Montag, November 10, 2025
StartRegion 3Ronneburg denkt Zukunft!

Ronneburg denkt Zukunft!

Der Gewerbestammtisch wird zum Ideenmotor für die Gemeinde!

Der Gewerbeverein Ronneburg hatte seine Mitglieder zum diesjährigen Gewerbestammtisch geladen – ein fester Termin im Jahreskalender, der diesmal durch ein Schreiben der Gemeinde zur Entwicklung neuer Gewerbeflächen besondere Aktualität erhielt.

Ausgangspunkt war die Anfrage der Kommune, wie sich zusätzliches Bauland für Gewerbetreibende schaffen ließe. Der Gewerbeverein reagierte prompt und initiierte den Stammtisch als Plattform für gemeinsame Überlegungen zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts Ronneburg.

Dirk Specht, Vorsitzender des Gewerbevereins, eröffnete die Veranstaltung mit einem deutlichen Appell:

Ronneburg muss zukunftsfähig gestaltet werden – für die Bürger, für das Gewerbe und für neue Einnahmequellen.
Ohne ausreichende finanzielle Mittel wird es zunehmend schwierig, besondere Projekte umzusetzen. Gerade im Hinblick auf die bevorstehende Kommunalwahl zeigt sich ein weiteres Problem: Es wird immer schwerer, Bürger für ein Ehrenamt zu gewinnen. Leere Kassen wirken demotivierend – denn wenn kaum Spielraum für die Umsetzung von Ideen besteht, sinkt die Bereitschaft, sich aktiv politisch einzubringen.

Er betonte, dass eine attraktive Gemeinde sowohl Familien als auch Unternehmen anziehen müsse. Das lokale Gewerbe sei dabei unverzichtbar – wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Es stärke Infrastruktur, schaffe Arbeitsplätze, fördere soziale Bindung und belebe das Gemeindeleben. Ohne engagierte Betriebe verliere Ronneburg an Vielfalt, Dynamik und Perspektive.

Specht wurde auch in puncto Finanzierung deutlich: Eine dauerhafte Belastung durch höhere Steuern sei kein nachhaltiger Weg. Stattdessen brauche es unternehmerischen Mut und langfristige Ideen zur Einnahmengenerierung.

Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig: Große Konzerne passen nicht zum Charakter Ronneburgs. Ziel müsse es sein, kleinere und mittelständische Unternehmen zu gewinnen, die sich mit dem Ort identifizieren und zur Vielfalt beitragen.

Gleichzeitig wurde klar: Zusätzliche Einnahmen aus erweitertem Gewerbe und Einkommensteuer neuer Bürger sind notwendig, um die Wünsche und Gestaltungsideen der Gemeinde voranzubringen.

Vier Gewerbetreibende signalisierten bereits konkretes Interesse an neuen Flächen. Eine Bedarfsabfrage an alle Betriebe in Ronneburg ist in Vorbereitung, um die tatsächlichen Anforderungen zu erfassen und gemeinsam Lösungen für neues Bauland zu entwickeln.

SPD-Mitglied Thorsten Habermann wies auf die Herausforderungen durch geltende Regelungen zur Flächennutzung hin. CDU-Mitglied Reiner Schmidt ergänzte, dass es seitens der CDU bereits Ideen zu möglichen Standorten gebe.

Die Gemeinde wartet derzeit auf das Signal aus dem bevorstehenden Flächennutzungsplan, um mit der konkreten Planung beginnen zu können. Dabei war allen Beteiligten klar: Das Ronneburger Hügelland kann keine großflächigen Gewerbegebiete aufnehmen – denkbar wären zwei bis drei zusätzliche Standorte mit kleineren Parzellen.

Mehr Miteinander, weniger Nebeneinander

Ein weiteres zentrales Thema des Abends: Der Gewerbeverein ist in der Vergangenheit oft auf Parteien und Gemeinde zugegangen – nun braucht es mehr Miteinander und persönlichen Austausch. Viele bislang ungeklärte Punkte konnten beim Stammtisch offen angesprochen werden.

Einigkeit herrschte darüber, dass ein solches Format künftig zwei- bis dreimal jährlich stattfinden sollte, um Projekte planmäßig voranzutreiben und Missverständnisse frühzeitig auszuräumen.

Fazit

Der Gewerbestammtisch zeigte eindrucksvoll, wie konstruktiver Dialog und lokales Engagement den Weg für nachhaltige Entwicklung ebnen können. Ronneburg hat das Potenzial – jetzt braucht es den gemeinsamen Willen, ihn zu entfalten.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten