„Schulschwimmen, Planschen, Training, Wassergymnastik und Entspannung: All das bietet das Hallenbad im Jugendzentrum Ronneburg seit über 50 Jahren. Und zur großen Freude aller Beteiligten wird es auch so bleiben“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Andreas Hofmann, kürzlich bei der Übergabe des Förderbescheids für die Sanierung der Schwimmhalle. Ann Kathrin Linsenhoff, ehemalige Olympiasiegerin im Dressurreiten und heutige Sportbeauftragte des Landes Hessen, war eigens ins Jugendzentrum Ronneburg gekommen, um den Bescheid über 428.000 Euro zu überreichen.
„Wir stehen hier in einer Anlage, die weit mehr ist als ein klassisches Jugendgästehaus. Das Hallenbad ist ein attraktiver Anlaufpunkt, der weit in die Region hinausstrahlt, in den Main-Kinzig-Kreis ebenso wie in den benachbarten Wetteraukreis. Insgesamt sieben Schulen aus beiden Kreisen nutzen die Einrichtung für den Schwimmunterricht.“ Umso wichtiger sei es, die Schwimmhalle in der kreiseigenen Anlage zukunftsfest zu machen. Insgesamt 30.000 Übernachtungen gebe es pro Jahr und 18.000 Tagesgäste. Im Hallenbad selbst seien nicht nur ein, sondern zwei DLRG-Ortsgruppen und weitere Vereine aktiv, ebenso sportbegeisterte Haus- und Tagesgäste. Das Bad werde das ganze Jahr hindurch genutzt, auch von Menschen mit Beeinträchtigungen. „In der Schwimmhalle wie im ganzen Zentrum wird soziale Teilhabe gelebt, junge Menschen können sich ausprobieren und soziales Miteinander erleben“, führte Andreas Hofmann aus. Er vertrat die Auffassung, dass Schwimmen zu lernen eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Beim Schwimmen handele es sich um eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben oder Rechnen, also eine der grundlegenden Fähigkeiten, die jedem Kind frühzeitig vermittelt werden sollte.
Zuvor hatte Ann Kathrin Linsenhoff die Grüße von Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, überbracht. „Es freut mich sehr, Ihnen einen Zuwendungsbescheid in dieser Höhe übergeben zu dürfen. In meiner Funktion als Sportbeauftragte haben ich bislang noch nie eine derart große Fördersumme überreicht. Es ist an dieser Stelle gut investiertes Geld“, so die Olympiasiegerin. Wie sie weiter ausführte, liege ihr selbst, aber vor allem der Ministerin das Förderprogramm SWIMplus am Herzen. Es handelt sich dabei um das Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm des Landes Hessen, welches darauf abzielt, der steigenden Zahl von Kindern und Jugendlichen zu begegnen, die nicht schwimmen können. „Das Programm SWIMplus ist eine herausragende Hilfe, damit Kommunen ihre Bäder weiterhin betreiben können und damit die Zahl derjenigen, die nicht schwimmen können, nicht weiter zunimmt“, erläuterte Ann Kathrin Linsenhoff und ergänzte: „Dabei sollen alle Kinder in Hessen diese wichtige, ja lebensrettende Kompetenz bereits in der Grundschule lernen.“ Die Zuwendung des Landes Hessen sei ein wichtiger Baustein für dieses Ansinnen.
Reinhold Walz, Leiter des Eigenbetriebs Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Main-Kinzig-Kreises und damit auch des Jugendzentrums Ronneburg, berichtete, das Hallenbad mit seinen drei Bahnen würde jährlich von etwa 25.000 Menschen genutzt. „Die Sanierungsarbeiten gehen dank des Architekturbüros, der Fachplaner und der am Bau beteiligten Firmen gut voran. Wir rechnen damit, dass wir das Hallenbad im März 2026 wieder in Betrieb nehmen können.“ Er wies darauf, hin, dass alle anderen Sport- und Freizeiteinrichtungen des Jugendzentrums von den Arbeiten nicht betroffen seien und auch in der Bauphase genutzt werden können.
Insgesamt werden nach aktuellem Planungsstand Investitionen in einer Höhe von etwa 1,4 Millionen Euro getätigt: Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises hatte die Modernisierung zuvor über seinen Eigenbetrieb auf den Weg gebracht. Mit dem Geld wird der undichte Beckenkopf ausgetauscht, werden die Beleuchtung sowie die Decken und Wände saniert. Die Kacheln des Bades stammen noch aus den 1970er-Jahren, wie Reinhold Walz erläuterte. Elektroinstallation, Fußbodenheizung und Sicherheitsbeleuchtung werden erneuert, außerdem rostgeschädigte Heizkörper ausgetauscht. Zudem werden die sanitären Anlagen modernisiert und die Zugänge barrierefrei umgestaltet.
Als Gäste nahmen außerdem Ronneburgs Bürgermeisterin Bianca Finkernagel, Architekt Gösta Weber sowie die Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl und Patrick Appel teil.
Quelle: Redaktion MKK Echo