Die SPD-geführte Gemeindeverwaltung in Rodenbach stellt die Weichen zur Kreditaufnahme und hat damit erneut den Weg in eine Schuldenpolitik eingeschlagen, deren Dimension in der Ortsgeschichte beispiellos ist. Kredite in einer Größenordnung von nunmehr achtstelligen Beträgen werden zur Realität – eine Zahl, die im Alltag kaum vorstellbar ist, aber den künftigen Handlungsspielraum der Kommune entscheidend prägen wird.
Zwar erfolgt die aktuelle Planung im Rahmen bestehender Ermächtigungen, die bereits in früheren Haushaltsjahren eingeräumt wurden. Doch das ändert nichts an der Tragweite: Was einst als Reserve für den Notfall gedacht war, wird nun in Anspruch genommen. Das Signal ist eindeutig – Rodenbach stellt sich darauf ein, mit einer Dauerlast von Verbindlichkeiten zu leben.
Hinzu kommt, dass die Zeit der nahezu zinsfreien Kredite endgültig vorbei ist. Auch Gemeinden mit solider Bonität müssen inzwischen Zinsen einkalkulieren, die spürbar über der früheren Null-Linie liegen. Für Rodenbach bedeutet das, dass Rückzahlungen nicht nur durch die schiere Höhe der Kredite, sondern auch durch laufende Zinslasten auf Jahrzehnte hinaus erhebliche Belastungen darstellen werden.
Die Bevölkerung, die in weiten Teilen von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern geprägt ist, wird dies mittelbar zu spüren bekommen. Renten und Pensionen steigen nicht in einem Umfang, der eine solche Verschuldungspolitik nachvollziehbar erscheinen ließe. Die Schere zwischen den finanziellen Möglichkeiten der Bürger und den Verpflichtungen der Gemeinde öffnet sich damit weiter.
Es steht zu erwarten, dass diese Entwicklung künftige Investitionsentscheidungen der Kommune beeinflussen wird. Jeder neue Kredit bedeutet nicht nur mehr Gestaltungsspielraum für den Moment, sondern auch weniger Flexibilität in den kommenden Jahren. Die Risiken sind offenkundig: eine Gemeinde, die sich an Schulden in achtstelliger Höhe gewöhnt, verliert Stück für Stück die Freiheit, aus eigener Kraft zu handeln.
Die Frage bleibt, ob Rodenbach mit diesem Kurs seine Zukunftsfähigkeit sichert – oder ob eine Last entsteht, die kommende Generationen noch stärker einschränken wird.
Quelle: Dr. Oliver Everling