Zu seinem ersten „Berliner Abend“ hatte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Pascal Reddig in das Schloss nach Langenselbold eingeladen und über 80 Interessierte kamen; so viele, dass noch eilig weitere Stühle aufgestellt werden mussten. Nach einer kurzen Begrüßung durch den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Florian Gibbe gab Reddig seinen Zuhörern Einblicke in aktuelle bundespolitische Themen, angereichert durch die ein oder andere persönliche Anekdote aus dem Berliner Politbetrieb.
Rund sieben Monate nach der Bundestagswahl zog er eine erste Bilanz und hob hervor, welche Projekte die schwarz-rote Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht habe – und wo noch Nachholbedarf besteht.
Wie im Wahlkampf versprochen habe man die Migrationswende eingeleitet. Sowohl Zurückweisungen an den Grenzen als auch die Abschaffung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte sowie das Rückgängigmachen der unter der gescheiterten Ampel-Regierung eingeführten „Turbo-Einbürgerung“ seien schnell umgesetzt worden. Die Auswirkungen seien bereits messbar; so sei die Zahl der Asylanträge im Vergleich von August 2024 zu August 2025 um rund 60 Prozent reduziert worden. Es gelte weiterhin: Wer Schutz benötige, dem werde in Deutschland geholfen, wer aber keine Aussichten auf Asyl habe, der dürfe nicht mehr einreisen bzw. müsse das Land wieder verlassen.
Auch zur aktuellen Debatte um die „Stadtbild“-Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz und den damit verbundenen Rassismus-Vorwurf bezog Reddig Stellung und konstatierte ein „bewusstes Missverstehen“ durch die politische Linke und in Teilen der Medien. „Es gibt in unserem Land unzählige gute Beispiele von gelungener Integration, von Menschen, die hier leben und arbeiten und eine echte Bereicherung für unsere Gesellschaft sind. Das ist die ganz überwiegende Mehrheit der Fälle. Wer aber mit offenen Augen zum Beispiel über den Hanauer Freiheitsplatz geht, der sieht auch, wo Integration eben nicht gelingt und wo es Probleme gibt, die wir nicht wegdiskutieren können.“
Intensiv hat sich Reddig, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales und Vorsitzender der „Jungen Gruppe“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag, mit der Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und hier speziell dem Thema Rente auseinandergesetzt und damit in den vergangenen Wochen auch bundesweit große mediale Aufmerksamkeit erhalten. Reddig erneuerte die Kritik der „Jungen Gruppe“ zum Rentenpaket der Bundesregierung in seiner vorliegenden Form und machte deutlich, dass die von Ministerin Bas angestrebte Haltelinie von 48 Prozent über das Jahr 2031 hinaus nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt und angesichts der hohen Gesamtkosten des Rentenpakets von über 200 Milliarden Euro bis ins Jahr 2040 auch nicht finanzierbar sei. Der Vorschlag von Bas hebele das Prinzip der Generationengerechtigkeit aus; stattdessen müsse es einen gerechten Ausgleich zwischen Jung und Alt geben, um die Lasten gleichmäßig zu verteilen. Ziel müsse es sein, die Sozialbeiträge für die arbeitende Bevölkerung stabil zu halten und das Gesamtsystem Rente zu stabilisieren. Grundlegende Reformen seien darum notwendig. „Niemand wird weniger Rente bekommen, das will niemand und das ist gesetzlich in Deutschland auch ausgeschlossen. Es kann aber sein, dass die Renten künftig langsamer steigen. Der beste Weg, das zu verhindern, ist ein wirtschaftlicher Aufschwung. Deswegen sind alle gefragt, daran mitzuarbeiten, dass unser Land wieder auf Kurs kommt.“
Notwendig sei dafür unter anderem eine umfassende Entbürokratisierung, erste Themen seien identifiziert worden. Allerdings, so Reddig ehrlich, liege hier noch einiges an Wegstrecke vor der Regierung. Erste Vorschläge habe Digitalminister Karsten Wildberger, auch zuständig für das Thema Staatsmodernisierung, bereits auf den Tisch gelegt und dafür eine Modernisierungsagenda mit 80 sehr konkreten, messbaren Maßnahmen vorgestellt.
Im Anschluss an Reddigs Ausführungen nutzten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit für Fragen und Anregungen. Die Themen reichten dabei von der Diskussion um das Bürgergeld und der Integration von Migranten auf den Arbeitsmarkt durch bessere Sprachförderung bis hin zur Meinungsvielfalt im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Auch künftig will der Bundestagsabgeordnete regelmäßig zu „Berliner Abenden“ in seinem Wahlkreis einladen, um im direkten Austausch mit den Menschen vor Ort zu bleiben.
Fotos: Vanessa Dückhardt/Glücksatelier


Quelle: Team Reddig

