Stadt Hanau bekämpft Eichenprozessionsspinner frühzeitig und flächendeckend
Der städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) hat auch in diesem Frühjahr im gesamten Stadtgebiet umfangreiche Vorsorgemaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner von einer Fachfirma durchführen lassen. Im Fokus standen dabei sämtliche Eichen, die sich auf öffentlich zugänglichen Grünanlagen, Spielplätzen sowie im direkten Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten befinden.
Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen wieder mehr als 900 Bäume präventiv mit einem biologischen Mittel besprüht, um die Ausbreitung des Schädlings frühzeitig zu unterbinden. Das eingesetzte Präparat enthält den Wirkstoff Bacillus thuringiensis – ein für Menschen und Tiere unbedenkliches Bakterium, das gezielt auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt. Es zerstört die Darmwand der Schädlinge und verhindert so ihre weitere Entwicklung.
Die Maßnahmen dienen insbesondere dem Schutz von Kindern und anderen besonders gefährdeten Personengruppen. Eine Ausbreitung der Raupen wird durch die zeitige Behandlung in einem sehr frühen Entwicklungsstadium verhindert und damit bevor sie ihre typischen Brennhaare entwickeln, die zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder Atembeschwerden führen können.
Die Stadt Hanau bittet die Bevölkerung weiterhin um Achtsamkeit. Verdächtige Nestbildungen an Eichen sollten umgehend gemeldet und keinesfalls berührt werden.
Hintergrund: Eichenprozessionsspinner
Durch den Klimawandel hat sich der Eichenprozessionsspinner in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Es handelt sich um einen Nachtfalter, der von Juli bis Anfang September fliegt. Seine Embryos überdauern den Winter – die Raupen schlüpfen zwischen Anfang April und Anfang Mai und durchlaufen dann fünf bis sechs Larvenstadien. Ab dem dritten Stadium entwickeln sie die für Menschen gesundheitsschädlichen Brennhaare. Seinen Namen hat er wegen seines eigentümlichen Verhaltens erhalten: Morgens und abends laufen die Raupen hintereinander in die Baumkrone, um dort zu fressen – das ähnelt einer Prozession, die im Falle des Eichenprozessionsspinners bis zu zehn Meter lang werden kann. Tagsüber sammeln sich die Tiere dann in ihren Nestern.
Pressekontakt: Julia Oppenländer
Bild: Flächendeckender Schutz vor dem Eichenprozessionsspinner in Hanau
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Flächendeckender Schutz vor dem Eichenprozessionsspinner in Hanau
Zahlreiche Eichen, unter anderem im Stadtteil Wolfgang, wurden in den vergangenen Wochen präventiv besprüht, um eine Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners zu verhindern.
Quelle: Redaktion MKK Echo