Donnerstag, September 18, 2025
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Reifenkauf: Online-Schnäppchen oder Service-Paket vom Händler?• Besonders günstige Web-Preise können Indiz für Fakeshops sein• Online-Kauf häufig günstiger aber ohne Zusatz-Servi

Die Winterreifen-Saison rückt näher: Ab Oktober sollten Autos für einen möglichen Wintereinbruch gerüstet sein. Denn in Deutschland herrscht situative Winterreifenpflicht, sodass bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Winterbereifung vorgeschrieben ist. Wer neue Reifen benötigt, hat nun die Wahl: Günstiges Online-Angebot oder Rundum-Sorglos-Paket vom Fachhändler? Anton Hofmann, Pressesprecher im Kreisvorstand Main-Kinzig und Wetterau vom ACE Auto Club Europa gibt Tipps, worauf es beim Reifenkauf ankommt.

Fakeshops meiden

Reifen im Internet zu bestellen, bietet mehrere Vorteile: Die Auswahl ist groß, der Preisvergleich unkompliziert und die Lieferung erfolgt bequem bis an die Haustür. Doch sind gerade Online-Schnäppchen mit Vorsicht zu genießen. Im Web finden sich Fakeshops, die mit Bestpreisen locken, letztlich aber keine Reifen liefern. Wer auf einen unbekannten Shop stößt, bei dem ausschließlich per Vorkasse bezahlt werden kann, sollte misstrauisch werden. Auch sind Gütesiegel wie „Trusted Shops“ oder „EHI Geprüfter Online-Shop“ nur dann aussagekräftig, wenn sie gültig und echt sind. Im Zweifel empfiehlt es sich, das Zertifikat anzuklicken oder direkt auf der Seite des Gütesiegel-Betreibers nachzuschauen, ob der jeweilige Shop tatsächlich gelistet ist. ACE-Tipp: Unbekannte Internetseiten vor der Bestellung im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale überprüfen.

Reifenalter beachten

Die richtige Bereifung ist essenziell für die Verkehrssicherheit. Gesetzlich ist ein Mindestprofil von 1,6 mm vorgeschrieben – der ACE empfiehlt bei Winterreifen mindestens vier Millimeter. Doch sagt die Profiltiefe wenig über den tatsächlichen Zustand und die Sicherheit des Reifens aus. Auch die Historie eines Reifens ist entscheidend. Der ACE rät daher von gebrauchten Reifen unbekannter Herkunft ab, denn es lässt sich nicht sicher beurteilen, ob beispielsweise die Karkasse Vorschäden oder Brüche aufweist.

Achtung: Auch unbenutzte Pneus altern. Elastizität und Haftfähigkeit gehen mit der Zeit verloren. Deshalb empfiehlt der ACE, nur Reifen zu kaufen, die höchstens 18 Monate alt sind. Um möglichst lange von neuen Reifen zu profitieren, sollte somit beim Reifenkauf das Produktionsdatum Beachtung finden. Dieses lässt sich anhand der vierstelligen DOT-Nummer auf der Reifenflanke ablesen, die sich aus der Kalenderwoche und dem Produktionsjahr zusammensetzt. Die Nummer „3025“ steht beispielsweise für eine Fertigung in der 30. Kalenderwoche im Jahr 2025. Die DOT-Nummer sucht man beim Online-Shopping allerdings häufig vergeblich und auch auf Nachfrage bekommt man sie nicht immer. Online-Käuferinnen und -Käufer können sie dann erst nach der Lieferung selbst ablesen. Dabei ist zu beachten: Zwar besteht auch bei Reifen aus dem Internet ein 14-tägiges Widerrufsrecht, doch die Rücksendung ist mitunter teuer und aufwendig.

Montage bedenken

Reifenkauf und Montage gehen beim Händler oft Hand in Hand: In den meisten Fällen gehört das Aufziehen, Auswuchten und Montieren zum Service-Paket. Online muss die Montage hingegen in der Regel selbst organisiert werden. Das Problem dabei: Manche Betriebe verlangen für das Aufziehen von Fremdreifen deutlich höhere Preise, oder lehnen den Auftrag sogar ab. Es empfiehlt sich deshalb, schon vor der Bestellung im Internet bei Werkstätten die bloße Montage anzufragen oder gezielt bei Online-Shops zu bestellen, die einen Montage-Service bei einer Partner-Werkstatt in der Nähe anbieten.


Altreifenentsorgung einkalkulieren

Zwar schlägt der Reifenkauf beim Händler oftmals mehr zu Buche als der Online-Kauf. Allerdings ist neben der Montage häufig auch die Entsorgung der alten Reifen bei Kfz-Werkstätten und stationären Reifenhändlern inbegriffen. Online-Shops haben teils Partnerbetriebe, welche die Entsorgung – meist zu einem Aufpreis – übernehmen. Alternativ können Online-Käuferinnen und -Käufer ihre alten Reifen beim nächsten Wertstoffhof kostenpflichtig entsorgen. Die Preise pro Reifen variieren je nach Region und Betrieb, belaufen sich aber in der Regel auf unter 10 Euro. Hier sollten Kosten und Nutzen individuell abgewogen werden.

Auf Qualität setzen

Ob online oder im Fachgeschäft – entscheidend für eine sichere Fahrt ist, gut informiert zu kaufen. Seriöse Reifentests – beispielsweise von Automobilclubs oder Fachzeitschriften – sind online zu finden und können erste Hinweise darauf geben, welche Reifen geeignet sind und von welchen besser Abstand genommen werden sollte. Wer genau weiß, welches Modell er oder sie benötigt und kaufen möchte, kann vom Online-Preisvergleich profitieren. Wer unsicher ist und individuelle Beratung und Service rund um den Reifentausch sucht, geht hingegen besser zu einem Händler. Dieser unterstützt bei der Wahl der passenden Dimension, kann Unterschiede zwischen den Marken erläutern und Tipps zu Eigenschaften wie Tragfähigkeit oder Energieeffizienz geben. ACE-Tipp: Auch Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol gelten als Winterreifen. Wer über das Jahr hinweg mehr als 15.000 Kilometer fährt, sollte allerdings besser auf Sommer- und Winterreifen setzen, da sie speziell auf die Bedingungen der jeweiligen Jahreszeit zugeschnitten sind.

Weitere Informationen:
>> Reifenkauf: Gebraucht, runderneuert oder neu?
>> ACE-Ratgeber rund um Reifen

Über den ACE Auto Club Europa:
Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa ist seit 1965 als starke Gemeinschaft für alle modernen mobilen Menschen da, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Als Mobilitätsbegleiter hilft der ACE international, unbürokratisch und unabhängig. Kernthemen sind die Unfall- und Pannenhilfe, Verkehrssicherheit, Verbraucherschutz, Elektromobilität und neue Mobilitätsformen.

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Quelle: Anton Hofmann

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