Montag, Oktober 27, 2025
StartRegion 1BruchköbelSaskia Hopfer finisht IRONMAN auf Hawaii

Saskia Hopfer finisht IRONMAN auf Hawaii

Bruchköbel/Hawaii, 19.10.2025 – Saskia Hopfer vom Tria-Team Bruchköbel hat die IRONMAN WM auf Hawaii in 12:23:04 Stunden gefinisht. Damit wurde sie in der Altersklasse der 25-29-Jährigen 82. Frau von 124 Starterinnen und insgesamt 809. von 1568. Qualifiziert hatte sie sich noch als Starterin der Altersklasse 18-24 Jahre durch ihren zweiten Platz beim Ironman Italy 2024. Da die Ausdauerfähigkeit in der Regel mit zunehmendem Alter besser wird, ist man hier als jüngere Athletin eher noch im Nachteil gegenüber den Älteren. Erst ab der Altersklasse der 35-39-Jährigen fängt dieser Trend an sich umzukehren.
Ein Rückblick auf Hopfers Wettkampftag:
Um 02:30 Uhr Ortszeit klingelte der Wecker. Verständlicherweise war die letzte Nacht eher von Schlaflosigkeit geprägt. Da half es auch nicht, schon um 19:00 Uhr ins Bett gegangen zu sein. Die Großkrotzenburgerin folgt vor einer Langdistanz einem festen Ritual. Auf nüchternen Magen gibt es einen Kamillentee. Diesen „letzten Überlebenstipp“ bekam sie mal von einem Bekannten und soll den Magen schonen sowie Gels verträglicher machen.
Nach einem leichten Frühstück mit Haferflocken, Nüssen, Früchten und Hafermilch ging es die 2,5 km zu Fuß in Richtung Wechselzone, die um 04:30 Uhr öffnete.
Der Startschuss fiel in Saskias Altersklasse erst um 7:30 Uhr, als die meisten Profi-Frauen bereits aus dem Wasser waren. Das Schwimmen lief trotz des anspruchsvollen, leichten Wellengangs super. Wenn man sich vorstellt, dass die Schwimmerinnen von Delfinen begleitet wurden, die sowohl neben als auch unter den Athletinnen schwammen, kann man ungefähr erahnen, was die IRONMAN WM auf Hawaii für ein besonderes Erlebnis ist.
Auf dem Rad forderte die Insel aber dann alles von den Athletinnen und raubte Saskia beinah „jeden Lebenswillen“. Der Wind auf Hawaii dreht meistens zu einer bestimmten Uhrzeit. Man kann Glück haben und hat sowohl zum Wendepunkt nach Hawi als auch zurück nach Kona Rückenwind. Es geht aber auch genau andersrum mit Gegenwind in beiden Richtungen. So erging es Saskia und ihren Mitstarterinnen an diesem Wettkampftag. Hinzu kamen auf Hawaii übliche, heftige Seitenwinde rund um Hawi. Generell waren die Radzeiten in dieser Altersklasse langsamer als es die meisten gewohnt sind.
Die Freude über das Ende des Radfahrens wich dann schnell der Angst vor dem Laufen in der Hitze, die auch die Profifrauen in diesem Jahr schonungslos traf. Lucy Charles-Barclay und Taylor Knibb mussten das Rennen jeweils auf Platz eins liegend aufgeben. Auf Hawaii sind die Luftfeuchtigkeit und Temperatur so hoch, dass die Gefahr des Überhitzens jederzeit besteht. Einmal die Grenze überschritten, ist es nur noch schwer möglich, den Körper wieder runterzukühlen. Darum ist die Angst vor Überhitzung größer als die vor Erschöpfung oder Krämpfen.
Die Aufgabe der beiden Führenden sprach sich im Rennen bis zu Saskia herum und der Respekt wurde nochmal größer. Auch weitere Athletinnen um Saskia herum gaben das Rennen auf. Die Athletin des Tria-Teams wiederum hielt sich an ihren Verpflegungsplan mit Kohlenhydraten, Elektrolyten, Salztabletten und Kühlung. Selten habe sie sich bei einem Marathon so gut gefühlt, so Saskia.
In Erinnerung bleibt ihr auch der Punkt, kurz nachdem sie von der Palani Road auf den Highway in Richtung Energy Lab abbog, etwa bei km 12. Dort dröhnte aus Zuschauerboxen der Song „Highway to hell“, vermutlich in Dauerschleife. Das Energy Lab ist eine Straße durch die Lavawüste auf der insgesamt 7 km zurückgelegt und 30 Höhenmeter überwunden werden. Auf dem 3,5 km langen Abschnitt, der hin und zurück gelaufen wird, sind Zuschauer nicht zugelassen. Der Athlet kämpft hier alleine mit sich und der schwülen Hitze auf dem „Highway to Hell“. Saskia nutze dann etwas, was viele Triathlet*innen in solchen mentalen Ausnahmesituationen machen: Selbstgespräche führen. „Okay, noch 2 km aus dem Energy Lab raus, dann 10 km den Highway zurück und dann die letzten 2 km nach Hause (ins Ziel) laufen.“ Man muss anfangen, die Strecke in kleine Abschnitte einzuteilen. Dann erscheint es erträglicher.
Was dann auf den letzten Metern passiert, ist eine Explosion der Gefühle. Nicht nur bei Saskia kamen die Gefühle in Form von Freudentränen hoch. Die Jahre des Trainings, der Disziplin, der Höhen und Tiefen und des Durchhaltens, machen sich hier bezahlt. Alles für diesen einen Moment: Das Überqueren der Ziellinie beim Rennen aller Rennen, der IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIP HAWAII.
Neben dem Rennen bleiben ganz viele tolle Erinnerungen. Die begeisterten Volunteers, die enorm freundlich waren, die Schildkröten und Delfine, die zum Anfassen nahe gekommen sind, oder den Sonnaufgang vom Mauna Kea aus zu erleben. Sogar der Kilauea sprühte am Ende vor Freude noch Lava und lies diejenigen, die wie Saskia noch länger geblieben sind, ein Naturschauspiel der seltenen Art erleben.

c5a2494b d8c8 4d31 9a7f 1ce38e780a01 94238e72548fe1df0867ce44e6da6e7280292366 a6a7 4b00 8fe3 7904d3b20c8c f9ba8a997814d2093c5e9d5d5ec8893b

Quelle: Raffael Berger

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten