtinitiative habe dieses Vorgehen nun nochmals intensiviert.

Wie Innenminister Roman Poseck betonte, ist Hanau ein zentraler Bestandteil der hessischen Innenstadtoffensive, die vor rund einem Jahr ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken sowie Kriminalität nachhaltig zu bekämpfen. In Hanau wurden seitdem rund 6.000 Einsatzstunden und 100 Großkontrollen sowie 2.300 Kontrollen von Einzelpersonen durchgeführt. Mit messbarem Erfolg: Die Kriminalitätsbelastung ist auf einem historischen Tiefstand – die Zahl der Straftaten ging um knapp sieben Prozent zurück. Bei 6574 registrierten Straftaten in Relation zu den mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern handelt es sich um den niedrigsten Wert seit Bestehen des Polizeipräsidiums Südosthessens. Auch die Jugendkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent zurückgegangen und damit deutlich stärker als im hessenweiten Durchschnitt.

„Die Innenstadtoffensive schreckt ab und hilft, Straftaten aufzuklären“, so der Innenminister und betont: „Sicherheit sei eine Daueraufgabe. Die Innenstadtoffensive ist keine Eintagsfliege, sondern Teil einer langfristigen Sicherheitsstrategie. Und Hanau zeigt, wie erfolgreich dieser Ansatz sein kann – durch enge Kooperation und klare Kommunikation.“

Schlossgarten im Fokus, Bodycams im Einsatz

Die Stadt Hanau blickt nach vorne. „Wir bleiben trotz aller Erfolge nicht stehen. Die Menschen in unserer Stadt sind sensibel, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Und das ist gut so. Das verpflichtet uns zum Handeln“, so Stadträtin Isabelle Hemsley. Die Stadt habe mit Hilfe eines Sicherheitsrundgangs im vergangenen Jahr, Befragungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie belegbaren Zahlen bereits begonnen, sogenannte Angsträume zu identifizieren. „Wir sind stolz darauf, dass die Zahlen von Straftaten rückläufig sind. Aber uns ist natürlich auch bewusst, dass wir weitere Problemschwerpunkte haben, die wir aktiv in Angriff nehmen“, sagt die Ordnungsdezernentin. So sei geplant, insbesondere in den angrenzenden Straßenräumen des Markt- und Freiheitsplatzes die Videoschutzanlagen zu erweitern und außerdem im Bereich des Schlossgartens neue Videoschutzanlagen zu installieren.

Die Stadt Hanau plant damit die gezielte Erweiterung des bestehenden Videoschutzanlagen-Netzes, das bereits den Freiheitsplatz und den Marktplatz umfasst. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Die Videoüberwachung wirkt präventiv und unterstützt gleichzeitig die Aufklärung von Straftaten. Allein im vergangenen Jahr konnten 36 Fälle mithilfe von Videoaufzeichnungen aufgeklärt werden – darunter auch ein versuchtes Tötungsdelikt“, erläuterte Innenminister Poseck.

Auch im Bereich Eigensicherung geht die Stadt neue Wege: Noch in diesem Sommer sollen die ersten Bodycams für die Stadtpolizei ausgeliefert werden. „Angriffe auf Einsatzkräfte nehmen leider zu. Der Bodycam-Einsatz ist deshalb ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und ein weiteres sichtbares Zeichen für die Bedeutung der Stadtpolizei in Hanau“, betont Stadträtin Hemsley abschließend.

Hintergrund „Innenstadtoffensive“

Die Innenstadtoffensive wurde im Februar 2024 durch die Hessische Landesregierung ins Leben gerufen, um gezielt die Sicherheit in den Innenstädten großer hessischer Städte zu stärken. In Hanau arbeitet die Landespolizei im Rahmen des Programms eng mit der Stadtpolizei, dem Gewerbeamt und dem Zoll zusammen. Kontrollen konzentrieren sich auf Spielotheken, Szenelokale und Stadtplätze. Ergänzt wird die Offensive durch das KOMPASS-Programm zur Kriminalprävention, das bereits zur Einführung von Videoschutzanlagen beigetragen hat.

Pressekontakt: Julia Oppenländer

Bild: Hanau, Innenstadtoffensive
© Stadt Hanau
Hanau, Innenstadtoffensive
Beim Rundgang durch die Hanauer Innenstadt auf dem Marktplatz, v. r. n. l.: Stadträtin Isabelle Hemsley, Andreas Thiem (Polizei Hanau), Innenminister Roman Poseck und Anja Wetz (Vizepräsidentin Polizeipräsidium Südosthessen).

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten