Dienstag, Januar 7, 2025
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„Rückspiegel 2024″: Django Asül blickt am 18. Januar 2025 in Schöneck satirisch auf das vergangene Jahr zurück

Am Samstag, den 18. Januar 2025 präsentiert Django Asül im Bürgertreff Schöneck-Kilianstädten sein Programm „Rückspiegel 2024 – Ein satirischer Jahresrückblick”. Um 20:00 Uhr wird das vergangene Jahr humorvoll und satirisch auf die Bühne gebracht. Im Vorfeld sprach Mara Wahle von der Gemeinde Schöneck mit dem Kabarettisten über seinen Auftritt in Schöneck und die Inspirationsquellen seines Programms.

Gemeinde Schöneck: 2024 war für viele ein turbulentes Jahr. Inwiefern hilft Ihnen Humor dabei, schwierige oder auch kontroverse Themen anzugehen und das Publikum auf Ihre Seite zu ziehen?

Django Asül: Gerade vermeintlich kontroverse Themen haben auch immer eine komische Seite, weil die Politik gerne mal vorschnelle, populistische und nicht umsetzbare Lösungen präsentiert. Von daher muss ich mich nie fragen, wie ich das Publikum gewinnen kann. Denn mein Publikum kommt seit vielen Jahren glücklicherweise zuverlässig zu mir, weil sie auch wissen, dass ich auch bei den seltsamsten Themen schräge Ansätze finde. Wobei wir schon in Zeiten leben, in denen man Politiker oft nur noch zitieren muss, um einen Lacher abzuräumen.

Gemeinde Schöneck: Satire ist oft auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Welche gesellschaftlichen Veränderungen haben Sie 2024 beobachtet, die Sie als besonders bemerkenswert empfinden und die Sie in Ihrem Jahresrückblick aufgreifen?

Django Asül: Ich komme ja das ganze Jahr über viel rum und höre mich auch gerne um in der sogenannten Gesellschaft. Es scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen: Die Idee aller Bundesregierungen seit 2005, im Alleingang die Welt retten zu wollen, kann nicht nur die heimische Wirtschaft und die innere Sicherheit ramponieren. Sondern kann auch zur Isolation in der ganzen Welt im Allgemeinen und in der EU im Besonderen führen. Wer Moralweltmeister sein will, kann nicht zeitgleich Exportweltmeister bleiben. Aber mir als Satiriker steht natürlich nicht zu, eine Regierung zu kritisieren. Im Gegenteil: Ich sollte eigentlich täglich einen Dankesbrief ins Kanzleramt und auch ins Innen- und Wirtschaftsministerium schicken. Ohne erfreuliche Mitwirkung von Namen wie Scholz, Habeck oder Faeser wäre ein so schräger Jahresrückblick gar nicht möglich. Deshalb funktioniert auch mein Rückspiegel 2024 so gut, weil sich darin genau diese Veränderungen in der Wahrnehmung des Volkes wiederspiegeln.

Gemeinde Schöneck: Sie haben viele Jahre Erfahrung auf der Bühne und im Fernsehen. Wie hat sich Ihre Art, Satire zu machen, im Laufe der Jahre verändert und gibt es neue Elemente, die Sie in Ihrem aktuellen Programm ausprobieren?

Django Asül: Ich hoffe doch sehr, dass im Laufe der Jahrzehnte, die ich jetzt auf der Bühne und im TV rumturne, sich einiges verändert hat in meiner Vorgehensweise. Alles andere wäre ja Stillstand. Aber es ist nicht so, dass ich daheim an der Tafel stehe und mir aufschreibe, was ich wann wie verändern will. Positive Veränderungen lassen sich am besten am ungebrochenen Zuspruch des Publikums feststellen. Und wenn ich nach bald 30 Jahren auf der Bühne immer noch in Weltstädte wie Schöneck eingeladen werde, scheint einiges in die richtige Richtung gelaufen zu sein.

Gemeinde Schöneck: Viele Ihrer Programme sind auf aktuelle Themen zugeschnitten. Wie viel Vorlaufzeit benötigen Sie, um ein solches Programm zu entwickeln?

Django Asül: Beim Jahresrückblick ist die Vorarbeit völlig klar: Ab dem 1. Januar wird jeden Tag die Presse durchforstet nach potenziell lustigen, schrägen oder seltsamen Ereignissen. Das betrifft nicht nur die Politik, sondern gerne auch Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Und irgendwann wird die Masse an Material durchgesichtet. Und dann geht es ans Eingemachte. Bei meinem neuen Bühnenprogramm „Am Ende vorn” bin ich nicht tagesaktuell, sondern greife die großen Themen der Zeit auf. Und oft sind es Geschichten aus meinem direkten Umfeld. Wenn man so will: Da bin ich dann der Gastgeber, der das Publikum mit Geschichten aus dem persönlichen Mikro- und Makrokosmos unterhält. Beim Jahresrückblick hingegen bin ich als Person quasi außen vor, weil ich eher als Beobachter der Ereignisse fungiere. Für mich ist das eine wunderbare Aufteilung. Das verhindert Langeweile und bringt dem Publikum immer wieder neue Überraschungen.

Gemeinde Schöneck: Was war das überraschendste Feedback, das Sie je von einem Publikum zu einem Ihrer satirischen Programme erhalten haben?

Django Asül: Nach über 4000 Auftritten könnte ich damit wahrscheinlich Bücher füllen (lacht). Aber ich kann eine seltsame Geschichte erzählen, deren Dimension ich erst viele Jahre später begriffen habe. Zu Beginn meiner Ausbildung in der Sparkasse Deggendorf im September 1992 traf ich zufällig mal den Lehrer, der mich auf dem Gymnasium im Leistungskursfach Wirtschaft unterrichtet hatte. Er frage mich, wie es mir denn so ginge als Bank-Azubi. Und ich meinte sinngemäß, dass ich das jetzt mal durchziehen und danach weitersehen werde, in welche Richtung es gehen wird. Der Lehrer legte ein paar Sekunden Denkpause ein, um dann zu sagen: „Ich weiß zwar nicht genau, was bei dir noch kommen wird – aber ich bin mir sicher: Das wird ganz was anderes.” Tja, er hat sich als sehr guter Prophet erwiesen.

Die Tickets für Django Asül können im Vorverkauf zum Preis von 25,- € erworben werden. An der Abendkasse beträgt der Preis 30,- €. Zudem sind die Tickets online über Reservix und AD-Ticket erhältlich, wobei eine Servicegebühr hinzukommt. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Gemeinde Schöneck unter www.schoeneck.de oder telefonisch unter 06187-9562407.

Eine Veranstaltung der Reihe „Kultur in Schöneck 2025″ der Gemeinde Schöneck mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Hanau.

Bild: Dirk Beichert

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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